23.03.2006 | 00:13 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen
 Foto: striatic / Lizenz Tückischerweise tritt bereits am morgigen Freitag, und nicht wie gewohnt am 1. eines Monats, eine neue Regelung des Elektro- und Elektrogerätegesetzes in Kraft. Alte Elektrogeräte dürfen dann nicht mehr in den Hausmüll geworfen werden, sondern gehören zur kommunalen Sammelstelle. Wer also noch Tapedecks, Radiowecker, Faxgeräte, Videorekorder und ähnlich unbrauchbaren Kram zu Hause rumstehen hat: Heute raus damit! Ab morgen muss man das Zeug umständlich mit dem Auto in irgendeinen Wald bringen, was wegen des Benzinverbrauchs schlecht für die Umwelt ist.
20.03.2006 | 13:05 | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Es war in den 80ern, als das Kassettenabspielgerät aus den Computern verschwand und stattdessen in Kraftfahrzeuge eingebaut wurde. Ungefähr zwanzig Jahre dauerte es, bis man erkannte, dass Autos sich viel besser zum Fahren als zum Kassettenabspielen eignen. Zwanzig dunkle, trostlose Jahre, tausende Autobahnkilometer mit verrauschter Musik in klappernden Blechgestellen. Und obwohl 20 Jahre normalerweise ausreichen, um Missstände dauerhaft zu zementieren, ist es dieses Mal anders: Heute wird das Kassettendeck dem Computer zurückgegeben. Wie so oft wird die Rückkehr in die alte Heimat schwer fallen, die Leute in den anderen Slots reden eine fremde Sprache, sehen gefährlich und feindselig aus, und die mittlerweile vertrauten Fahrgeräusche sind auch weg. Und dann wird man auch noch Probleme haben, einen Job zu finden, denn die 20 Jahre alten Kassetten sind verschlissen und enthalten nur schlechte Musik. Zurück kann man auch nicht mehr, weil man im Unfrieden mit dem Auto schied, das sofort die Konkurrenz einstellte. Mitleid ist das Einzige, was das Kassettenabspielgerät noch von der Welt erwarten kann.
17.03.2006 | 10:43 | Was fehlt | Sachen kaufen
 Ungefähr Originalgrösse (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wir kommen der Lösung unseres Flaschenöffner für Mädchen-Problems allmählich näher: Das bezaubernde grüne Buck Metro lässt sich am Schlüsselbund befestigen und öffnet Flaschen und "soda cans", wobei nicht ganz klar ist, wozu Letzteres gut sein und wie es funktionieren soll. Es ist auch in anderen schönen Farben erhältlich, in Deutschland z.B. hier, und wird, da es aus richtigem Metall und nicht nur aus eloxiertem Schaumgummi besteht, vermutlich ewig halten. Einziger Nachteil: Die Klinge lässt sich im eingeklappten Zustand nicht arretieren und wird sich früher oder später in Zusammenarbeit mit dem verbitterten Schlüsselbund in der Hosentasche entfalten, die Oberschenkelarterie durchbohren und ihrem Besitzer gerade noch Zeit zu dem Gedanken lassen "Wie in dieser einen Hemingway-Kurzgeschichte, nein, nicht Tod am Nachmittag, oder doch ...?" Um auf den eigentlichen Titel, nämlich Hauptstadt der Welt zu kommen, reicht die Zeit voraussichtlich nicht, deshalb memoriert man ihn am besten vor dem Kauf.
13.03.2006 | 12:09 | Was fehlt | Fakten und Figuren | Sachen kaufen
 Weniger Pimp geht nicht. (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Warum sind deutsche Werbespots eigentlich so oft so schlecht? Diese häufig gestellte Frage wurde früher von Marktforschern beantwortet: "Die Konsumenten wollen es so, sehen Sie hier bitte die Exceltabellen 29 bis 137, dieser in der Fussgängerzone von Plön gedrehte Waschmaschinenspot ist der wirksamste seit Jahren". Traurig gingen dann die Kreativen zurück in die Agenturen, schrieben schlechte Spots und koksten die Bedenken fort.
So war es, bis das Internet kam und schnell genug war, dass Filmchen online angesehen werden konnten. Die Marktzähler und Erbsenforscher freuten sich zunächst, dass man im Internet ganz genau zählen konnte, wie oft welcher Spot angesehen wurde und sie dachten, sie würden die Welt beherrschen. Dann aber mussten sie feststellen, dass ihre wirksamsten Spots von grob geschätzt vier Menschen online angesehen wurden. Andere unterhaltsame Spots hingegen, wie die bekannte Reihe "Unpimp your auto" von Volkswagen wurden innerhalb von ein paar Tagen eine Million Mal angesehen. Und anders als beim Fernsehen waren das nicht ungefähre, abgeschätzte, hochgerechnete Zahlen, sondern echte Menschen, die dazu noch genau den Spot betrachten wollten. Weil er interessant war. Da weinten die Erbsenzähler bitterlich, denn sie befürchteten, dass von nun an nur noch interessante, unterhaltsame Werbespots produziert würden und auch die Fernsehsender weinten bitterlich, weil sie ihre Felle davonsurfen sahen.
Doch zum Glück kam alles anders, denn rechtzeitig fand man heraus, dass da draussen eine grosse, schweigende, verhältnismässig dämliche Mehrheit ist, die sich von schlechter Fernsehwerbung noch immer und auch für immer beeinflussen lassen wird. Und so starb weder die schlechte Werbung noch das Fernsehen. Sondern nur der intelligente Zuschauer.
11.03.2006 | 18:29 | Anderswo | Supertiere | Sachen kaufen
In der Klassengemeinschaft der Länder ist Russland der zweimal sitzengebliebene Riese, der als einziger schon im Stimmbruch ist, die USA sind der Bandenchef mit dem Hobby Katzen anzünden und Deutschland ist der Streber mit den Kugelschreibern in der Brusttasche, von dem in Mathe alle abschreiben. Japan ist der dickbebrillte Autist, der im Unterricht Zinnblumen lötet. Trotzdem steht Traumgirl Sabine aus der 10a irgendwie auf ihn. Und warum? Weil er auf merkwürdige Art sehr unterhaltsam ist. Diese arg bemühte Metaphernkaskade soll letztlich darüber hinwegtäuschen, dass mir keine Erklärung einfällt, weshalb soviele japanische Spielzeuge wie dieses Aufziehsumospiel im Plastikklappköfferchen Stunden und Stunden puren Spass für die ganze Familie bringen.
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Ähnlich, aber ganz anders verhält es sich mit dem weiter unten abgebildeten Spielzeug. Es sind ferngesteuerte Kampfkäfer. Ferngesteuerte Kampfkäfer! Allein in dieser Wortkonstruktion kann man sich tagelang suhlen wie in einem warmen, duftenden Schlammloch. Wir möchten also nicht nur der Firma Sega danken, die diese Käfer möglich gemacht hat, nicht ohne auch baumstammoide Fernsteuerungen dazu anzubieten, sondern wir danken dem Japaner an sich für seinen Hang zur putzigen Pfiffigkeit (was nicht unbedingt eine Wortkonstruktion zum drin suhlen ist).
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Hüpf-Roboter
- Müll nach Farben trennen
- Gold und Silber
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SO NICHT:
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- Anspielungsgewitter
- nächtliche Ansitzerei
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AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Mr. Magoriums Wunderladen", Zach Helm (2007)
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