Riesenmaschine

15.12.2005 | 00:19 | Sachen kaufen | Papierrascheln

Broken Windows


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
In seinem Buch Broken Windows, Broken Business erklärt Michael Levine, dass kleinste Missstände in Unternehmen Kunden dauerhaft vergraulen können, die dann ihrerseits andere Kunden beeinflussen; dann bleiben alle weg, ritzfitz ist das Unternehmen pleite, und alles nur wegen eines fehlenden Kommas. Für den Kunden ist das sehr befriedigend, denn wenn er auf der Post schroff mitgeteilt bekommt, dass die ermässigte internationale Büchersendung teurer ist als ein gleich schweres normales Paket, kann er jetzt in dem sicheren Wissen nach Hause gehen, dass das Ende der Post nah ist.


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Aber dergleichen ist für Besserwisser und Erbsenzähler. Wäre es nicht vielmehr unsere Aufgabe, die Hersteller missratener Produkte und Websites so zu fördern, wie wir ja auch geistig behinderte Kinder mehr und nicht etwa weniger fördern als normale? So ist es z.B. praktisch unsere Christenpflicht, den bereits erwähnten, nur in günstigen Schlafphasen weckenden Sleeptracker-Wecker als Weihnachtsgeschenk für Menschen zu erstehen, die manchmal aufstehen müssen. Die Sleeptracker-Website ist nicht nur hässlich und funktioniert miserabel, sie ist auch gespickt mit Sätzen wie Dies ist die Uhrzeit am welcher der SLEEPTRACKER® sie spätestens wecken wird, sollte er vorher keinen fast-wach Moment innerhalb Ihres Weckzeitfensters gefunden haben. Da möchte man doch weinen vor Mitleid und gleich zwei kaufen (10 Euro Rabatt!), um den laut Levine unmittelbar bevorstehenden Untergang des Unternehmens vielleicht doch noch abzuwenden. Irgendwie schade wäre es ja schon.


Kommentar #1 von Wolf im Schlafpelz:

"Um die bestmögliche Berechnung zu ermöglichen stellen Sie die "TO BED" Zeit auf ca. 30 Minuten nach der Zeit zu welcher Sie denken eingeschlafen zu sein. Der SLEEPTRACKER® zeichnet dann bis zu volle acht Stunden Ihr Schlafmuster auf." – Bis zu volle acht Stunden, das ist ja wohl ein schlechter Witz. Dieser Wecker ist offenbar nicht für den professionellen Schläfer designt! Acht Stunden, dafür leg ich mich doch gar nicht erst ins Bett!

15.12.2005 | 02:30

Kommentar #2 von irgendwem:

"Wäre es nicht vielmehr unsere Aufgabe, die Hersteller missratener Produkte und Websites so zu fördern, wie wir ja auch geistig behinderte Kinder mehr und nicht etwa weniger fördern als normale?" Und jetzt raten Sie mal, warum ich zehnmal am Tag die Riesenmaschine besuche!

15.12.2005 | 11:14

Kommentar #3 von tom:

da steckt ja auch ein franzose dahinter ... probiert mal www.sleep-tracker.de oder www.schlaftracker.de da treiben zumindest ein paar ösis ihr unwesen ...

26.08.2006 | 23:37

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