Bild von hier (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)5. GUTSMUTHSPREIS Der im Jahre 1961 gestiftete "GutsMuths-Preis" kann für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten verliehen werden, die geeignet sind, die Entwicklung der sozialistischen Körperkultur in der DDR zu fördern. Benannt nach dem Verfasser des "Katechismus der Turnkunst" und Erfinder des Baseball. Punktet vor allem mit dem Namen und dem Stifter. Immerhin 5.000 Ostmark. Ein solider fünfter Platz.
4.WALTER-FICK-PREIS Gestiftet von Reinhild Fick, wird als zweiter Preis des Bayerisch-Schwäbischen Literaturpreis ausgelobt. Neben den 1.000 Euro Preisgeld winken dem Preisträger eine Laudatio, eine Zeremonie im Rokokosaal der Regierung von Schwaben und jede Menge Googletreffer. 2003 wurde der Preis das erste Mal vergeben, und zwar an Finn Ole Heinrich, glaubt man dem Netz, ist er danach wieder spurlos aus dem Literaturbetrieb verschwunden, warum nur?
3.GRIMMPREIS (eigentlich: Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preis der Deutschen Demokratischen Republik): Der im Jahre 1979 gestiftete Preis kann für hervorragende wissenschaftliche und pädagogische Leistungen bei der Förderung der Germanistik im Ausland verliehen werden. Der Preis wird an Kollektive, in der Regel bis zu 6 Personen, verliehen. Er kann an Bürger anderer Staaten verliehen werden, wenn sie Germanisten, Deutschlektoren, Deutschlehrer, Autoren von Lehrbüchern und Medienprogrammen sind. Erster Preis, den die junge Riesenmaschine damals gewinnen konnte. Schon daher ein Platz in den Top 5 ein Muss.
2.JEUX FLORAUX (schö floroh): Der im Jahr 1323 von den Sept Trobadors de Tolosa gegründete Poetenwettstreit gilt als der Bachmannpreis des Spätmittelalters. Ausgetragen nach den Statuten der Leys d'amour, erhielt der Sieger den Titel eines "Meisters der fröhlichen Wissenschaften" und ein goldenes Veilchen. Jahrzehnte später artete die Veranstaltung in ein reines Saufgelage aus. In was für glücklichen Zeiten wir leben: in Klagenfurt können wir diesen ganzen Prozess, der früher Jahre dauerte, jedes Jahr innerhalb von fünf Tagen komplett durchleben.
1.ROMMELPREIS – Um den 1962 vom früheren britischen Botschafter in Uruguay Sir Eugen Millington-Drake – er hat die Graf Spree auf dem Gewissen – gestifteten Rommelpreis kämpften alle Divisionen der Bundeswehr. Die Sieger erhielten eine Fahrkarte zum PRIX LECLERC-Schiessen. Kontroverser Name, ordentliches Anforderungsprofil (Pistolenschiessen, Sturmgewehrschiessen, MG-Schiessen), abseitiger Stifter. Super: Fahrkarte als Preis. Klarer 1. Platz.
Foto von Alexander Somna (Lizenz)Einer unserer guten Vorsätze für 2007 ist eine stärkere Besinnung auf die Riesenmaschine-Kernkompetenzen, zu denen u.a. Riesenmaschinen gehören. Deshalb empfehlen wir uneingeschränkt die aktuelle Ausgabe von Galileo (das ist so etwas wie die Sendung mit der Maus für Erwachsene, von der man immer aus Versehen den Anfang guckt, weil sie direkt nach den Simpsons kommt), wo es einen lieblos aus alten Archiv-Mazen zusammengeklebten exklusiv und hochaufwändig recherchierten Beitrag mit den sieben seltsamsten Riesenmaschinen aus deutschen Fabrikhallen zu sehen gibt. Mit dabei sind zeitlose Klassiker wie der Apfelwhirlpool, die Eiertrennmaschine und die Brezelschlingmaschine. Leider kam die Sendung heute Abend um 19 Uhr, aber das macht nichts, denn sie wird morgen früh um sieben noch mal ausgestrahlt. Und wer die Arbeitsweise von Magazin-Redaktionen in den grossen privaten Senderverbänden kennt, ahnt schon, dass es auch danach noch ein paar Chancen geben wird.
