Riesenmaschine

04.05.2007 | 13:54 | Anderswo | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt

Die Zukunft der Freizeit


Sitting-Out Area, Hongkong

Sitting-Out kurz vor Toresschluss
Was werden wir, die Metropolenbewohner dieses Planeten, eigentlich zukünftig in unserer Freizeit machen? Uns selbst in der Pfeife rauchen, wie es der einstmals sehr bekannte Zukunftsforscher Björn Engholm wohl bis heute tut? Oder werden wir uns weiterhin den momentan beliebtesten Freizeitbeschäftigungen, Sex und Sport, hingeben? Wahrscheinlich keins von allen dreien. Wir werden draussen herumsitzen, in speziell dafür geschaffenen, stahlvergitterten Sitting-Out Areas, auf gefliesten Pollern unter Stadtautobahnbrücken, so wie man das schon heute in der Megametropole und Future City Hongkong tut. Für alle andere Aktivitäten ist zukünftig kein Platz. Wird dann abends um 23 Uhr der Herumsitzraum geschlossen – der von der Hongkonger Freizeit- und Kulturverwaltung übrigens unter Pleasure Grounds gelistet wird –, legen wir uns in einer Box schlafen, und träumen von hundert Kilometer langen Bänken, auf denen kein anderer sitzt, nur wir.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Die Zukunft von keine Arbeit

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (6)


Kommentar #1 von nuudel:

Das hat der Visionäre Helmut Kohl schon lang gewusst: Die Zukunft gehört dem Aussitzen.

04.05.2007 | 17:48

Kommentar #2 von nuudel:

diesmal hab ich hoffentlich lang genug nachgedacht: visionär war entweder ohne e oder mit kleinem v gedacht.

04.05.2007 | 17:51

Kommentar #3 von Rudi K. Sander; textsteller.de:

Den Teilsatz "...den momentan beliebtesten Freizeitbeschäftigungen, Sex und Sport, ..." möchte ich doch völlig unkommentiert hier nicht hinnehmen. In Berlin sagt der Volksmund (jedenfalls sagte er so, als ich noch dort lebte): "Vögeln und Besoffenschein, der ARMEN Leute Sonnenschein." Die Betonung liegt bei dieser so artikulierten Weisheit (wenn es denn eine ist) auf ARM. Die Reichen (was immer dies sein mag) haben nämlich durchaus hochkomplexere MÖGLICHKEITEN, ihre sozial konditionierten Frustrationen zu kompensieren (Betonung hier auf MÖGLICHKEITEN!; ich wollte nicht die Praxis der Reichen apostrophieren. Wenn ich meinen Beobachtungen trauen darf (und das tue ich), dann vögeln und saufen die Reichen in nicht geringerem Ausmass als das heuer so häufig zitierte Prekariat. Nur ihre Kompensationsmöglichkeiten sind eben in einer nach oben offenen Skala differenzierbarer. Man sei also zumindest vorsichtig, die in der Bevölkerung verbreitesten Verhaltensweisen mit pejorativen Attributen zu belegen.

05.05.2007 | 18:54

Kommentar #4 von Jan:

Besonders ansprechend gelegen, sei hier die Diamond Hill Crematorium Sitting-out Area erwähnt, welche auf o.g. website unter der Rubrik Kowloon und New Kowloon aufgeführt wird.

05.05.2007 | 22:52

Kommentar #5 von rüdiger jones:

man sagt: "ficken und besoffen sein..."

06.05.2007 | 05:07

Kommentar #6 von homo erecuts:

so eine jauche... die zukunft der freizeit wird kastanien, streichhoelzer und buntpapier heissen! denkt an meine worte wenn es soweit ist.

03.11.2008 | 16:34

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