Riesenmaschine

23.05.2006 | 07:07 | Anderswo | Fakten und Figuren | Vermutungen über die Welt

Volk ohne Zwischenraum


Viel wichtiger, als man glaubt: Zwischenräume (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Bei Garmisch-Partenkirchen gibt es einen Bären, in Kanada ungefähr 327.000-341.000 Schwarzbären und 22.000 Grizzlybären. Aus der Tatsache, dass die Kanadier im Unterschied zu den Garmisch-Partenkirchenern mit Aussagen wie "Kein Mensch kann seines Lebens mehr sicher sein" zurückhaltend umgehen, ergibt sich ohne weitere Umstände, dass Oberbayern nicht etwa weniger Bären, sondern mehr braucht, viel mehr.

Und das gilt nicht nur für Bären: 15 von 30 Millionen Kanadiern verglichen mit 7 von 80 Millionen Deutschen haben einen Migrationshintergrund, das sind verbraucherfreundlich umgerechnet 50% auf der einen und knapp 10% auf der anderen Seite. Angenommen, es liegt an diesen Zahlen, dass die Angehörigen der 34 ethnischen Gruppen in Kanada nur so selten auf die Nuss bekommen, dann ergibt sich daraus, ach, den Schluss können unsere klugen Leser jetzt sicher auch alleine ziehen. Vielleicht liegt aber alles auch nur daran, dass in Kanada zwischen den Bären, den gebürtigen Kanadiern und den Immigranten viel mehr Zwischenraum gelassen wird. Wir sollten doch bald mal wieder zart in Polen anklopfen und fragen, ob dort noch Platz ist.


22.05.2006 | 07:13 | Nachtleuchtendes | Fakten und Figuren

Wege im Dunklen


Nur 100 Mio. Lichtjahre entfernt (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Harter Schlag für Google Maps: Zwei Astronomenteams präsentieren gleichzeitig, aber unabhängig voneinander, die bisher allerbesten Karten des Universums. Basierend auf den Daten des Sloan Digital Sky Survey, erfasst der neue Weltatlas etwa 600.000 Galaxien, jede mit einer sieben- bis achtstelligen Zahl an Sternen, in einem Volumen von cirka 130 Milliarden Kubiklichtjahren, also alles von hier bis in eine Entfernung von 2,3 Milliarden Lichtjahren. Das ist etwa ein Drittel des prinzipiell heute von uns einsehbaren Universums, und mit den verwirrend grossen Zahlen soll jeder gefälligst alleine klarkommen. Interessanterweise ist das Universum keinesfalls langweilig so im Ganzen betrachtet, sondern bildet wellenförmige Strukturen mit einer Ausdehnung von 450 Millionen Lichtjahren, vergleichbar etwa mit den Falten, die man morgens im Bettlaken findet (nur grösser). Die exakte dreidimensionale Kartierung dieser Strukturen ist keinesfalls eine akademische Übung, denn es wäre höchst unangenehm, nach mehreren hundert Millionen Jahren des Herumreisens am falschen Ort anzukommen, und verirren möchte man sich so tief im Dunkeln schliesslich auch nicht. (Brotkrumen ausstreuen ist ja auch nutzlos.)


18.05.2006 | 15:42 | Berlin | Anderswo | Fakten und Figuren

Modern Talking Cities


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Die Entwicklung des Mai vom Wonnemonat zum Designmonat ist schon deshalb begrüssenswert, weil Ganzjahreswonne derzeit State of the Art ist. Aber auch sonst. Viele Menschen denken ja, "Design und Architektur, das interessiert mich nicht, ich wohne eh lieber im Altbau". Wie wichtig aber die Auseinandersetzung mit den politischen Aspekten von Design, Architektur und Stadtplanung ist, merkt man, wenn man im Flughafen Tempelhof steht und sich bei dem Gedanken ertappt: "Schade, dass die Grosse Halle des Volkes nie gebaut wurde". Mit ungefähr diesem Thema beschäftigt sich die Ausstellung "Talking Cities – The Micropolitics of Urban Space", die vom 26. August bis 3. Dezember diesen Jahres im Zollverein Essen stattfindet. Warum dann jetzt drauf hinweisen, fragt der interessierte Leser zu Recht. Weil heute in Form eines Magazins, bzw. vielmehr Buchs Texte und Bilder zur Ausstellung erschienen sind. Der auf der Seite genannte Preis von 1.995,00 Dollar ist nicht ganz korrekt, es kostet vielmehr 14,90 Euro. Darin werden Dinge erklärt wie "Guerilla Architecture" und natürlich die Frage beantwortet: Was sagt die sprechende Stadt eigentlich?

(Heute abend bis 24 Uhr Talking Cities Lounge im Urban Drift Project Space, Budapester Strasse 48, 10787 Berlin, Eintritt kostenlos)


16.05.2006 | 18:04 | Supertiere | Alles wird besser | Fakten und Figuren

Goneleo


Guck nicht so mitleiderregend! (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Eigentlich wollten wir ja gar nichts zu dem Löwen ohne Hose sagen, wo es ohnehin von allen Seiten "Kritik" (Was ist bloss aus dem Begriff geworden?) hagelte, und bereits Menschen wie Sebastian Turner sich dazu äussern und darin ein Zeichen der geistigen Heimatlosigkeit erkannt haben wollen. Wie diverse Zeitungen heute berichten, droht das "Geschäft" mit dem WM-Maskottchen "Goleo" nun den Hersteller Nici zu ruinieren, der die Lizenz vom Rechtevermarkter EM.TV erworben hatte. Man schämt sich fast, es zuzugeben, aber langsam beginnt der beknackte Löwe, einem Leid zu tun. Doch, wirklich. Ich schwör's.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Evropského šampionátu v roce 2012


14.05.2006 | 12:30 | Supertiere | Fakten und Figuren

Von Mäusen und Krebsen


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Krebs (grau), attackiert von weissen Zerstörern (grün) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Leider erfährt man erst heute von der Maus aus North Carolina, die den Krebs besiegte. Und zwar nicht durch lästige Dinge wie Chemotherapie, Marathonlaufen oder grünen Tee, sondern einfach mit Hilfe einer ab Werk eingebauten Krebszerstörungsmaschine, eine Möglichkeit, auf die man erstmal kommen muss. Weil diese Maus von Natur aus sarkom- und krebsresistent ist, heisst sie jetzt der Einfachheit halber SR/CR-Maus, schaltet eigene Krebse ein und aus, wie sie will, und kümmert sich zudem noch um ihre armen, genetisch zurückgebliebenen Artgenossen. Überdies, und das ist die eigentliche Sensation, lehrt sie uns eine fundamentale Lektion über den Zusammenhang zwischen Natur, Maus und Mensch, die wir erstmal mehrere Wochen lang verdauen mussten:

Nature has done the hard part in creating the mutation; it is only up to the scientists studying the mouse to keep an open mind and understand how it did it. We can only be grateful that Nature never read our textbooks.


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