Riesenmaschine

08.11.2006 | 12:18 | Gekaufte bezahlte Anzeige

Die Faszination der Hochtechnologie


Ab einer bestimmten Grösse lassen sich Flatscreens kaum mehr komplett fotografieren (zuviele Pixel). (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Flachbildschirme sind mit weitem Abstand das beste Konsumprodukt, das ich mir vorstellen kann. Ich liebe Flachbildschirme, seit ich sie das erste Mal auf einer Funkaustellung 19irgendwas gesehen habe. Je grösser, desto besser, mein ideales Wohnzimmer hat keine Tapete mehr, sondern reiht Flatscreen um Flatscreen aneinander. Zusätzlich zur bedingungslosen, hingebungsvollen Liebe zu Flachbildschirmen habe ich aber ein Problem: Ich hasse Fernsehen. Es ist öde. Öde, öde, öde, Gott, ist Fernsehen öde, ich ertrage keinen einzigen Sender. Das macht es auf Dauer etwas schwierig, abwechslungsreich von Flachbildfernsehern zu träumen.

Als funktionierenden Workaround habe ich ein System aus meiner Jugend wiederentdeckt, als ich unbedingt meine Musikanlage mit einem Superverstärker ausbauen wollte, mir aber vom Taschengeld keinen leisten konnte. Ich war regelmässig im Fachgeschäft, habe die Informationsblätter gesammelt und die Leistungsdaten verglichen. Impedanzen, Ausgangsleistungen und Frequenzspektren waren meine besten Freunde, in den Klirrfaktor war ich verliebt, ich habe damals jedes auf dem deutschen Markt bzw. bei Elektro-Hoffmann erhältliche Gerät mit jedem anderen querverglichen und war glücklich.

Heute vergleiche ich Leistungsdaten von Flachbildschirmen. Pixelabstand eher 0,3 Millimeter oder über 0,51 Millimeter? Ist eine Helligkeit von 600 cd/m² ausreichend? Wieviel sollte mir ein Kontrastverhältnis von 1:800 wert sein? Offen gesagt ist mir wie genau wie früher (Klirrfaktor, hä?) vollkommen unklar, was diese Werte bedeuten, und ob beispielsweise ein grosser Pixelabstand gut ist oder ein kleiner, was ja vermutlich direkte Auswirkung auf die Grösse des Flatscreens hat. Immerhin kann ich zum Beispiel bei DoorOne das alles vergleichen, ohne in ein Geschäft zu gehen und mit Verkäufern zu sprechen müssen. Und vor allem merkt niemand, wenn ich nur so rumgucke und nichts kaufe, weil nur öder Quatsch im Fernsehen läuft. Der neue Stern am Trendhimmel: Platonischer Konsum.


01.11.2006 | 13:43 | Gekaufte bezahlte Anzeige

Wider die fruchtlose Saftsuche mit DoorOne


Gib mir deinen Saft, ich geb dir meinen. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Saft ist mehr als Flüssigkeit in oder von organischen Körpern, und fliessende Säfte sind für biologische Prozesse ähnlich essenziell wie der Cashflow für die Wirtschaft. Man merke: Saft ist Spass und hat ausserdem noch die allseits beliebten Vitamine. Der kreative Umgang mit Saft ist allerdings durch die Restriktionen der Fruchtsaftverordnung völlig am fruchtnektarverklebten Boden, sodass der konsumsensitive Mensch am Safteuphemismus Multivitamin wohl nicht vorbeikommt.

Historisch eigentlich nichts Neues: Mit dem richtigen Entsafter kann man die Missstände überwinden. Auf den tautologisch korrekten Weg zur Saftautarkie hilft der vitaminschonende Netzentsafter: DoorOne. Hier findet man eine willige Armada von Maschinen, die organische Körper zentrifugal zerschnipseln oder dezent zermalmen, nur um eines zu erhalten: Saft – so frisch und biologisch aktiv, dass er dann auch bald mal getrunken werden muss. Damit einem der matschige Perikarpkuchen nicht in Form von Trester um die Ohren fliegt, bietet DoorOne unter vielem die Wahl zwischen Geräten mit und ohne Fruchtfleischauswurf und erhöht die Mündigkeit des Suchenden noch durch kompetente Begriffserklärungen: Der automatische Auswurf erlaube laufendes Entsaften ohne Arbeitsunterbrechung – ein mächtiges Feature, das selbst die grösste Safttüte nicht bieten kann. Dazu sollte man auf eine ordentliche Ausgangsleistung achten, so 850 Watt klingen ganz gut, und schon präsentiert DoorOne ein Gerät, das aussieht wie R2-D2 mit Rucksack, aber ohne piepsende Sentimentalitäten daherkommt.

