29.08.2005 | 11:47 | Berlin | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Für einen Moment der erwartungsfrohen Starre dachten wir, dass die hier bereits erwähnten neuen Konservativen elegant eine der letzten linken oder wenigstens proletarischen Bastionen im Sturm eingenommen hätten: Street Art nämlich. Einen Augenblick lang hatten wir sogar herbeigesehnt, dass hier der Beweis erbracht wurde für die Existenz des humorvollen, aktivistischen Wertkonservativen, der akzeptiert hat, dass Kunst im öffentlichen Raum irreversibel Teil des urbanen Lebens geworden ist und nun einen ästhetischen Gegenentwurf wagt. Ja, für eine Sekunde träumten wir bereits von Horden von Schwarzstuckateuren, die nachts Häuser mit Überraschungserkern, Dächer mit heimlich aufgebrachten Zinnen und Zugabteile mit barock-verspielten Echtholzintarsien verzieren würden. Dann riss ein Plakat uns in die traurige Realität zurück: die Gipsrosette an der Hauswand ist eine Werbemassnahme der Firma Stuckdiscount, die in diesem grauen Haus ansässig ist. Es wäre auch zu schön gewesen.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Street Art & Weise
Kommentar #1 von Lukas:
Hundescheisse im öffentlichen Raum ist auch irreversibel Teil des urbanen Lebens geworden, aber muss man deswegen gleich bei jeder Gelegenheit zwischen oder in den Zeilen darauf hinweisen, was für eine tolle Entwicklung das ist, Sascha Lobo?
30.08.2005 | 09:21
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Motorroller
- auf Schweinsledercouch rumlümmeln
- Flowtex-Marketing
- Hummer-Safari
SO NICHT:
- Markenbrände
- ungeplant versterben
- Kloss im Hals ohne Grund im Kopf
- Motorola
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"The proposition", John Hillcoat (2005)
Plus: 3, 14, 21, 22, 31, 32, 45, 48, 79 Minus: 1, 19 Gesamt: 7 Punkte
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