Riesenmaschine

06.04.2006 | 17:05 | Essen und Essenzielles

Kraftquelle Zimmerpflanzen


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Dass man zu Hause im Kleiderschrank Cannabispflanzen grossziehen kann, und dass dieser Prozess einschliesslich professioneller Ausrüstung, Zeitaufwand und Stromrechnung kaum mehr kostet als der Einkauf der Endprodukte im Stadtpark, ist mittlerweile Allgemeinwissen. Aber lassen sich eigentlich auch andere Drogen im Eigenbau herstellen? Es gibt schliesslich gepflegtere Tätigkeiten als das Schnupfen von Substanzen, die aus den Därmen fremder Menschen stammen. Und siehe da, man kann, und damit meinen wir nicht nur Pilze: Hier, aber auch anderswo werden die beerenartigen Samen von Erythroxylum coca bereitwillig mit der Post verschickt. Mit etwas Glück wächst daraus bald eine zierende Zimmerpflanze oder ein Coca-Bonsai. Die Blätter kann man wie der Andenanrainer kauen oder zu munter und gutgelaunt machendem Tee verarbeiten. Der Umbau zu handelsüblichem Kokainhydrochlorid dürfte für die meisten Nicht-Chemiker zu kompliziert sein; man hört auch, dass der Konsum den direkten Weg in die Werbeagentur darstellt, also lieber Finger weg. Noch komplexer als die chemische Reaktion ist die Reaktion des Rechtsstaats, aber das ist ja in anderen Lebensbereichen (MP3s tauschen, Bier trinken im Park) auch nicht anders.


Kommentar #1 von Kathrin:

Dazu passt, dass nach einer aktuellen Umfrage in irgendeinem asiatischen Land 72% der Befragten der Meinung sind, Internet und Mobiltelefone vereinfachten die Beschaffung illegaler Drogen. Wozu das Mobiltelefon dabei dient, ist nicht ganz klar – eventuell ruft man damit Menschen an, die illegale Drogen besitzen, um sie zu sich nach Hause einzuladen.

06.04.2006 | 17:32

Kommentar #2 von irgendwem:

Man muss aber auch mal sagen, dass das Kauen von Coca wirklich sehr überschätzt wird, oft auch von tausenden von Jahren alten Kulturen. Die unästhetisch wirkenden Krümel zwischen den Zähnen (Schatz, du hast da Spinat), das pelzige Gefühl in der Goschn, welches einem völlig legal und auf Krankenschein auch bei jeder herkömmlichen Zahnextraktion beschert wird – ach ich weiss nicht. Dann lieber lethargisch und schlecht gelaunt bleiben.

06.04.2006 | 18:18

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Friseurbesuch

- Futtergrosshändler "anfüttern"

- Seismologie

- Wirklichkeit als Wirkstoff

*  SO NICHT:

- Lagerfeuer mit Diamanten anzünden

- Millionen Übertreibungen

- Kinder, Tiere, Kaviar

- Blendwerk


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Elementarteilchen", Oskar Roehler (2006)

Plus: 12, 29, 47, 48
Minus: 54, 93, 95
Gesamt: 1 Punkt


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV