Riesenmaschine

26.03.2008 | 19:10 | Berlin | In eigener Sache

Riesenmaschine plant wieder eine Woche (muss ja)


Ausgesetztes Kuscheltier (Holm Friebe) (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Berlin Laundry Wreck (Kathrin Passig) (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Es hat eine gewisse Tradition, dass sich zum ersten Quartalswechsel des Jahres eine Flut von Terminen mit ZIA- und Riesenmaschinebeteiligung über die Welt, also Berlin, ergiesst: Das war 2006 so, das war 2007 so und damit es so bleibt, haben wir in den letzten drei Tagen schnell noch einen Haufen Veranstaltungen aus alten Kartonteilen und Cricketschlägerspänen zusammengeleimt.

So gibt es mal wieder Powerpoint Karaoke, wie gehabt im nbi, und zwar am Freitag, dem 28. März. Das komplett neu erstellte Präsentationsmenü bietet Highlights wie "Power-Region Fulda" oder "Mechanisierte Holzernte in Hanglagen", bewertet wie immer von einer hochkompetenten und knallharten Jury und moderiert von Holm Friebe. Am Tag darauf wird in der Galerie Zero (Köpenicker Strasse 4) die Ausstellung "Temporär und Urban" eröffnet. Moritz Metz zeigt seine Europep-Kollektion, Kathrin Passig ihre Berlin Laundry Wrecks und Holm Friebe seine ausgesetzten Kuscheltiere. Beginn der Vernissage ist 20 Uhr – die Ausstellung ist dann bis zum 3. April sehen, Exponate können vor Ort für den symbolischen Spottpreis von 50 Euro erworben werden.

Bauerntheater für das gehobene Publikum wird bei der Verbrecherversammlung am 1. April (Dienstag) geboten: Werner Labisch und Jörg Sundermeier werden als Kathrin Passig und Ira Strübel verkleidet aus dem Best-of-2001-bis-2003-Buch Strübel & Passig lesen, Passig und Strübel dagegen werden, als Publikum verkleidet, Fragen stellen. Ein Spass für alt und jung, los geht es um 20.30 Uhr im Monarch. Und wer dann immer noch nicht genug hat, gibt sich am Tag darauf, also am 2. April, das brandneue Spiel- und Kulturformat Domain Name Scrabble, das auf der Bloggerkonferenz re:publica uraufgeführt wird (20.30 Uhr, Kalkscheune, Johannisstrasse 2). Hier spielt das Publikum Scrabble – alleiniges Ziel sind jedoch charakterstarke Domainnamen. Was die gelegten Internetadressen bedeuten, was ihre Features sind und warum sie die Welt verbessern, müssen die Erfinder ad hoc in einem Venture-Capital-Pitch auf der Bühne beweisen. Die Scrabble-Punkte werden mit einer harten Jurywertung multipliziert und die besten Domains sofort von der Bühne weg registriert.

Für einen gemütlichen Wochenausklang sorgt schliesslich Jochen Reinecke, der am Samstag, dem 5.4., bei der mindestenshaltbar.net-Lesung im ori (Friedelstrasse 8) lesen wird.


23.03.2008 | 14:58 | Was fehlt | In eigener Sache

Zen-Sportberichterstattung


Bei Minute 81 scheint die Welt noch in Ordnung. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Und wieder mal gibt es einen neuen Journalistenpreis: Den Preis für die beste Onlineticker-Einzelleistung (Sport). Gewonnen wurde er gestern abend von einem namenlosen Mitarbeiter von sportal.de im Rahmen der Berichterstattung vom 3. Spieltag des Playoff-Viertelfinals der DEL. Kurz als Erläuterung: Ein Eishockeyspiel dauert normalerweise 3 mal 20 Minuten, wobei so etwa vier bis fünf Tore fallen. Seit dieser Saison gilt in den DEL-Playoffs die Regel, das anschliessend so viele Verlängerungen à 20 Minuten gespielt werden, bis ein einziges weiteres Tor fällt. Iserlohn und Frankfurt lieferten deshalb am Donnerstag gleich mal ein Rekordspiel, das erst kurz vor Ende der dritten Verlängerung entschieden wurde – was aber gestern abend von den Kölner Haien und den Adler Mannheim locker getoppt wurde. Sie standen insgesamt rund 168 Minuten auf dem Eis, also fast dreimal so lange wie geplant.

Die besondere Leistung besteht nun darin, wie der Ticker sich im Laufe der 108 torlosen Verlängerungsminuten immer weiter vom eigentlichen Spielgeschehen löst und eine ureigene, hochzynische Identität entwickelt. Er wird zu einem Protokoll des Wartens, in gedanklicher Verbundenheit mit Bruno Moravetz und der Berichterstattung von Reif/Jauch vom umgefallenen Tor in Madrid. Nach einer kurzen Phase der Verzweiflung ("Ein Alternativvorschlag. Das nächste Spiel zählt doppelt! Und hier sofortiger Abbruch") besinnt sich der Ticker schnell, und treibt fortan leicht dahin auf den Wellen der Ereignislosigkeit; spielt kurz mit der eigenen Existenz und der Welt an sich, um schliesslich im Fluss völliger Entspannung zu enden – so stellen wir uns Zen-Sportjournalismus im 21. Jahrhundert vor. Der Preis, ein Riesenmaschineshirt nach Wahl, kann bis Ende Juni im Haus der frohen Zukunft eingelöst werden.


16.03.2008 | 18:21 | Anderswo | Vermutungen über die Welt | In eigener Sache

Self-fulfilling Self-referentiality


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die Riesenmaschine ist in einer medialen Selbstreferenzzwickmühle. Das nebenstehende, erschütternde Bildmaterial erreicht uns soeben von uns selbst. Zur Erläuterung: es handelt sich um den 1-Kubikmeter-Stand der Riesenmaschine auf der Leipziger Buchmesse. Davor sitzt erst und hockt dann Dieter Moor, Moderator der ARD-Sendung "Titel, Thesen, Temperamente" und des Bachmann-Bewerbs. Im Karton befinden sich Kathrin Passig und die Frisur von Sascha Lobo. Während Moor die Frisur weitestgehend ignoriert, fragt er Kathrin Passig sinngemäss und augenzwinkernd, ob die Leute von der Riesenmaschine denn jetzt mit wirklich jedem Scheiss in die Medien kommen. Frieren wir an dieser Stelle die Zeit ein und betrachten das sich zukünftig entfaltende Horrorszenario.

Auf der Leipziger Buchmesse sitzen Menschen in einem lächerlich kleinen Karton, der erkennbar in acht Minuten für einen völlig anderen Anlass zusammengetackert wurde. Die Fernsehsendung wird vermutlich berichten, dass diese Riesenmaschine-Aktion veranstaltet wurde, um ins Fernsehen zu kommen. Auf der Riesenmaschine wird vorher davon berichtet, wovon die Redakteure des Kulturmagazins erfahren werden. Um sich nicht vorgeführt zu fühlen, werden die Redakteure den Sprechertext unter den Filmaufnahmen ironisieren müssen, als sei geplant gewesen, über die Ironie der selbsterfüllenden Medienverinhaltung zu berichten. Die Riesenmaschine wird ihrerseits ahnen, dass der Versuch unternommen werden soll, sie im Rahmen einer geplanten, aber gescheiterten Vorführung der Medien vorzuführen und wird keinen Ausweg sehen, als unmittelbar vor der Ausstrahlung der Fernsehsendung auf ebendiese hinzuwiesen mit der Wendung, dass man so getan habe, als hätte man sich mit einer fehlgeschlagenen Vorführung der Medien ertappen lassen – worauf der bei der Sendung live eingesprochene Kommentar Moors den entsprechenden Beitrag als Mediensatire vorstellt. In der Folge vertont die Riesenmaschineredaktion die Fernsehsendung neu, stellt das Ergebnis auf Youtube, worüber in der folgenden Fernsehsendung von Moor berichtet werden wird, während zeitgleich auf der Riesenmaschine live der eigentliche Subtext über eine neue Untertitelung gedeutet werden wird. Schliesslich implodiert die Medientheorie und übrig bleibt Kathrin Passig, die Paris Hilton heiratet und aufs Land zieht.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Riesenmaschine auf der Leipziger Buchmesse


12.03.2008 | 14:21 | Anderswo | Alles wird besser | In eigener Sache

Riesenmaschine auf der Leipziger Buchmesse


Die indische Question Box (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Low-Tech-Questionbox der Riesenmaschine (Martin Baaske bitte wegdenken, Leipziger Buchmesse dazudenken. Foto: Jan Bölsche)
Überall gibt es heutzutage Internet, selbst in der Antarktis und im Weltall. In den indischen Dörfern Ethida und Poolpur kann man neuerdings die Question Box befragen und bekommt daraufhin ergoogelte Auskünfte über Reisanbau und Cricketergebnisse vorgelesen und erklärt. Die letzten verbleibenden internetfreien Orte sind deutsche Hotels und Messen. Auch auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse vom 13. bis 16. März gibt es wie gewohnt kein kostenloses W-LAN. An dieser Stelle kommt die Riesenmaschine ins Spiel, die dieses Jahr dank der Vermittlung des Verbrecher Verlags erstmals mit einem Buchmessenstand von 1 qm Grösse vor Ort vertreten sein wird (neben der Leseinsel Junge Verlage, Halle 5, Stand D200). Messebesucher, die Fragen an das Internet haben, können diese Fragen entweder am Schalter des Riesenmaschinestands vortragen oder schriftlich im dafür vorgesehenen Einwurfschlitz (in der Abbildung rechts, siehe Pfeil) deponieren. Die geschulten Riesenmaschine-Fachkräfte Aleks Scholz, Michael Brake, Kathrin Passig und eventuell sogar Sascha Lobo werden von Freitagmittag bis Samstagabend Auskünfte erteilen und auf Wunsch Blogs, Feeds, Twitterungen oder private Mail verlesen. Ob eine Liveübertragung des Geschehens in die Online-Riesenmaschine stattfinden wird, entscheiden wir anhand der Gegebenheiten vor Ort.


26.02.2008 | 01:44 | Berlin | Papierrascheln | In eigener Sache

Doctorow kommt


Foto: Bart Nagel
Die Riesenmaschine macht neben ihrer derzeit etwas dezenter verfolgten Kerntätigkeit als Blog auch noch andere Dinge: Sie veröffentlicht Printkolumnen, schreibt Bücher, verkauft T-Shirts, gewinnt Preise, baut Altare und veranstaltet dann und wann auch Lesungen. So etwa am 28. Februar, also Donnerstag, um 20.30 Uhr. Zu Gast ist Cory Doctorow, Blogger bei einer unserer Lieblingsquellen (Boing Boing), Digital-Rights-Aktivist und Science-Fiction-Autor, dessen Texte grösstenteils unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht wurden und dessen vorletzter Roman Backup genau wie das Riesenmaschine-Buch als PDF zum Download angeboten wird. Ausserdem ist er Kanadier! Im Mudd Club in Berlin (Grosse Hamburger Strasse 17) wird Doctorow aus seinem neuen Roman "Upload" lesen und sich anschliessend mit Philipp Albers, Holm Friebe und dem Publikum über seine Arbeit unterhalten, der Eintritt beträgt 5 Euro.


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