Riesenmaschine

08.09.2005 | 20:03 | Supertiere | Vermutungen über die Welt

Komische Vögel


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wenn jemand durch Übertreibung aufzutrumpfen versucht, dann ganz eindeutig die Urzeit, bzw. eigentlich alle Epochen mit -zän hinten. Das hier gezeigte Tier, ein Diatryma, ist ein bis zu zweieinhalb Meter großer Vogel mit einem völlig überdimensionierten Schildkrötenkopf. Der angeflanschte Riesenschnabel diente diesem Rennvogel als gemeine Hacke. Er fraß unter anderem Pferde (ein Vogel, der Pferde frisst, das ist doch purer Irrwitz, Freund Darwin, vielleicht handelt es sich beim Diatryma auch um eine Guerilla-Kampagne der Anhänger von "Intelligent Design", so was kann man doch nicht ernsthaft herbeievolutionieren). Als die Urzeit nach diesem Amoklauf der Übertreibung wieder zu sich kam, schämte sie sich offenbar etwas und baute dann gewissermaßen als Konzessionsentscheidung die Flügel (Bildmitte) an, deren erschütternder Kleinwuchs jeder Zwergamsel als Suizidgrund ausreichen würden. Dieser Riesenvogel lebte 20 Millionen Jahre (62 Millionen v. Chr. bis 42 Millionen v. Chr.) und starb dann aus. Der engste heute noch lebende Verwandte des Diatryma sind nicht Strauß oder Emu, sondern die Kranichvögel. Deren größter Vertreter wiederum, der bis 350 Kilo schwere Terrorvogel, war ein Zeitgenosse des Diatryma und mindestens ebenso unangenehm: er tötete Antilopen per Fusstritt. Ein Glück, dass die Evolution inzwischen auch älter und bescheidener geworden ist und sich auf sympathische Kreationen wie den Baumoktopus verlegt hat.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Riesentiertag in der Riesenmaschine


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