Riesenmaschine

08.09.2005 | 20:48 | Supertiere | Alles wird schlechter

Horntier Trug Trughörner


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Das Arsinotherium ist der tiergewordene Spruch "Nichts ist, wie es scheint". Wer von uns hätte nicht auf einen Urvater des Nashorns getippt? Nicht ganz, Seekuh und Elefant sind die heute bekannten Enkel dieses tapsigen Geräts. Von der Seite (siehe Foto) scheint das Arsinotherium ein großes Horn vor sich herzutragen. In Wirklichkeit sind es zwei nebeneinanderstehende Hörner. Weiterhin sehen eben diese Hörner äußerst bedrohlich aus. Sie sind aber (nicht nur in der Nachbildung) hohl und waren damit wohl vollkommen ungeeignet für Jagd und Revierkampf. Und auch der Name ist eine heimtückische Täuschung für den arglosen Betrachter. Mit leicht fäkaler Neugier stürzt man sich auf die Interpretation des Begriffs, übersetzt ars dann jedoch nicht englisch, sondern lateinisch irgendwie mit "Kunst" und liegt aber auch hier völlig falsch. Das Arsinotherium ist nämlich nach der ptolemäischen Königin Arsinoe benannt. Ein komplettes Schummel- und Verwirrungstier also, wahrscheinlich deshalb auch über den ganzen Erdball verbreitet. Mit Lüge, Täuschung und Betrug konnte man offenbar schon vor 65 Millionen Jahren reüssieren. Das ist umso trauriger, weil dadurch ein Nachfolgebuch von Wickert möglich geworden ist ("Der Ehrliche war schon immer der Dumme").

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Riesentiertag in der Riesenmaschine


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