Riesenmaschine

20.08.2007 | 09:46 | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

Trinkboykott

Muss das wirklich sein? Durst hin, Konsumsucht her, aber irgendwann muss auch mal Schluss sein mit den Getränkeinnovationen, die in den letzten Jahren über uns hereinbrechen wie Xerxes und seine Horden über die Spartaner. Jetzt ist es vorbei, ab heute nur noch Leitungswasser, kein Funke Begeisterung bleibt übrig, um über Microgravity Enterprises zu berichten, die Getränke anbieten mit Zutaten, die, haha, echt schonmal im Weltraum waren: das Energiegetränk Antimatter (falls jemand jetzt ein Getränk mit Antimaterie auf den Markt bringt, hat er namenstechnisch ein Problem) und das Elektrolytwasser Space2O. Vielleicht ist das alles auch ein schlechter Hoax, aber in Zeiten der Getränkeüberflutung macht es wirklich keinen Spass, sich auch noch über Softdrink-Humor Gedanken machen zu müssen. Nehmen wir also mal an, sie meinen es ernst, dann kann man, gähn, anhand einer speziellen Nummer auf der Flasche nachsehen, wann die Inhaltsstoffe im All waren und sich auch noch, gähn, den Raketenstart ansehen. Totaler Bullshit, wer bitte braucht sowas? Ach, ich bestelle den Quatsch einfach mal.


16.08.2007 | 14:43 | Anderswo | Essen und Essenzielles

Man schmeckt nur mit den Augen gut

Über grüne Getränke zu berichten, das ist seit jeher eine der Hauptaufgaben der Riesenmaschine. Gern würden wir auch über blaue Getränke berichten, aber erstens eins nach dem anderen und zweitens hat sich auf dem Blaue-Getränke-Sektor seit dem stuhlgrünfärbenden Fanta Berry Blue nicht viel getan, was vielleicht an der mangelhaften Lichtbeständigkeit von Brillantblau FCF liegt.

Wenn alle wieder vom Studium von "The Implications of Food Dye on Poop Color" zurückgekehrt sind, kann es weitergehen. Und zwar mit "Grøn Sport", einem Produkt der dänischen Bryggeriet Vestfyen. Das Sodavand erinnert in der Farbe an Manufactums Pine Cleaner, schmeckt aber nicht so gut. Die vom Hersteller angestrebte Geschmacksrichtung ist weder durch Etikettlektüre noch durch Verkostung zu identifizieren, es dominieren rauchige Synthetikaromen mit einer dezenten Legosteinnote. Farbgebung allein ist eben nicht alles, schliesslich trinkt der Mund mit.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Durst? Grünwein!


14.08.2007 | 22:31 | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles

A Pain In The Ass


Das Rabattangebot für 2 Stk Scharfe Sösse wurde erst nach der Preiskorrektur für 1 Stk in nennenswertem Umfang angenommen; Bildnachweis (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Es gibt, wie die schlauen Füchse unter unseren Lesern natürlich längst wissen, nur fünf Geschmacksrichtungen, nämlich süss, sauer, salzig, Stracciatella, haha, Spitzenwitz, also nochmal von vorn: süss, sauer, salzig, bitter und umami, wobei umami der Sernf unter den Geschmacksrichtungen ist, also vornehmlich von Nervensägen für klugscheisserische Partyrätselfragen gebraucht wird.

Schärfe, auch hiermit sagt man schlauen Füchsen nichts Neues, ist keine Geschmacksrichtung, sondern eine Art Körperverletzung, die angeblich zur Ausschüttung von Endorphinen und somit zu Glücksgefühlen führt. Allerdings sind für gewöhnlich die Glücksgefühle dessen, der seine Cola auf ex trinkt, weniger stark wie die von dem, der wo, wie der erste auf dem Klo war, heimlich einen Esslöffel Tabasco in die Cola reingetan hat, haha, Superstreich. Wobei Tabasco ein schlechtes Beispiel ist, denn es hat höchstens 5000 Scoville-Einheiten.

