23.06.2006 | 03:47 | Anderswo | Zeichen und Wunder
 Sam & Valley in Wien, auf dem Sofa von Sigmund Freud (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Anfang April erteilten wir dem in Tokio lebenden Dirk Schwieger den Auftrag in seinem wöchentlich erscheinenden charmanten Comic-Weblog "Moresukine", für das er bestimmte Anfragen und Aufgaben neugieriger Japanunkundiger beantwortete und löste, nach einem Duo namens Sam & Valley zu forschen, was er, kurz bevor sein Blog diesen Monat endet, auch erledigte. Wie er auch in diesem lesenswerten Interview sagt, fasziniert ihn an dem Duo deren Punk Rock Keckheit, die fatalistische Minimal-Elektronik, gepaart mit einer auf die Spitze getriebenen Naivität, wie man sie aus den Früh-Achtzigern aus Belgien kennt (Lio "Amoureux solitaires"). Sam & Valley veröffentlichten ihre erste Platte auf dem von Aphex Twin betriebenen Label Rephlex, um danach weitere Platten bei Angelika Köhlermann herauszubringen, dem Label, dessen Betreiber zu zweifelhaftem Ruhm gekommen sind, weil sie eine schottische Band namens Franz Ferdinand einfach ignorierten, als diese ihnen ein Demo zwecks Veröffentlichung schickten. FF sind mittlerweile bei Domino Records und weltberühmt, AK nach wie vor so gross wie eine Ameise, und Dirk Schwieger packt nach einem Jahr in Japan seine Koffer, um nach Sibirien zu ziehen. Ach ja, und S&V veröffentlichen demnächst wieder eine neue Platte, ihre fünfte, auf dem italienischen Laubsägelabel Aferecords.
21.06.2006 | 11:05 | Nachtleuchtendes | Zeichen und Wunder
 Bahnhof (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)"Um zu fliegen, muss man sich nur auf den Boden werfen und danebenfallen". Um zu liegen, muss man sich nur auf den Boden werfen. Um zu werben, muss man nur etwas auf den Boden kleben, und zwar Floor Graphics, die laut einer Herstellungsfirma, und das kommt jetzt etwas überraschend, im Lebensmitteleinzelhandel "vom Kunden akzeptiert" werden. Nanu? Vom Kunden akzeptiert? Zieht man da den werbeüblichen 250%igen Selbstdarstellungsaufschlag ab, dann steht vermutlich dahinter, dass nur ein geringer Prozentsatz der Supermarktüberfälle direkt mit Floor Graphics begründet wird. Schlechte Werbung wird nämlich nicht besser, indem man sie an anderen Orten als sonst anbringt. Im Moment schiessen Floor Graphics wie Pilze auf dem Boden, seltsamerweise genau zu einem Zeitpunkt, wo praktisch niemand in Deutschland noch den Kopf hängen lässt und nach unten blickt.
In anderen Ländern gibt es Gebiete, wo man besser ständig nach unten blickt. Zum Beispiel in Kambodscha, Angola, Afghanistan oder auch Bosnien-Herzegowina. In diesem Zusammenhang sind noch mehr Bodentatsachen interessant. Zum Beispiel die Mine des Monats, ein Preis, der leider seit März nicht mehr erneuert wurde, schade, welche Mine würde nicht gerne mal gross rauskommen, immer nur Underground hält doch keiner aus. Ebenfalls interessant ist, dass die beiden deutschen Konzerne DaimlerChrysler und Siemens tief ins Landminenbusiness (bzw. Streumunition) verstrickt sind, wogegen man hier gegen sein kann. Die Riesenmaschine wendet sich aber ausdrücklich gegen die einseitige Betrachtung des Zufallskillers Landmine, daran hängen auch Arbeitsplätze, ohne Minen gäbe es also viel mehr Arme.
