19.05.2007 | 02:28 | Anderswo
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Während in Deutschland am Wochenende das gewohnt langweilige Standardprogramm stattfindet (Berliner Klaviertage, Treffen der EU-Agrarminister in Mainz, Flohmärkte auf dem Freigelände der Weser-Ems-Halle und im Saalbau Bornheim), passieren die wirklich interessanten Dinge wie immer irgendwo anders. Zum Beispiel auf der Maker Faire, einer zwei Tage währenden Inkarnation des Make-Magazins, dem Fachblatt für Alltags-Hacks und DIY-Lösungen.
Ein kleiner Auszug aus dem Programm: Interactive Birthday and Wedding Cakes, Make Your Own Rockets, die Cassette Jockey World Championships, ein DIY 3D Sugar Printer, gleich zwei der unvermeidlichen Tesla-Spulen, Highheels mit integriertem Monitor samt Boxen und Anleitungen, wie man sein Auto mit selbstgebranntem Alkohol zum Laufen kriegt und wie man einen Grill als Poolheizung benutzt.
Leider findet die Maker Faire auf dem Messegelände von San Mateo in der San Francisco Bay Area statt, ist also nicht unbedingt mit dem Bus zu erreichen. Nun stellt es natürlich kein Problem dar, aus drei Cornflakespackungen, mehreren Litern Hustensaft, einigen LEDs und etwas Draht ein Einpersonenüberschallflugzeug zu bauen, um schnell nach Kalifornien zu fliegen. Bloss dummerweise muss man sich die genaue Bauanleitung erst an Stand 223c erklären lassen, wofür man wiederum ... aber hey, die Meisterschaftsentscheidung ist ja nun auch nicht so uninteressant.
18.05.2007 | 18:30 | Anderswo | Sachen kaufen
 Wohnen im eigenen Schlüsselanhänger (Foto: Tumbleweed)Vielleicht wird es Zeit für die Einführung einer neuen Riesenmaschine-Rubrik "Besitzlosigkeit". Denn wenn Musiksammlung, Büchersammlung, Pornosammlung, Spielesammlung und Arbeitsplatz ins Internet, in ein handliches Notebook oder auf eine Kugelschreiberspitze passen, drängt sich ja doch allmählich die Frage auf, warum man mühsam 45 Quadratmeter bewohnen soll, wenn es auch 10 täten. Wohin mit dem ganzen Nichtbesitz? Diese Frage beantwortet die kalifornische Tumbleweed Tiny Houses Company. Schon für wenige tausend US-Dollar bekommt man ein fertiges Haus, das man via Paypal bezahlen und sich anscheinend per Post zusenden lassen kann. Die Inneneinrichtung ist im Haus und im Preis bereits enthalten und wird vermutlich von französischen Microsaniteurs gefertigt. Blöd nur, dass das Company Portfolio und das Small House Book nicht als PDF, sondern nur als – wenn auch sehr kleine – Papierausgaben erhältlich sind. Vielleicht passen sie unter eine Hausecke, falls mal was wackelt.
15.05.2007 | 17:48 | Anderswo | Essen und Essenzielles
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Es ist ja nicht so, dass die Finnen eben wenig ausgefallene Produkte haben, Teershampoo, Blutknäckebrot, Weinpulver, Salmiakwodka, also ein Schnaps, mit dem man auch das Klo putzen kann, in das man gerade gekotzt hat. Jetzt schauen sie, was sich aus dem Ausland Wunderliches so importieren lässt, sehr populär gerade aus Russland eine giftgrüne Estragon-Limonade namens Tarhun, aus Estland eine Wurst, die ausschliesslich aus Käse besteht und ein Käse namens Hiirte Juust, also Mäusekäse, der ursprünglich für Fallen produziert wurde. Und wenn man den einen oder anderen Abend etwas zuviel Fisu erwischt hat (Wodka mit Fishermans Friend Pastillen, um sich das abendliche Zähneputzen zu ersparen), dann gibts für den Morgen danach eine einzelne belebende Salzgurke im Glas namens "Good Morning". Warum nicht gleich mit Teer gurgeln und das Klo mit Käse putzen?
15.05.2007 | 08:13 | Anderswo | Alles wird besser | Sachen anziehen
Beim neuesten Erfindungsstunt aus Japan handelt es sich um den Muskel-Anzug (Achtung, PDF-Link). Nachdem sich weltweit Skelett-Snobisten darauf vorbereiten, ab 2008 ihre handelsüblichen Knochen gegen ein neues japanisches Exoskelett zu tauschen, musste man fast damit rechnen, dass es nicht mehr lange dauert, bis man sich auch die dazugehörigen Muskeln kaufen kann. Was der MuscleSuit von der Universität in Tokio genau tut und wieviel er kosten soll, weiss man nicht, weil die japanischen Forscher in ihren Dokumenten eine seltsame Geheimschrift verwenden, aber man wird wohl mit ihm viel stärker sein als ohne ihn, sonst hätte es ja keinen rechten Sinn. Und man sieht noch bescheuerter aus als mit richtigen Muskeln! Dieselben Wissenschaftler bieten übrigens zum vollendeten Lebensglück auch eine "Milking Machine", eine "Skin Estimation" und einen "Multifunctional DVR" an, ausserdem einen "Active Walker" und einen "Swallowing Robot".
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Körperliche Gebrechen
14.05.2007 | 20:51 | Anderswo | Was fehlt | Essen und Essenzielles
"Du warst das erste Mal bei mir, ich hatte immer noch keine Sitzgelegenheit" singen Tocotronic auf einer ihrer zumindest bis zur Jahrtausendwende doch sehr guten Veröffentlichungen in dem Lied "Vier Geschichten von Dir".
 Mohn in Potenz (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Ähnliches könnte das sich derzeit wieder einmal die Lenden gürtende und zur Welthauptstadt der zeitgenössischen Kunst rüstende Kassel singen, wenn es denn eine Musikgruppe wäre. Nachdem nämlich auf der Wiese vor der Orangerie in den Karlsauen, auf der bei vergangenen Ausstellungen die Besucherinnen und Besucher Erholung suchten, zwischenzeitlich die Bürgelschen Gewächshäuser erfolgreich errichtet wurden, fallen nach und nach die paar weiteren Rasenplätze weg, auf denen man sich bei früheren documenten kostenlos niedersinken lassen konnte: Vor ein paar Tagen wurde berichtet, dass die grosse Wiese vor dem Fridericianum von der kroatischen Künstlerin Sanja Ivekovic komplett mit rotem Klatschmohn eingesät wurde, und jetzt kam raus, dass Sakarin Krue-On aus Thailand vor Schloss Wilhelmshöhe Reisterrassen anlegen wird.
Irgendwas müssen Ai Weiweis 1000 Chinesen ja auch essen, über die der Künstler bislang lediglich verlauten liess, dass es keine Nackten zu sehen geben wird, womit sich ein zweifelhafter Bogen vom Eingangssatz dieses Beitrags schlagen liesse zu den Tocotronic-Vorgängern S.Y.P.H., die bereits 1985 "Tausend nackte Neger" am Strassenrand nicht erkannten.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Dampf machen
- Teewurst im Getriebe
- Bratmaxe Song interpretiert von Céline Dion
- Wu Shu Schuh
SO NICHT:
- Kuchen diskreditieren
- Usambaraveilchen
- geimpftes Armweh
- Getreide im Getriebe
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Thank You For Smoking", Jason Reitman (2005)
Plus: 10, 80 Minus: 66 Gesamt: 1 Punkt
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