Riesenmaschine

25.10.2006 | 11:11 | Gekaufte bezahlte Anzeige

Search and Destroy mit DoorOne


Lametta für den Goldfisch (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Seit das Sanierungsgebiet ofenfrei ist und das Um-brennende-Tonnen-Herumstehen nicht mehr en vogue, ist es schwieriger geworden, das SOHO von lästigen und belastenden Papieren frei zu halten – ein Aktenvernichter muss her. Und mag Papier auch geduldig sein, wir sind es meist nicht – also rasch einen Blick auf DoorOne geworfen, um sich einen Überblick über das Ausmass der Zerstörungsmöglichkeiten zu verschaffen. Dort dann sogleich ZERNICHTER ins Suchfeld eingegeben, weil die Warenwelt im Gegensatz zum Leben ja eben doch ein Wunschkonzert und "Zernichter" ein fetziger Produktname ist. Die Suchergebnisse sind amüsant und gehen auch schon fast in die richtige Richtung.

Aber Schluss mit lustig, denn DoorOne kann auch anders: In der Kategorie Aktenvernichter präsentiert sich dem Vernichtungswilligen eine Fülle von Geräten, die mit Streifenschnitt, Partikelschnitt oder Cross-cut allerlei Materialien in unterschiedlich kleine Teile zerlegen. Und weil Cross-cut schon irgendwie lecker klingt, gibt es mancherorts zum Fellowes SB85C Aktenvernichter so überraschend wie volksnah einen Kugelgrill aus WM-Restbeständen obendrauf. In einer ganz anderen Liga spielen die Geräte der oberen Preiskategorie; sie schreddern schneller, als das Finanzamt die Tür aufstemmen kann und ihre Gehäuse und Preise erinnern unangenehm an Kontoauszugsdrucker. Der etwas erschwinglichere Fellowes DS-1 Aktenvernichter mit Safe Sense (TM) Technologie hingegen sieht aus wie ein Designer-Treteimer, zerkleinert Kreditkarten und bis zu elf Blatt Papier gleichzeitig und schützt dabei Kinderhände zuverlässig vor Verletzungen. Wer also eine Kinderleiche in Keller, Kühlschrank oder Blumenkasten hat, muss sich nach etwas Kraftvollerem und Durchzugsstärkerem umsehen – der Gartenhäcksler GH 2500 W mit Asteinschub bis 40 mm und verstopfungsarmem Fülltrichter erscheint auf Anhieb für den Job geeignet, aber auch hier bietet sich ein Vergleich mit DoorOne an, dem Kaufberater, der keine dummen Fragen stellt.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Das neue System der Dinge

Natascha Podgornik | Dauerhafter Link | Kommentare (4)


Kommentar #1 von dashuhn:

An dieser Stelle habe ich einen Inflektiv hingemacht, für den ich mich schämen werde, sobald ich begriffen habe, was das überhaupt ist. Wie konnte es passieren, dass bei diesem Thema ein Verweis auf Fargo vergessen wurde?
http://www.youtube.com/watch?v=8qWFhDvURLg

25.10.2006 | 11:20

Kommentar #2 von max:

Ich schlage eine neue Sportart vor : Inflektivraten.
Mein erster Versuch: Ich erschrecke – bloss eben als Inflektiv

25.10.2006 | 19:59

Kommentar #3 von dem, der Wikipedia las:

Erfasst der Filter tatsächlich die Analogie zum Grundwort des englischen Infinitivs als deverbale Reduktion?
Test:
gähn, kratz, bibber
Oder nur die zur Markierung verwendeten Zeichen, wie etwa Schrägstriche oder Klammern?
<Ironie>Zwinker</Ironie aus>

26.10.2006 | 17:21

Kommentar #4 von von dem, der Wikipedia las:

Muss wohl Wikipedia nochmal lesen, stöhn!

26.10.2006 | 17:22

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