Mag jemand Götterfunken darauf reimen? (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.) In irgendeinem schlimmen Film gibt es eine Autorin, die aufgeschnappte Schönworte säuberlich in ihre Kladde notiert, um sie später wieder von sich zu geben. Man könnte sich trefflich darüber aufregen, täte man es nicht auch, zum Beispiel bei Büchern, die nicht in der Muttersprache verfasst sind. Aber statt Kladden, Umschlagresten, Fahrkarten, oder Kassenbons, die man ins Buch klemmt, kann man seit ein paar Wochen endlich das Internet nutzen. Wordie, kürzlich in Wired vorgestellt, eignet sich vortrefflich zum Anreichern des eigenen Vokabulars mit Begriffen von Listen fremder Leute. Da viele dieser Worte lateinische oder griechische Wurzeln haben, lassen sie sie sich bequem ins Deutsche transferieren. Die Anschuldigungen der Anti-Anglizismenfront kann man geschickt mit der Wordie-Hitliste retournieren: Ganz oben steht mit Schadenfreude ein Germanismus. Ha. Fragt sich, ob in dem noch zu gründenden WortVZ auch Regio.Call ganz oben stünde – vielleicht könnten die Samwer-Brüder dafür mal ein paar Tausender versenken.
Für den obigen Beitrag wurden die folgenden Wortspiele geschont: Das ist ein mal ein Wort, jemanden beim Wort nehmen, mit eigenen Worten, zu Wort kommen, das Wort ergreifen, wortgewaltig, Wordiegung sowie der Unterschied zwischen Worten und Wörtern. Wir bitten um freundliche Beachtung.
Man beachte auch die kunstvoll variierende Undzeichen-Schreibung der verschiedenen Kategorien (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Dank Jorge Luis Borges wissen wir, dass es in China früher vierzehn verschiedene Tierkategorien gab: 1. dem Kaiser gehörige, 2. einbalsamierte, 3. gezähmte, 4. Milchschweine, 5. Sirenen, 6. Fabeltiere, 7. streunende Hunde, 8. in diese Einteilung aufgenommene, 9. die sich wie toll gebärden, 10. unzählbare, 11. mit feinstem Kamelhaarpinsel gezeichnete, 12. und so weiter, 13. die den Wasserkrug zerbrochen haben, sowie 14. die von weitem wie Fliegen aussehen. Dank Sam and Max wissen wir, dass es vier Basic Food Groups gibt: Die Dough-and-Frosting Group, die Carbonation-and-Caramel-Coloring-Group, die Chewy-Nougat-Center-and-Chocolaty-Coating Group und Vegetables. Und dank Karstadt am Berliner Hermannplatz gibt es jetzt endlich auch für Bücher eine verbindliche trennscharfe Taxonomie.
Dieses Ordnungssystem, das Kinderliteratur, Reiseführer, Kochbücher, Bildbände, Nachschlagewerke und Fantasy/Science Fiction auf einer vorgeordneten Klassifizierungsebene ausschliesst, wurde im Verkaufsraum mit Hilfe von Themeninseln visualisiert. Demnach lassen sich Bücher in acht Kategorien aufteilen: 1. Chaos & Wissen. 2. Mord & Totschlag, 3. Abenteuer & Agenten, 4. Geschichte und Geschichten, 5. Selbstlesen & Vorlesen, 6. Jung und Crazy, 7. Kaleidoskop des Lebens und 8. Middlesex, Korrekturen & Co. Wieder ist also ein bedeutendes Stück Unordnung in dieser Welt beseitigt worden. Und jetzt darf jeder mal raten, auf welchen Tischen Benjamin Lebert, Harry Rowohlt, Bastian Sick, Friebe/Lobo, Cees Nooteboom und "Verschwende deine Jugend" zu finden sind.
Man könnte natürlich fragen, warum wir das fünfte Machinima Festival nicht sinnvollerweise rechtzeitig vorher ankündigen, sondern erst, wenn alles vorbei ist. Nun, würden wir dann antworten, weil so viele Leser dann auch nicht in der Nähe von Astoria (New York) wohnen, da also vermutlich eh keiner hingefahren wäre, und es dann doch viel mehr Sinn macht, das Ergebnis abzuwarten, und die Gewinner zu verlinken. Und genau das tun wir jetzt auch. Die laut Jury in einer oder mehreren Kategorien besten Machinimas des Jahres sind: Edge of Remorse (oben links), The Adventures of Bill & John: Danger Attacks the Dawn, Tra5h Ta1k, Male Restroom Etiquette, Silver Bells and Golden Spurs und The Fixer, ausserdem die nicht verlinkten Company of Heroes, Deviation (Trailer) und Stolen Life. In Second Life gibt es übrigens eine ironische Variante, The Ed Wood Machinima Festival!, das immer an Halloween stattfindet. War also auch schon. Egal.