27.11.2005 | 11:10 | Anderswo | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Es ist mittlerweile eine Zeit erreicht, da dieses ewige Bildersammeln im Netz hochgradig redundant wird. Ist nicht schon alles irgendwann mal fotografiert? Hochgeladen? Bei Flickr gelandet? Man könnte soviel Mühe und Speicherplatz sparen, wenn es endlich eine Kamera gäbe, die GPS kann und ständig in Kontakt mit den relevanten Online-Bildersammelplätzen steht. Dann leuchtet einfach ein rotes Lämpchen, wenn man sich das Bild sparen kann, das gerade im Sucher angezeigt wird, oder entsprechend ein grünes, wenn es das Bild noch nicht gibt. Oder es gibt so eine Art Flickr-Sidebar im Kamera-Display, wo die vorhandenen Aufnahmen angezeigt werden. Man muss nicht zum dreimillionsten Mal den Niagarafall ablichten und kann sich darauf konzentrieren, einen Bus zu erwischen, was an diesen Wasserfällen gar nicht so einfach ist.
Andererseits kann man sich, weil ja ohnehin schon alles fotografiert ist, die Sache mit der Kamera auch gleich schenken. Es gibt ja Menschen unter uns, ich möchte da keine Namen nennen, die fahren ganz ohne Kamera in den Urlaub, und müssen den Daheimgebliebenen dann umständlich mit Worten erklären, wie es war. Bisher jedenfalls, aber jetzt googelt man einfach, stellt ein paar Links zusammen und jeder zu Hause weiss, wo man sich herumtreibt. Zum Beweis, dass es funktioniert, obenstehend ein Beispiel aus aktuellen Anlass: "Das bin ich auf dem Marktplatz von Hornopiren in Nordpatagonien, am vorläufigen Ende der Carretera Austral, kurz vorm Nationalpark Pumalin, also so ziemlich am Arsch der Welt. Im Hintergrund links das einzige Internet des Dorfes. (Die Wolken und ein paar Details am Kopf habe ich wegretuschiert. Meine Haarfarbe sieht nur wegen der Abendsonne so dunkel aus. Den oberen Teil des Vulkans konnte ich nicht sehen, habe daher den Gipfel des Ätna draufkopiert.)"
22.11.2005 | 04:01 | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Dinosaurier scheint es mittlerweile beim Kauf von Film-CGI-Software gratis dazuzugeben, anders sind zumindest die Schlussszenen von "Sky Captain and the World of Tomorrow" mit ihren sinnlosen Saurierherden kaum zu erklären. Überhaupt vermehren sich die gerenderten Tiere im Film wie die Karnickel; der Vorschau zufolge hagelt es im demnächst anlaufenden "Chronicles of Narnia" sprechende CGI-Tiere. Über diesem ganzen Gehupfe wurde bisher ein viel wichtigerer Einsatzbereich der Computeranimation im Film vernachlässigt, nämlich das Segelschiff! Die Seeschlacht! Bisher waren Segelschiffe enthaltende literarische Stoffe und Drehbücher nur dann verfilmbar, wenn darin höchstens ein einziges Schiff eine tragende Rolle spielte und man für den Rest ein paar Tretboote zusammenbinden konnte: In "Master and Commander" war die "HMS Rose" in der Rolle der "HMS Surprise" zu sehen (immerhin bereits mit digitalem Gegenspieler "Acheron"), in "Pirates of the Caribbean" die "Lady Washington" als "Interceptor" und die "Pilgrim" spielte die "Amistad" im gleichnamigen Film. In allen diesen Filmen war es schon das höchste der Gefühle, wenn den Darstellern zwei Eimer Wasser ins Gesicht geschüttet wurden, schliesslich durfte der teure Segelschiffnachbau ja keinen Kratzer kriegen. Aber hiermit sei prophezeit, dass in den nächsten zehn Jahren jemand ein CGI-Paket "Segelschiffe" auf den Markt werfen wird und dann endlich, endlich die herrlichsten Segelschiffangelegenheiten aus Geschichte und Literatur verfilmt werden. Das Ende der spanischen Armada! Die Schlacht von Trafalgar! Alle zwanzigeinhalb Romane von Patrick O'Brian! Und überhaupt alles!
