Riesenmaschine

15.05.2006 | 11:09 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

The end of the w.c. as we know it


Die häufigste Frage steht nicht in den FAQ: Warum? (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Die Riesenmaschine kämpft nebenberuflich gegen Kulturpessimismus. Nichts ist ermüdender als eine Beschwerde ohne Grund und nichts zerstört die Wirkung echter Kritik nachhaltiger als eine Kaskade Belanglosigkeiten im kritischen Gewand. Wer sagt, dass alles immer schlechter wird, sollte zur Strafe die 80er nochmal erleben müssen. Die Riesenmaschine kämpft auch gegen Fortschrittsfeindlichkeit. Fortschritt bedeutet Freiheit. Wer "mehr Fortschritt" mit "mehr Atomkraftwerke" verwechselt, ist doof. Die korrekte Haltung gegenüber dem Fortschritt ist kritisch-distanzierte Begeisterung. Wer sagt, dass früher alles besser war, sollte seine Jeans von Hand waschen müssen.

Leider fallen diese schön am Kneipentisch ausgedachten Grundsätzlichkeiten für Stunden und Stunden in sich zusammen, wenn man unvorbereitet mit dem Neorest von Toto konfrontiert wird (via). Es handelt sich dabei um ein HighTech-Klo mit Fernbedienung mit LCD-Display, patentierter Cyclone-Spülung, stufenlos verstellbarer Sitzheizung, Öffnungsautomatik mit Bewegungsmelder und einem ausfahrbaren Spritzdüsenstab. Wir wollten nie ein Klo mit Resetknopf. Es ist wahrscheinlich das einzige Elektroklo auf der Welt mit einem 360°-Quicktime-Film auf der Website. Wie soll man so den Menschen den Fortschritt schmackhaft machen. Es gibt keinen stärkeren Keil als den vom eigenen Holz.


12.05.2006 | 14:01 | Was fehlt | Sachen kaufen

Arschgeweih goes Hoffmannswaldau


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Wenn man es einerseits nicht so gut findet, sich in Fraktur-Grossbuchstaben "HÄRTER!" oder gar "BERLIN" auf den Steiss tätowieren zu lassen, andererseits aber der Beschriftung des menschlichen Körpers nicht gänzlich abgeneigt ist, kann man im Polyshop für 6,95 Euro Textfragmente von Opitz, Goethe, Benn oder eben Hoffmannswaldau als temporäre Tattoos erstehen. "Du hast den Dorn in Rosen mir verkehrt" eignet sich z.B. ganz gut für Intellektuellenscherze à la Rumbalotte. Schade nur, dass die Textauswahl so eingeschränkt ist. Wir vermissen die Beschriftungen "Wonhauss grimmer Schmertzen" und "Mein Cörper ist nicht mehr als Adern Fell und Bein" (Gryphius), "Blut am Hals der Katze" (Fassbinder) oder auch "komm, mädchen, lass dich stopfen, das ist für dich gesund" (Brecht). Lässt sich da vielleicht, Polyshop, in der zweiten Auflage was machen?


11.05.2006 | 14:17 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Rollenverhalten


Wüstenteleskop (im Bau) mit Lexikon (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Für die unter uns, die ständig ihre Lehrbücher vergessen, wenn sie längere Zeit auf dem Klo verbringen, oder prinzipiell im Klo überhaupt keinen Platz für ein Bücherregal haben, gibt es jetzt eine überraschend einfache Lösung: ATP, das "Astronomical Toilet Paper", ein Astronomie-Lexikon zum Abrollen. In der ersten Ausgabe befasst sich ATP mit dem Lebenszyklus von Sternen, in manierlichen Schwarzweisspiktogrammen und informativen Textfragmenten. Vom Kollaps von Molekülwolken, über die Entstehung von Planetensystemen bis hin zum Todeskampf mit Aufblähen und Weissem Zwerg und allen sonstigen Zutaten, mehrere Milliarden Jahre Sternenleben also komprimiert auf siebzig Zentimeter Toilettenpapier, die in steter Wiederholung immer und immer wieder von der Abreissrolle des Weltenlaufs abgespult werden. Denn alles war schonmal da im Universum, das vergisst man immer wieder.

Das lehrreiche Toilettenpapier gibt es leider nur in Japan und im Online-Shop und dort auch nur auf Japanisch. Allerdings könnte man sich auch die englische PDF-Version herunterladen, zehntausendmal ausdrucken und dann verwenden um, zum Beispiel, Tischen das Kippeln abzugewöhnen.


08.05.2006 | 02:21 | Fakten und Figuren | Sachen kaufen

Claimjumpen jetzt ohne Schwerkraft


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Nur Narren werfen Spam-Mails sofort und ungelesen in den Müll. Kluge Menschen wissen, wie man auch aus dem grössten Sumpf eine essbare Schnappschildkröte angeln kann – und erfahren so von der Existenz des Gravitizers, dem vollkommen neuartigen Instrument zur Bekämpfung der Landplage Schwerkraft. Viel Leid hat sie uns auferlegt, Erhängungen und Flugzeugabstürze zum Beispiel. Schwer vorstellbar, dass der Gravitizer allein, eine Art Hocker mit Loch in der Sitzfläche, dagegen etwas ausrichten kann, stattdessen konzentriert er sich auf die Verhinderung von kleineren Schwerkraftübeln wie eingeschlafenen Gliedern. Denn: Viele kleine Übel ergeben so manchen Flugzeugabsturz. Wobei das alles letzlich nebensächlich ist, denn in der Hauptsache ermöglicht die innovative und didaktische Strahlkraft des Gravitizers die Herstellung der schönsten animierten Trickpornolehrgifs der Welt. Bildung nämlich ist viel wichtiger als bequemes Fortpflanzen! Endlich entspannt und kostenlos zusehen, wie andere flexen, trotten, prongern (oben) und hammern, beziehungsweise shaften, claimjumpen (Mitte) und lammern! Throttlen, give'n'taken (unten) und tweaken! Besser kann man so was ja gar nicht erklären.

Übrigens kann man wirklich Viagra bestellen, bei den Adressen in diesen Mails, in denen von Viagrabestellungen die Rede ist. Es kommt dann auch an, ist viel billiger als in der Apotheke und kann dasselbe (hört man so). Und wenn man an diese freundlichen, aber verzweifelten Menschen aus Nigeria und anderen westafrikanischen Staaten Geld schickt, ist es wirklich weg.


29.04.2006 | 21:24 | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles

Wer hat das Rädchen erfunden?


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Jeden Tag steht man immer wieder vor demselben Dilemma: Hat man das, was man gerade in der Hand hält, nicht schon mal woanders gesehen? Macht man sich der Verbreitung eines Plagiats schuldig, weil es nicht das Original ist? Jeder weiss, wer das Rad erfunden hat, der Xavier wars. Soweit, so einfach. Aber jetzt wird's kompliziert, wer hat das Rädchen erfunden? Waren es die Neurologen mit dem Nervenrad, die Schneider mit ihrem Kopierrädchen oder die Sadisten mit dem Wartenbergrad? Von irgendeiner dieser Berufsgruppen werden die Pizzabäcker wohl wegen ihrer Radgabel demnächst zur Kasse gebeten werden.

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (2)


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