12.01.2006 | 12:14 | Anderswo | Alles wird schlechter | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt Der Kampf geht immer, immer weiter"Der hipste Ort zum Ausgehen in Saigon alias Ho Chi Minh City ist derzeit eindeutig und mit Abstand das Quán 30 an der Nguyen Thai Hoc", befand im Oktober letzten Jahres unser temporärer Vietnam- Korrespondent. Jetzt hat das teuerste, weil rechercheaufwändigste Blog Deutschlands noch mal nachgekuckt, und musste feststellen: Aber sehr unhip, wenn es ans Bezahlen geht. "Das ausnehmend hübsche weibliche Personal" verwandelt sich in eine Horde Furien, wenn man es wagt, die überhöhte Rechnung zu reklamieren. Es versucht sodann, den einfach mal so ausgedachten Vollmondpreis durch Aufschlüsseln in Einzelpositionen zu rechtfertigen, wozu es eines etwa halbstündigen Beratungsprozesses bedarf, um auch exakt auf die zusammenphantasierte Summe zu kommen. Rechnet man den Damen in den "täglich wechselnden sexy-engen T-Shirts" schliesslich anhand der vietnamesischen Speisekarte kurz vor, was man tatsächlich zu bezahlen hat, kommt eine angestürmt, ersetzt den falschen Preis kurzerhand durch den echten und knallt sehr böse die Rechnung auf das Tischchen. Dabei wird man von einem stilisierten Stilettoblick durchbohrt, als habe man persönlich Ho Chi Minh erschossen. Dieser Beitrag ist ein Update zu: Vietnam III: Quán 30, HCMC Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (9) Kommentar #1 von Stimmt zwar: aber man sollte doch nicht so kleinlich sein, wenn man statt 20 Cent 80 Cent zahlt für sein Essen. Wir Deutschen habens ja im Gegensatz zu den Vietnamesen. Es ist auch in anderen Ländern üblich, das es besondere Touristen-Preise gibt. 12.01.2006 | 14:52 Kommentar #2 von Stimmt zwar auch wieder: ... aber es ist ja in Deutschland auch nicht so, dass reiche Menschen mehr für ihren Döner bezahlen müssen als arme. Der Gastgeber darf sich gern am Touristen bereichern, aber er möge es bitte nicht so ungeschickt anstellen, dass sich der Tourist gekränkt und gefoppt fühlt. Das ist nicht zu viel verlangt. 12.01.2006 | 15:03 Kommentar #3 von Hansen: Einst, in Prag, lag die Touristenversion der Speisekarte unverblümt neben der der einheimischen. Ich weiss nicht, ob das heute, mehr als 10 Jahre danach, noch immer so ist. Wir gingen dann lieber dorthin, wo man nicht mit Touristen gerechnet hatte. Das hat sich gerechnet. 12.01.2006 | 15:12 Kommentar #4 von irgendwem: Erregender Text, vollkommen neue Erkenntnis: Touristen werden von Einheimischen im Ausland beschissen. Bizarre Links: Nutella, folgt man dann dem Link, landet man bei der Firma Nutella und nicht wie erhofft bei eingedoster Scheisse, und bei Stilettoblick nicht bei einer interessanten Fetischgemeinde, sondern bei einem schnöden Kleiderkaufhaus. Schwächster Text des Jahres 12.01.2006 | 15:49 Kommentar #5 von Loser Blissett: Der Soya-Drink für Ausländer ist allerdings billiger. Man möchte nicht wissen, warum. 12.01.2006 | 16:27 Kommentar #6 von Bizarro: Das ist nicht der Soya-Drink. Auf der Ausländer-Karte wurde das billige Saigon-Bier weggelassen. 12.01.2006 | 16:45 Kommentar #8 von Kira: zu kommentar #2 13.01.2006 | 09:05 Kommentar #9 von irgendwem: "Der Gastgeber darf sich gern am Touristen bereichern, aber er möge es bitte nicht so ungeschickt anstellen, dass sich der Tourist gekränkt und gefoppt fühlt. Das ist nicht zu viel verlangt." 13.01.2006 | 09:47 |
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