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Gute Idee: Retrotrend im Kriegsschiffbau
14.11.2005 | 20:23 | Anderswo | Alles wird besser | Was fehlt | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wasser holen, Kochen, Waschen, Feldarbeit, Kinder kriegen, waschen und füttern – Afrikas Frauen stemmen so einiges. Zumindest ihre tragende Rolle beim Wasserholen könnten sie jedoch bodennah ablegen – mit dem Hippo Water Roller, einem 90 Liter Fass, mit dem sich mehr Wasser mit weniger Kraft und in kürzerer Zeit transportieren lässt als auf die traditionelle Art und Weise. Die so einfache wie geniale Erfindung verbessert nicht nur die Wasserversorgung und somit auch die Ernteerträge, sie schont auch den Rücken und erhöht bei korrekter Benutzung (schieben!) die Überlebenschancen in verminten Gebieten. Den Hippo Water Roller gibt es bereits seit 1996, trotzdem haben auch diverse Design-Blogs erst kürzlich davon erfahren. Warum sich trotz Spenden grosser Konzerne bisher weder die original Hippo Roller noch improvisierte Nachbauten welt- oder auch nur afrikaweit durchgesetzt haben, warum man die Dinger nur Familien im relativ wohlhabenden Südafrika spenden kann, all das bleiben ungooglebare Rätsel. Wer trotzdem für 60 US-Dollar einer südafrikanischen Frau den Kopf für andere Dinge als Wasser frei machen will, kann das hier tun.
11.11.2005 | 12:20 | Anderswo | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)"Window Seat" von Gregory Dicum erklärt anhand von Satellitenfotos die Landschaft Nordamerikas, die man theoretisch vom Flugzeug aus sehen könnte, wenn man einen Fensterplatz hätte, schönes Wetter herrschte und es draussen nicht dunkel wäre. Kleinliche Amazon-Rezensenten bemängeln, dass Satellitenfotos ja wohl nicht aus Flugzeughöhe aufgenommen werden, aber wir haben ein ganz anderes Geflügel, wenn schon nicht mit Gregory Dicum, so doch mit der deutschen Verlagslandschaft zu enthaaren: Warum wurde diese Buchidee seit Erscheinen des Buchs Anfang 2004 nicht schon längst schamlos geklaut als Inspirationsquelle für ein ganz anderes, eigenständiges Buchkonzept zum Thema "Europa von oben" genutzt? Und das in Zeiten, wo man sich überlegen muss, ob man zu Fuss zum Supermarkt an der Ecke geht oder doch lieber fliegt, weil das billiger ist? Müssen wir denn alles selber machen?
03.11.2005 | 05:15 | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Seit Jahrzehnten schon erfindet die Menschheit eine dritte Hand nach der anderen. Es gibt mittlerweile dritte Hände zum Löten, zum Rückenkratzen, zum Pferdezügeln, zum Austrennen von Autoscheiben, als Mundspanner, zum Leimen oder Kleben, zum Justieren von Fahrradbremsen, Spannen von Gitarrensaiten (die Liste hört gar nicht mehr auf) und jetzt sogar, relativ neu, eine dritte Hand, die den zweiten Mann ersetzt. Man fragt sich, woher das kommt und wo das hinführt. Gibt es irgendwo auf der Welt eine zertifizierte Ausbildung zum Dritte-Hand-Erfinder? Hat die IHK eine neue Innovationsinitiative gestartet? Kann man überhaupt noch irgendetwas mit zwei Händen erledigen, zum Beispiel Papierrollen tragen oder eine Landkarte festhalten? Man muss ernsthaft darüber nachdenken, wie ein Leben ausgesehen hat, bevor es dritte Hände gab, hat man vielleicht den Mund zu Hilfe genommen oder die Füsse? Auffällig ist vor allem, dass alle dritten Hände überhaupt gar nicht so aussehen wie die zwei anderen, sondern meist auffällig kompliziert, unpraktisch, ja, wenn man es dann mal ausprobiert, eigentlich nicht bedienbar, also jedenfalls nicht mit zwei Händen (im Bild ein typisches Beispiel). Und hier, so muss man es wohl sehen, liegt das Grundproblem verborgen: Jede dritte Hand braucht eine zweite und/oder erste Hand, um einsatzfähig zu sein, was dazu führt, dass man am Ende nicht eine Hand gewinnt, sondern zwei verliert. Ein raffiniertes Konzept, das zur Entmündigung und Handlungsunfähigkeit grosser Teile der Bevölkerung führt – die erschreckenden Folgen: Arbeitslosigkeit, Ölkrise, Grosse Koalition. Man muss nichtmal Verschwörungstheoretiker sein, um zu verstehen, dass all diese Probleme in wenigen Minuten zu lösen wären, wenn endlich das Importverbot für dritte Arme aufgehoben wird.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- hasenspezifische Elemente
- Wien
- ein interessantes Interview mit guten Fragen
- Brötchentaste
SO NICHT:
- Stollen (ausser in Dresden)
- Würgereizwäsche
- "Riesenmaschine, wie kamt ihr auf den Namen?"
- Aufknuspertaste
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Brothers of the head", Keith Fulton, Louis Pepe (2005)
Plus: 3, 15, 43 Minus: 1, 14, 74, 90 Gesamt: -1 Punkte
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