26.08.2005 | 18:32 | Berlin | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Hin und wieder beschleicht den Grossstadtbewohner der Verdacht, gewisse staatlich geförderte Kunst- und Medienprojekte dienten insgeheim und primär dazu, dem Staatsbürger den Drogenkonsum zu verleiden oder doch zumindest eine gewisse vogelscheuchengleiche Wirkung auf Menschen unter dem Einfluss illegaler Chemikalien zu entfalten. So sollten etwa Paddelbootfahrten im Kreis Lübben derzeit ausschliesslich nüchtern unternommen werden – Maja Nagelowas nebenstehend abgebildeter Installation "Augenweide" im Rahmen der Aquamediale möchte man nicht in psychisch labilem Zustand begegnen, ebensowenig wie dieser Hauswand in Kreuzberg oder dieser Skulptur in Berlin-Mitte. Vermutlich handelt es sich dabei um neue Auswüchse der Städteplanungstheorie einer Kriminalitätsprävention durch Design. Irgendwo konzipiert und koordiniert eine Zentralstelle diese Installationen; vermutlich ist es dasselbe Amt, das auch für die Verhinderung des öffentlichen Schlafens sorgt, und dafür, dass man in Städten nirgendwo sitzen kann. Interessant, dass mit Humphry Osmond gerade ein Vorreiter dieser "Socio-Architecture" seine Erkenntnisse (u.a. über die Inneneinrichtung von Nervenheilanstalten) zum Teil durch den Konsum halluzinogener Drogen gewann. Damals, als die Seen noch keine Augen und die Bäume keine Ohren hatten, ging so was eben noch.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- natürliche Druckertintenvorkommen
- als Räuber im Wald leben
- harmlose Scherze
- Verlängerung erzwingen
SO NICHT:
- die Lunte im Kopf
- Schleichen auf dem Rasen
- ausgehöhlter Elefantenfuss als Papierkorb
- im 11m-Schiessen verlieren
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Kidnap Capital", Felipe Rodriguez (2015)
Plus: 11, 123 Minus: 96, 99, 118, 140, 147, 214 doppelt Gesamt: -5 Punkte
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