Riesenmaschine

14.06.2007 | 13:21 | Anderswo | Supertiere

Must beat all humans


Haben Robo-Torwarte Angst vor elektronischen Bällen?
(Foto: Robogames)
Wer sich in der Science-Fiction-Literatur ein wenig auskennt, weiss, dass die Roboter, die wir Menschen zusammenbauen, irgendwann furchtbare Dinge mit uns anstellen werden. Vielleicht löschen sie uns in einem Atomkrieg aus, vielleicht bauen sie schleimige Batterien aus uns, vielleicht liefern sie uns nach Millennien des Nachdenkens unverständliche Antworten auf schlecht gestellte Fragen. Vielleicht lernen sie auch einfach nur total gut Treppen zu steigen, Leute umzuschubsen und sich wie Kleinkinder zu benehmen, und machen uns dadurch überflüssig. Was auch immer davon nun genau stimmt, toll ist das natürlich alles, und jede Anstrengung, die den Vorgang beschleunigt, ist rundum gutzuheissen. Ganz wunderbar zum Beispiel die dieses Wochenende stattfindende Roboterolympiade, mit Ringkampf, Fussball, Hockey, Wetttreppensteigen und schlichtem, altmodischem gegenseitigem Kaputtmachen unter den vielen Disziplinen. Die Spiele finden in Fort Mason in San Francisco statt, was für Menschen, die am richtigen Ort wohnen, ja kein Problem ist. Die anderen müssten eben mit dem damals für die Makers Faire gebauten Überschallflugzeug aus Cornflakespackungen und Hustensaft anreisen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Wir nehmen den Fichtenelch!


13.06.2007 | 12:43 | Supertiere | Sachen kaufen

Down the Rabbit-Hole


Vibrator "Snowball". Warum, Universum? Warum? (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die Menschheit, zumindest ihr deutscher Anteil, wurde mit flammendem Schwert an jenem düsteren Tag aus dem Vibratorenparadies vertrieben, an dem der Hitachi Magic Wand, der Goldstandard der zeitsparenden sexuellen Betätigung, wegen der Elektroschrottverordnung hierzulande vom Markt genommen wurde. Ratlos taumeln seitdem die Bürger in den Betten herum, das Bruttoinlandsprodukt sinkt, der Hormonhaushalt verwahrlost, es fallen anklagende Worte gegen den Staat. Das mit 2 AA-Batterien betriebene Gummihäslein "Snowball" (12 US-Dollar, abwaschbar) ist da überhaupt keine Hilfe, es spendet bestenfalls ein wenig Trost in schweren Zeiten.


09.06.2007 | 08:23 | Supertiere | Sachen anziehen

Schafphasen


Schaf, Seinslehre (v.r.n.l.), Foto, Lizenz
Izzy Lane verkauft Kleidung hergestellt aus der Wolle von Schafen, die vorher mühevoll und kostspielig von der Schlachtbank gerettet wurden (via Trendwatching). Die Philosophie dahinter: Das Schaf existiert nicht nur, weil wir es essen. Sondern zum Beispiel auch, um geschoren zu werden. Nun ist es müssig, über den Wert von Kleidung im Vergleich zum Wert von Hammelfleisch zu streiten, jedenfalls ausserhalb der Antarktis. Jedoch stellt sich die Frage, ob das eine Schaf nach der Schur wirklich noch existiert, also als dasselbe Schaf in seinem Schafsein verharrt. Immerhin ändern sich mit dem Haarwechsel die Akzidentien des Dreckstiers, und nachdem die Akzidentien der Substanz inhärieren, hat sich auch irgendwo die Substanz geändert, trotz ihrer Horntieridentität. Kann man also zweimal in anderen Haaren existieren? Steigt man nicht nur einmal in dasselbe Fell? Kann also der Haarwechsel wirklich ohne Folgen für die Schafexistenz bleiben? Und was unterscheidet die Schur somit ontologisch noch vom letztgültigen Ende beim Schlachter, offenbar nach Expertenmeinung auch nur eine beliebige Grenze zwischen Hier und Da? Nichts. Eben. Denn nur der Schwamm, der König der Tiere, ist wirklich in allen Facetten unsterblich.


05.06.2007 | 12:29 | Anderswo | Supertiere | Alles wird besser | Fakten und Figuren

Wesen aus Himmel und Hölle


Quelle: Pink Tentacle (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wichtige Geschehnisse der letzten Tage: Gordon Holmes, offensichtlich direkt Monthy Python entsprungen, findet Nessie wieder – als langen, dünnen Wurm in mieser Videoqualität – und die Welt steht Kopf. Dann entdeckt Amateurwissenschaftler Rufus Dawes mehrere Bergeidechsen Lacerta vivipara in der Nähe von Loch Loch im Rahmen des Great Munro Reptile Survey, und Millionen Zuschauer jubeln ihm zu, auch ganz ohne Video. Hingegen die Japaner entwickeln CB2, einen Roboter, der sich genauso benimmt wie ein ein- bis zweijähriges Kind, liefern ein einwandfreies Video in bestechender Qualität, und niemand nimmt davon Notiz. Dabei ist das Monsterbaby CB2 viel nützlicher als jedes Reptil, denn dank Mangel an Beweglichkeit kann man es stundenlang anhimmeln, ohne Risiko, dass es plötzlich in irgendeinem Loch verschwindet. Es liegt auf dem Rücken, starrt mit grossen Augen in die Kamera, strampelt ein wenig und starrt dann wieder mit grossen Augen in die Kamera. So ein Baby scheint ein frohes Leben zu führen. Und weil wir als nächstes alle unsere Säuglinge durch CB2-Exemplare ersetzen werden (scheisst immerhin nicht die Bude voll, der kleine Elektroracker), arbeiten die Japaner bereits an dem Nachfolgermodell – CB3, der vollautomatische Dreijährige für gehobene Elternansprüche. In absehbarer Zukunft wird man die Dinger im Abonnement kriegen, jedes Jahr ein Neues. Vielleicht wird das jeweils aktuelle Sommervideo von Nessie dann gleich mitgeliefert.


01.06.2007 | 14:04 | Supertiere | Alles wird schlechter

HAI; VISIBLE "Überschrift"; KTHXBYE;


Ja muss denn sowas wirklich sein? Brauchen wir das?
Hilft es Nagetieren in Not? (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Seit einigen Monaten geistern durch die Internetze die hart an Spasspostkarten und Bürohumor entlangschrammenden LOLcats. Die teils infantile, teils am 13375P34K orientierte Sprache der Katzenbetitelungen entwickelte sich über die Monate des LOLcat-Fiebers zu einem eigenen LOLcat-Dialekt, mit vagen Regeln und immer wiederkehrenden Satzmustern. Jetzt haben die virulenten Katzen offenbar eine Art kritischer Masse überschritten, denn das Mem schwappt über. LOLbots, LOLpresidents, LOLTapirs und aller möglicher anderer Quatsch breiten sich aus. Man mag über die meisten dieser Spassbildchen bedenkenträgerisch die kultivierte Stirne runzeln, aber an der schlichten Poesie der auf der LOLcat-Grammatik aufbauenden Programmiersprache LOLcode ist nicht zu rütteln. Wollen wir hoffen, dass die Entwicklung der Spezifikation schnell voranschreitet, damit bald schon richtige Programme in ihr geschrieben werden können, und nicht nur die obligatorische "Hello World"-Demo.

HAI
CAN HAS STDIO?
VISIBLE "HAI WORLD!"
KTHXBYE


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