Den sprichwörtlich nostalgischen Weg des Saftköchelns, weg von mechanischem Rumgewirble, geht der Rommelsbacher EE 1505, der mit seinen 1500 Watt auch das zäheste Exokarp versaftet und dessen robustes Äusseres härter wirkt als Kruppstahl. Fast könnte man meinen, hinter dem Sunkist Saftprofi stecke doch ein Unterminierungsversuch der Saftlobby, aber der originäre Tropfschutz mit angedübelter Sunkist-Orange verwischt jeden Verdacht der Unauthentizität. Mit DoorOne steht man bald voll im Saft und gräbt der einfallslosen Industrie die Südfrüchte ab. Das ist mehr als nur Pürieren.

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Jan-Christoph Deinert | Dauerhafter Link


25.10.2006 | 11:11 | Gekaufte bezahlte Anzeige

Search and Destroy mit DoorOne


Lametta für den Goldfisch (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Seit das Sanierungsgebiet ofenfrei ist und das Um-brennende-Tonnen-Herumstehen nicht mehr en vogue, ist es schwieriger geworden, das SOHO von lästigen und belastenden Papieren frei zu halten – ein Aktenvernichter muss her. Und mag Papier auch geduldig sein, wir sind es meist nicht – also rasch einen Blick auf DoorOne geworfen, um sich einen Überblick über das Ausmass der Zerstörungsmöglichkeiten zu verschaffen. Dort dann sogleich ZERNICHTER ins Suchfeld eingegeben, weil die Warenwelt im Gegensatz zum Leben ja eben doch ein Wunschkonzert und "Zernichter" ein fetziger Produktname ist. Die Suchergebnisse sind amüsant und gehen auch schon fast in die richtige Richtung.

Aber Schluss mit lustig, denn DoorOne kann auch anders: In der Kategorie Aktenvernichter präsentiert sich dem Vernichtungswilligen eine Fülle von Geräten, die mit Streifenschnitt, Partikelschnitt oder Cross-cut allerlei Materialien in unterschiedlich kleine Teile zerlegen. Und weil Cross-cut schon irgendwie lecker klingt, gibt es mancherorts zum Fellowes SB85C Aktenvernichter so überraschend wie volksnah einen Kugelgrill aus WM-Restbeständen obendrauf. In einer ganz anderen Liga spielen die Geräte der oberen Preiskategorie; sie schreddern schneller, als das Finanzamt die Tür aufstemmen kann und ihre Gehäuse und Preise erinnern unangenehm an Kontoauszugsdrucker. Der etwas erschwinglichere Fellowes DS-1 Aktenvernichter mit Safe Sense (TM) Technologie hingegen sieht aus wie ein Designer-Treteimer, zerkleinert Kreditkarten und bis zu elf Blatt Papier gleichzeitig und schützt dabei Kinderhände zuverlässig vor Verletzungen. Wer also eine Kinderleiche in Keller, Kühlschrank oder Blumenkasten hat, muss sich nach etwas Kraftvollerem und Durchzugsstärkerem umsehen – der Gartenhäcksler GH 2500 W mit Asteinschub bis 40 mm und verstopfungsarmem Fülltrichter erscheint auf Anhieb für den Job geeignet, aber auch hier bietet sich ein Vergleich mit DoorOne an, dem Kaufberater, der keine dummen Fragen stellt.

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Natascha Podgornik | Dauerhafter Link | Kommentare (4)


18.10.2006 | 11:22 | Gekaufte bezahlte Anzeige

Auch Feen gehen bei DoorOne


Nachsprechpuppe Paul (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Welcher Stahlarbeiter kennt das nicht? Morgens vor der Arbeit steht die Tochter (4) am Bett, zieht die Decke weg und schreit: "Los, Papa, kauf mir sofort das teuerste Feenprodukt der Welt." Früher schwitzte man in einem solchen Fall Blut und Wasser. Mein Gott, was sind überhaupt Feenprodukte? Wo kann man die denn kaufen? Und mach ich mich als kräftig gebauter Stahlarbeiter in einem Feenbedarfsladen unter dem ganzen pinken Feenkram ("BABY BORN Pink Fairy Fee Set de luxe" von Zapf Creation, "BARBIE Fairytopia Feen Halsketten" oder Malheft "Mandalas mit Feen und Elfen") nicht irgendwie verdächtig? Vor allem aber rumpelte ein Gedanke durchs Gehirn: Wie soll ich bei dem ganzen Feeneinkaufsstress bloss meine Schicht am Hochofen noch schaffen?

