Riesenmaschine

16.09.2005 | 06:04 | Anderswo | Alles wird besser | Fakten und Figuren

Terraforming


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

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Viele Ideen sind so unheimlich Science-Fiction, dass Menschen, die ernsthaft an der Verwirklichung von so etwas arbeiten, mit Ignoranz, Unverständnis, letztlich mit Zwangseinweisung in psychiatrische Kliniken rechnen müssen. Daher empfiehlt es sich oft, mit sehr kleinen, unschuldigen, harmlosen Schrittchen anzufangen, bevor man das große Ganze angeht. Ein aktuelles Beispiel ist die Idee des Terraforming, der mutwilligen Veränderung ganzer Planeten durch gezielte Beeinflussung des Klimas. Ein total verrückter Plan, wie jeder unmittelbar einsieht. Anderer Ansicht sind die Bewohner eines Bergdorfes in den italienischen Alpen, die – nahezu unbemerkt von der Weltöffentlichkeit – die weltweit erste Terraforming- Machbarkeitsstudie vorbereiten. Das Dorf Viganello liegt im Winter ganztägig im Schatten eines Bergmassivs; es handelt sich quasi um eine italienische Version des Planeten Mars – kalt, unwirtlich, lebensfeindlich. Ein klassischer Fall für Terraforming: Wie der Guardian berichtet, wird derzeit an der Errichtung eines Spiegels gearbeitet, der Sonnenlicht im Winter um den Berg herum ins Dorf lenkt und den Marktplatz in ein tropisches Badeparadies verwandeln wird. Die Kosten des Projekts: nicht mal 100.000 Euro, lächerlich eigentlich. Die konsequente Weiterentwicklung dieses Konzepts ist das immer mal wieder auftauchende Gerücht von den übergeschnappten Russen, die mit Hilfe eines etwas gewaltigeren Spiegels ganz Sibirien in ein viel größeres tropisches Badeparadies umwandeln wollen. Und letztlich ist es genau dasselbe Prinzip, auf dessen Grundlage in sicherlich gar nicht mal unendlich weit entfernter Zukunft auf der Oberfläche des richtigen Mars ein, naja, noch ein tropisches Badeparadies entstehen wird. Gut, dafür benötigt man einen Spiegel mit der Fläche eines mittelgroßen Bundeslandes, aber nur weil Riesentiere ausgestorben sind, keine Riesenspiegel bauen zu wollen, ist das nicht etwas engstirnig? Die Riesenmaschine jedenfalls gratuliert den Anwohnern von Viganello zu ihrem zukunftsweisenden Mut und wünscht alles Gute auf dem leider sehr langen Weg.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


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