Riesenmaschine

07.08.2005 | 00:58 | Alles wird besser | Was fehlt | Sachen kaufen

Highspeed für alle


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Immer noch sind fast alle Verkehrsmittel viel zu langsam. Dabei ist es gar nicht schwer, extrem schnelle Geräte zu bauen, eher ist es wohl ein wenig problematisch, das friedliche Miteinander von Schnellen und Langsamen zu organisieren. Aus Faulheit und Phantasiemangel werden die Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge dieser Welt daher entweder geheimgehalten, wie das abgebildete walförmige Spionageflugzeug Aurora, oder aber in vermeintlich unbesiedelte Regionen wie Salzseen oder das Weltall verbannt. Stattdessen boomen Pferdekutschen und Rikschas. Ein trauriges Beispiel aus aktuellem Anlass: Billigraumschiffe wie die "Discovery" müssen aus physikalischen Gründen mindestens auf ca. 28 km/s beschleunigt werden. Mit derselben Geschwindigkeit könnte man in etwa drei Minuten von Europa nach New York gelangen, eine Zeitspanne, in der man heute nichtmal von Berlin-Mitte zum Wannsee kommt. In dieser deprimierend langsamen Welt also, in der jahrelang über so bescheidene Projekte wie den Transrapid oder die Concorde-Nachfolge diskutiert wird, ist es ein positives Signal, dass die Firma XPerience Days seit kurzem Highspeed-Geräte aller Art, vom Zero-Gravity-Flugzeug über Kampfjets bis zum Rennwagen, für kleinere Exkursionen vermietet. Obwohl man natürlich auch gleich für ca. 20 Mio. Dollar den Flug ins All buchen könnte.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


04.08.2005 | 14:03 | Was fehlt | Vermutungen über die Welt

Filmflickr


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Nach dem umwerfenden Erfolg von Flickr folgt nun die zwangsläufige Weiterentwicklung: Flickr für Filme. Das Gerät nennt sich YouTube und funktioniert, nun ja, mit Tags, Favoriten und Kommentaren. Wie wir gehört haben, wird bereits die nächste Stufe vorbereitet: eine Plattform, wo man nicht nur Bilder und Filme, sondern sogar ganze Webseiten hochladen kann und sie über sogenannte Tags für andere Menschen auffindbar macht. Wir werden zu gegebener Zeit berichten.


04.08.2005 | 10:52 | Was fehlt | Papierrascheln

Godot ist aus Papier


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Vorsicht, es folgt ein Wort, das Screen-Spezialisten wegen seiner hartnäckigen Nichtexistenz seit 1998 Tränen in die Augen treibt: e-Ink. Seit Jules Verne sich in "Robur, der Sieger" ein Fluggerät aus Papier ausgedacht hat, wird Papier regelmäßig zum Werkstoff der Zukunft erklärt. So auch im Bereich Displays und Flatscreens, denn e-Ink ist nichts anderes als das papierne Display. Das Prinzip ist genial und schnell erklärt: ins Papier sind reibungsarm gelagerte, winzige Kügelchen eingewoben, die auf einer Seite schwarz gefärbt und negativ geladen sind, auf der anderen Seite weiß und positiv (es gibt mehrere Varianten). Durch Ansteuern eines Punktes mit einem Strom dreht sich das Kügelchen entsprechend der Ladung und zeigt seine schwarze oder weiße Seite – fertig. Leider erlangte die genannte Firma zwar die Großmeisterschaft im Ankündigen, die Erfüllung hinkte jedoch eine Idee hinterher. Jetzt aber, nur sieben Jahre nach dem Einsammeln von bizarr viel Venture Capital (und erneut Anfang des Jahres von Intel), gibt es ein, zwei, funktionierende Prototypen! Es handelt sich um die nebenstehenden Uhren von Seiko und Citizen. Das elektronische Papier bringt ein so hohes Faszinationsmomentum mit sich, dass sich Unternehmen, zum Beispiel Sony mit dem Librié vor anderthalb Jahren, immer mal wieder dazu hinreißen lassen, es zwischendurch anzukündigen. Und jedesmal, jedes verdammte einzelne Mal kommt es wieder in die Presse. Wir lernen natürlich daraus und kündigen hiermit an: noch dieses Jahr wird die Riesenmaschine auf elektronischem Papier erscheinen! Wirklich! Glauben Sie uns!


01.08.2005 | 18:29 | Alles wird besser | Was fehlt

Farbfilm nicht vergessen


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Es sollten viel mehr Dinge designt sein! Es sollte viel mehr in Form und Farbe hinterfragt werden! Es sollten noch mehr Industriedesigner ihre innere DDR ablegen! Es sollte alles noch bunter sein! Noch wesentlich bunter! Buntheit sollte staatlich subventioniert werden! Gentechniker sollten sich daran machen, endlich die bunten Hunde zu züchten, die uns schon so lange versprochen werden! Bildschirm-Produzenten sollten einsehen, dass 16,7 Millionen Farben eben nicht genug sind! Synästhesie sollte Pflichtfach werden an den Schulen! Asphalt mit psychedelischen Farbverläufen! Buntleuchtende Strassenlaternen! Gefärbte Plexiglas-Pissoirs! Farbberatung für alle! Patchwork-Pflichttapete in Ämtern und Behörden! Endlich mehr Ampelfarben! Die Welt soll kunterbunt sein – von vorn bis hinten und von oben bis unten!

Da sind die bunten Paketklebebänder von Fred Flare, dem Fachausstatter für die Bravo-Girl-Generation, ein Schritt in die richtige Richtung.


31.07.2005 | 22:53 | Supertiere | Was fehlt

Sie tötet, sie tötet!


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Immer noch wissen wir viel zu wenig über die Matamata-Schildkröte. Im deutschen Netz zum Beispiel existiert dieses faszinierende Tier überhaupt nicht, obwohl es in Amerika nach Delphinen und Waschbären als neuer Topstar gilt, und mittlerweile (in Nachfolge des Nacktmulls) als "hässlichstes Tier der Welt" glorifiziert wird. Hier drei Gründe, warum wir nachziehen sollten: 1) Matamata ist zwar eine Schildkröte, aber auch ein bisschen ein Krokodil. 2) Sie isst nicht, sondern saugt. 3) "Matamata" heisst auf deutsch "sie tötet, sie tötet", und zwar abundzu mal einen kleinen Fisch, sonst lebt sie eher zurückgezogen. Abschließendes Urteil aus Grzimeks Enzyklopädie: "Eine ausgewachsene Matamata mit ihrem 45cm großen Schild sieht nicht aus wie ein lebendes Reptil, sondern eher wie ein Bild aus einem wirren Traum."


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