Heute geht der Stahlarbeitervater einfach an den Rechner, klickt sich bei DoorOne unter Spielzeug zur Kategorie Feen durch, wählt bei "Sortieren nach": Gesamtpreis (von hoch zu niedrig), findet innert zwei Sekunden das teuerste Feenprodukt wenigstens Deutschlands, nämlich die "FUNTASTIC Feenstäbe sortiert, 24er Set"**, klickt mal eben auf den Anbieter "The-Hands.de" und bestellt vier Sets = 96 Feenstäbe für 119 Euro, denn das ist bei diesem Preis die Mindestabnahmemenge. Da hat ein kleines Mädchen eine schöne Weile was zu zaubern. Auch bei potentieller Unzufriedenheit des Balgs ("Wie ungeil, 96 Feenstäbe, die alle gleich aussehen. Ich will doch lieber das "Schaukeleinhorn 'Fantasy' mit Geräuschen") hilft DoorOne. Jetzt surft Vati nämlich zur nächsten Spielzeug-Kategorie Gehende und sprechende Puppen, staunt nur kurz über die sehr unterschiedlichen Preise von Winnie Pooh, dem sprechenden Krabbelbaby (von 25,94 € bei Otto bis 45,94 € bei Neckermann), und lässt sich die "Nachsprechpuppe Paul"* ("Plappert nach, was man ihr vorspricht") für 9,99 Euro kommen. Der spricht man dann den Satz in den Bauch: "Du dummes Ding. Du hattest nur einen Wunsch, und der ist jetzt verplempert." Anschliessend lässt einen die verdutzte Tochter garantiert in Ruhe; und der Stahl am Hochofen schmilzt sich praktisch von allein. Danke, DoorOne.

*Wg. des grossen Erfolgs unter Stahlarbeitern bei Neckermann im Moment vergriffen. Wird aber sicher bald neu aufgelegt.

** Wir weisen darauf hin, dass es sich hierbei um ein Wiederverkäufer-Angebot handelt.

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Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (19)


11.10.2006 | 13:18 | Gekaufte bezahlte Anzeige

Durch den Konsum mit DoorOne


Kein Schleifgerät (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Kein alter iMac (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Kein Heizlüfter (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Kein Püriergerät (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Kein Laserdrucker (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Kein früher Hochleistungsrechner (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Keine Tupperware (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Kürzlich wurde in einer Designzeitschrift ein 4313 € teures "Multitool" vorgestellt, das Lautsprecher, Stehlampe und Luftreiniger in einem ist. So etwas braucht kein Mensch. Wohl aber Luftbefeuchter und gerade jetzt, wo die kalte Jahreszeit mit ihrer trockenen Heizungsluft dräut. Hätten wir einen Betriebsrat, er hätte schon längst auf diese Anschaffung gedrängt. Allerdings scheiden sich auch hier bereits die Geister. Kollegin Passig findet Luftbefeuchter totalen Unfug: "Es gibt Leute, die ihr Leben lang in der Wüste wohnen, und die haben auch keinen Luftbefeuchter, und ihre Nasen funktionieren ausgezeichnet." Allerdings, wendet Architekt Imhof ein, verhinderten Luftbefeuchter "das Aufquellen von Parkett und damit Schüsselungen, also Wölbungen der einzelnen Parkettriemen." Egal ob Nasenschleimhaut oder Parkett, die Argumente reichen aus, um den ohnehin feststehenden Entschluss der Anschaffung eines Luftbefeuchters retrograd zu rationalisieren.

Allerdings wissen wir noch sehr wenig über Luftbefeuchter, und lassen uns also einfach überraschen was die Seite unseres Lieblingssponsors DoorOne zum Thema "Luftbefeuchter" ausspuckt. Es gibt insgesamt 96 Einträge in allen Preiskategorien von unter 30 € bis über 600 €, auch die Optiken sind zahlreich: vom hochgepimpten Damfbügeleisen über den Laserdrucker bis zur Standheizung. Über "Kategorien" lässt sich das Angebot eingrenzen, indem man die echten "Luftbefeuchter" von den "Einrichtungsgegenständen" scheidet. Dadurch fallen der niedliche Heizungsbewohner "Balduin" für 16,75 € ebenso weg, wie der zimmerspringbrunnenartige "Nebel-Luftbefeuchter" von Otto für 75,90 €, der in wechselnden Farben leuchtet und dadurch angeblich beruhigend wirkt.

Von den verbleibenden Kein-Schnickschnack-Geräten überzeugt am meisten der "Venta-Airwasher", ein schlichter anthrazitfarbener Kubus mit Rippen, der an frühere Hochleistungsrechner erinnert und sich damit wohltuend von den übrigen Alessi- oder Gehry-inspirierten Phantasieformen abhebt. Allerdings gibt es ihn in drei Varianten mit 5, 8, und 11 Litern, die sich entsprechend preislich unterscheiden. Im direkten Produktvergleich erfährt man, dass die 8-Liter-Variante mit einer Preisspanne von 170 bis 220 € sich für 46 Quadratmeter eignet und über einen Leisebetrieb verfügt, während die kleinere Variante über einen Feuchtigkeitsregler verfügt und nur für 23 Quadratmeter taugt. Übrigens arbeiten alle Geräte ohne Filtermatten: "Schlechte Raumluft wird in das Gerät geleitet und durch einen Plattenstapel geführt, der im Wasser rotiert." Interessant. Wir entscheiden uns dennoch für die 5-Liter-Variante fürs Schlafzimmer – die anderen Räume können später upgegradet werden – und bestellen beim etwas teureren Anbieter, der dafür das "Trusted Partner"-Siegel trägt und bei dem die Versandkosten im Preis enthalten sind. Der Winter kann kommen.

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