Für Freunde wirklich pikanter Speisen fängt der Spass so ab 100.000 Scoville an, wobei unter Spass wahlweise Hirnschädigung, Entzündung der Hämorrhoiden, abruptes Ableben, spontane Selbstverbrennung oder ein Kurzaufenthalt im Orient zu verstehen ist. Das Hauptpläsier indes erwartet den Konsumenten bei der Ausscheidung, wie die Produktnamen Flamin' Flatulence, Anal Angst und Ass in Hell nahelegen. Beim Kauf des Präparats Weapon of Ass Destruction achte man jedoch darauf, dass man nicht versehentlich einen gleichnamigen, etwas unhandlich dimensionierten Gegenstand bestellt, der auf konträre Weise inkorporiert wird.

Nur scheinbar vergleichsweise unspektakulär betitelt ist das Würzmittel Blair's 16 Million Reserve. 16 Millionen Scoville – schon gut, Sie Schlaufuchs, wir erklären es ja nicht Ihnen, sondern den anderen – ist quasi die Lichtgeschwindigkeit unter den Schärfegraden, also das unüberbietbare Maximum. Die Schärfe eines Lebensmittels wird nämlich durch den Gehalt an Capsaicin bestimmt. Blair's 16 Million Reserve besteht aus reinen Capsaicinkristallen und ist sehr ergiebig in der Anwendung. Bei Milliliterpreisen von 325 Euro können jedoch nur Gutbetuchte es sich leisten, ihr missliebiges Gegenüber damit zu exekutieren, Minderbemittelte müssen weiterhin auf konventionelle Methoden zurückgreifen.

Klaus Cäsar Zehrer | Dauerhafter Link | Kommentare (9)


12.08.2007 | 22:47 | Alles wird besser | Fakten und Figuren | Essen und Essenzielles

Schlaflos-Statistik


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
84.81 cans of Beaver Buzz + You = Death. Soviel erfährt man in der Koffein-Abteilung der Datenbank für Softdrinks, jedenfalls wenn man 62 kg wiegt. Dabei enthält eine Dose Beaver Buzz nur 110 mg Koffein, also fast exakt genausoviel wie ein Small Coffee bei McDonald's und deutlich weniger als eine Dose Nuclear Waste Antidote, ein Energiedrink, bei dessen Kauf man offenbar seinen Beitrag zur Beseitigung von atomaren Problemen leistet. Energyfiend, die sinnvollste Erfindung seit dem Handtuch und zudem das beste Koffein-Blog auf dem Markt, zeigt nur zu deutlich, wie wir unsere fortschreitende Vergiftung noch besser optimieren können (via Medgadget). Nämlich durch den Konsum von Fixx, Testgewinner mit 500 mg Koffein pro Flasche (Letaldosis: 18,66 Flaschen). Übrigens: Eine Flasche Lucozade enthält 68 g Zucker, das entspricht etwa 17 Teelöffeln. Noch was: THERE IS NO FREAKING ANTIDOTE FOR RADIATION POISONING!


10.08.2007 | 12:23 | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

Endlich: Kochen mit der Blackbox

Nudeln kochen ist eine Sauarbeit, mit vielen (n>1) Zutaten und komplizierten Abwägungsprozessen. Zudem dauert es oft mehr als fünf Minuten, in denen in 92% aller Fälle (gut gesicherte empirische Erkenntnis) das Wasser überkocht. Was für eine Verschwendung an Zeit, Wasser, Energie. Einziger Vorteil: Man kann während des Kochens in Ruhe das Internet vollschreiben. Aber die Zeiten für die Nahrungsbeschaffung werden besser: Erst wurde die Viehzucht erfunden und man musste nicht mehr nach Feierabend kompliziert jagen gehen (siehe Film). Dann kam die Mikrowelle, kein umständliches Anzünden der Lebensmittel mehr. Und schliesslich, vor erdhistorisch betrachtet wenigen Nanosekunden, erfindet Dolmio die Express Pasta, vorgekochte Nudeln fuer die Mikrowelle, die in 90 Sekunden heiss und dampfend usw. Was daraus für das Internet folgt, sollen andere herausfinden, muss Schluss machen, die Mikrowelle piept.


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