Riesenmaschine

13.12.2006 | 21:06 | Anderswo | Sachen kaufen

Schon wieder so eine blöde China-Frage


the Balien Wine Commelcial Bilm, Korla
David Tool, ein in Peking lebender, pensionierter Oberst der US-Army, will die falschen, vorgeblich englischsprachigen Schilder in Chinas Hauptstadt bis spätestens zu den Olympischen Spielen ausgemerzt haben. Der Oberst findet es nämlich gar nicht komisch, wenn man über die Schilder und damit über die Chinesen lacht. Also hat er bereits an über hundert öffentlichen Plätzen und in über achtzig Museen aus kreativem Chinglisch wieder stinknormales Englisch gemacht. Hoffentlich fährt Oberst Tool nicht auch nach Korla, denn um dieses schöne Schild wäre es doch sehr schade. Andererseits wäre es natürlich auch interessant, ob er wüsste, was hier mit "Balien Wine Commelcial Bilm" gemeint sein könnte. Es ist auch nicht so einfach. Wissen Sie's?

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (7)


11.12.2006 | 17:44 | Berlin | Sachen kaufen

Alles muss raus!


Falsch: Zu viel besitzen (hier war ein äusserst unaufgeräumtes Bild, dessen Quelle aber aus dem Netz verschwunden ist)

Richtig: Japanische Ästhetik
Nach Weihnachten herrscht kein Mangel an gut gemeinten Sachenloswerdetipps, jedoch der gutherzige Schenker kann sich bei ihrer Lektüre des Gedankens nicht erwehren, es könnten seine Geschenke sein, von deren Entsorgung da die Rede ist. Das ist unfein und unnötig, denn statt nach Weihnachten die schönen neuen Sachen wegzuwerfen, kann man ja auch einfach vor Weihnachten das alte Zeug aus dem Weg räumen. Sieht man mal davon ab, dass alle Materie im Universum bereits mehrfach gebraucht wurde und es daher zwischen alten und neuen Sachen gar keinen so fundamentalen Unterschied gibt, wie uns die Werbung weismachen will, bieten sich in Berlin folgende Möglichkeiten:

Bücher und andere Medien kann man an das Antiquariat Gregor Gog spenden, die meisten anderen Gegenstände an den Motz-Laden. Beide kommen, wenn man einen Abholtermin vereinbart, sogar zu Hause vorbei und nehmen alles mit. Das kostet nicht nur kein Geld, sondern man bekommt auch keines für die Sachen – und wer schon einmal von einem Antiquar den Satz "Also für Zettels Traum kann ich dir 'nen Zehner geben, aber den Rest musst du wieder mitnehmen" gehört hat (vgl. auch Jonathan Franzen, The Corrections, S. 92f.), weiss das zu schätzen. T-Shirts können für die Riesenmaschine-Serie 2007 zu denselben Bedingungen wie 2006 an uns geschickt werden. So. Medien, T-Shirts und Gegenstände sind jetzt weg, aber wohin mit dem Hauptproblem, den Bergen alter Schlafsäcke? An Obdachlose spenden, fertig. Weihnachten kann kommen.


08.12.2006 | 20:34 | Anderswo | Sachen kaufen

No sleep till Kelowna


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

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Von BC über Saskatchewan und Ontario bis New Brunswick (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wer wollte nicht schon immer einen streng nationalistischen Energydrink besitzen? Von stolzen Bewohnern eines Landes produziert, um die wertvollen Wurzeln dieses Landes endlich auch bei der Herstellung von Energiegetränken zu berücksichtigen? Dieser Traum ist wahrgeworden, zumindest wenn man Kanadier ist: "Beaver Buzz" ist eine Art mutwillige Nationalflüssigkeit. Produziert wird sie in Kelowna, einer Kleinstadt im Hinterland von Vancouver, zumindest die Beerengeschmacksrichtung aber trägt Saskatoon im Namen, was seltsam ist, beträgt die Entfernung zwischen Kelowna und Saskatoon doch 1.223 km, das sind ungefähr 2,5 Polen. Pro 250 ml Biber erhält man ein Gramm Taurin, 100 mg Guarana, 100 mg Gingseng und 110 g Koffein, eine recht zuverlässige Mischung also zum Wachhalten von Elchen, denen allerdings auch auffallen dürfte, dass Beaver Buzz genauso schmeckt, wie gesüsster Biberschweiss schmecken würde, wenn man ihn extrem stark übersüsst. Nämlich ausschliesslich nach Zucker, und zwar Rohrzucker, und nicht dieser billige Mais-Sirup-Müll, den die ausländische Konkurrenz anscheinend immer noch einsetzt. Zusätzlich erhält man eine stabile Dose, auf der ein Biber mit Lacrosse-Stock abgebildet ist (warum?)!

Dieser Beitrag ist ein Update zu: No Sleep Till Bydgoszcz


07.12.2006 | 05:28 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Das zweite Mooresche Gesetz


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Das Mooresche Gesetz besagt, dass sich die Zahl der Transistoren pro Fläche alle 18 Monate verdoppelt. Das bisher unbekannte zweite Mooresche Gesetz besagt, dass veröffentlichte Artikel über das erste Mooresche Gesetz im gleichen Mass kürzer werden wie Speicherchips kleiner. Es gibt also noch Hoffnung für die IT-Berichterstattung.


30.11.2006 | 01:53 | Anderswo | Sachen kaufen

IKEA besorgt es der Schweiz de luxe


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die Schweizer sind ein upgradefreudiges und -williges Völkchen, wie sich allein an den erfolgreich lancierten eigenen Premium-Linien der Supermarktketten Migros und Coop ablesen lässt. "Ganz nett, aber gibt es das nicht auch in etwas teurer?", so scheint sich der eidgenössische Konsument tagein, tagaus zu fragen und bekommt in jüngster Zeit zunehmend positiv Bescheid.

Kein Wunder, dass sich IKEA die Schweiz als Testmarkt für die Premium-Linie IKEA Stockholm ausgesucht hat. Lustiger- und listigerweise arbeitet die Teaser-Aussenkampagne genau mit der Verkehrung, die verglichen mit dem normalen IKEA-Preisniveau deutlich hochpreisigeren Objekte angesichts besseren Designs, Materials und Verarbeitung als regelrechte Preisbrecher erscheinen zu lassen. In rollenden Wohnzimmer-Anhängern kann man sich per Augenschein davon überzeugen, dass es sich bei der Handschrift zwar unverkennbar um das schwedische Gerümpelhaus mit Hang zum Sekretärinnen-Pop handelt, jedoch versehen mit einem deutlichen Einschlag evangelisches Gemeindezentrum-Mobiliar der 1970er, vulgo skandinavische Designtradition – am deutlichsten nachvollziehbar vielleicht beim aufgebockten Billy-Regal aus stellenweise massiver Eiche für 199 Euro.

Die Website hinwiederum schlägt in eine ganz andere Richtung aus, nämlich Schweinebauch-Werbung: Eine Flash-Hölle, die auf der einzigen konzeptionellen Idee beruht, überall "Super" davorzuschreiben und dieses vielleicht zu Unrecht in Verruf geratene Super-Präfix superdreist und superbrachial überzustrapazieren bis hin zur "supernatürlich" geformten Vase. Ach, in der Schweiz möchte man Werber sein, und das leicht verdiente Geld sofort wieder für all die schönen Superpremiumprodukte raushauen.


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