19.06.2006 | 00:58 | Alles wird besser | Zeichen und Wunder
 Weltexklusiver Ascii-ScreenshotWas sich die Japamerikaner jetzt wieder Verrücktes ausgedacht haben: ASCII, eine Möglichkeit, mit Zeichen andere Dinge darzustellen. Damit kann man sogar die Fussball-Weltmeisterschaft live im Telnet gucken (hier klicken). OK, das ist zwar nicht in Farbe wie anderswo, und man erkennt eigentlich auch nur die Nahaufnahmen, aber hey, dafür ist es NEU! Und wir haben es als Allererste entdeckt, nicht diese Spinner von Spreeblick oder sonstwer. Genau wie die Ascii-Umsetzung von Star Wars und die AsciiMaps übrigens!
12.06.2006 | 12:00 | Fakten und Figuren | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Immerhin: Die ins Fenster geklemmten Plastikflaggenmaste sind so provisorisch, dass die massive Volksbeflaggung nach der WM vermutlich ein Ende finden wird. Dabei muss man gar nicht Deutschland prinzipiell ablehnen, um die Klemmpatrioten lächerlich zu finden. Es reicht auch, dass man Flaggen an sich für schwierige Symbole hält, die der Mensch ausserhalb von Lotsentätigkeiten mit Bedacht und lieber zu zurückhaltend benutzen sollte. Man ahnt ja, dass die meisten von ihnen unbeholfen einen Weg suchen, um ihren Wunsch auszudrücken, dass Deutschland Fussballweltmeister wird. Eventuell fehlt einfach noch eine Flagge für nationalismusunverdächtige Fans der Nationalmannschaft. Über den Umgang mit dem Flaggenmeer in der Zwischenzeit sollte sich jeder selbst Gedanken machen, die Bäckertheke in einem Lüdenscheider Supermarkt zum Beispiel hat die Flucht nach vorn in die bizarre Lächerlichkeit gewählt und verhöhnt die deutsche Flagge recht offensichtlich mit der Deutschlandtorte (Blaubeeren, Erdbeeren, Mandarinen). Die schönsten Verhöhnungen sind doch die, die alle ausser den Verhöhnten bemerken. Ein Tipp für flaggenbewusste Anarchisten: Einfach den goldenen Teil mit einer Schere abschneiden, ggf. aufessen.
07.06.2006 | 02:10 | Essen und Essenzielles | Zeichen und Wunder
 Gelingt immer und klebt nicht (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Seit Wochen schon spritzen einem beim Surfen allenthalben Fotos und Videos entgegen, in denen ein paar Mentos ("The Freshmaker") Kaudragees in eine Flasche Diätcola geworfen werden. Diätcola geht den Mentos vernünftigerweise weiträumig aus dem Weg und sprüht also meterhoch aus der Flasche. Der Effekt, der auf einer Reduktion der Cola-Oberflächenspannung und infolgedessen schlagartiger Freisetzung aller Kohlensäure durch das in Mentos enthaltene Gummi Arabicum basiert, produzierte bis dato 389.000 Google Treffer für die Suchwort-Kombination Mentos und Coke allein, hat also mit anderen Worten neben beträchtlicher Mengen anderweitig komplett nutzloser Limonade und klebriger Bonbons mit bescheuerter Werbekampagne auch enorme Quantitäten Nerdfreizeit vernichtet, die sonst zweifellos eitel vertändelt worden wären, hat also im Ganzen höchst positiv zur Weltentwicklung beigetragen. Und im Falle dieser Mentos/Coke-Fontänensymphonie ist nicht nur die materielle Bilanz (202 Liter Cola und 523 Mentos aus dem Verkehr gezogen), sondern sogar das Video prima.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- $time_direction="backwards"
- mal halblang machen
- Quetschkommode mit Schraubzwinge verwechseln
- kathartisches Scheinposten
SO NICHT:
- Bitterster Schleimfuss
- Schweigespirale als Verhütungsmittel (wirksam, aber unschön)
- Haare im Feudel
- Lotterleben
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"The Lesson", Ruth Platt (2015)
Plus: 18, 21, 52, 119 Minus: 55, 74, 127, 196 Gesamt: 0 Punkte
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