Riesenmaschine

28.09.2007 | 01:01 | Anderswo | Zeichen und Wunder | Vermutungen über die Welt

Und dann die Hände zum Himmel


Bild und Hinweis von: Popblog / Christian Ihle (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Symbole haben im Allgemeinen genau eine Funktion: schnell verstanden zu werden. Wie schnell aber aus Verstehen Missverstehen werden kann, zeigt sich regelmässig am Nürnberger Flughafen. Schon bei der Beschilderung für Behinderte hatte der zuständige Grafiker nicht seinen allerbesten Tag. Und auf dem dortigen "Observation Deck" muss, wie man links erkennen kann, auch heute noch brav dem Führer salutiert werden. Warum es nun aber immer und überall nur Männer sind, die dem Hitler zu huldigen haben, man weiss es nicht. Möglicherweise haben die guten, nationalsozialistischen Frauen einfach alle Hände voll zu tun, ihren Männern die Stange zu halten.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Behinderte raus


Kommentar #1 von grafiklown:

Gut beobachtet! Kern des Problems scheint übrigens der bei der Ikonisierung wegsimplifizierte Ellenbogen zu sein. Vielleicht hat der Designer aber auch nur zu lange über die Begriffe "ZuschauerterRASSE, Nürnberg" gebrainstormt.

28.09.2007 | 08:07

Kommentar #2 von Humkptn:

Wenn man auf einen bestimmten Blickwinkel eingestellt ist sieht man natürlich alles aus diesem Gesichtpunkt heraus und unterstellt jeglichen Zweck diesem Bild. Leider kann ich diesem Artikel nicht nicht zustimmen.

28.09.2007 | 09:50

Kommentar #3 von Sascha Lobo:

Das macht uns alle (bis auf einen) betroffen, Humkptn, über die Jahre praktisch nichts als Humkptnzustimmung angestrebt habend jetzt so vor den Kopf gestossen zu werden, aus einem Gesichtspunkt heraus. Überlegen Sie es sich doch noch mal!

28.09.2007 | 10:30

Kommentar #4 von Sascha Lobo:

Ich habe übrigens die perlenden Freuden des unsouveränen Kommentars entdeckt; einfach den inneren Troll befreien, einfach mal so tun, als wäre die Welt ein heise-Forum, fliessen lassen.

28.09.2007 | 11:17

Kommentar #5 von Aleks:

Natuerlich hat Humkptn, was fuer ein entwuerdigender Name, vollkommen recht, es handelt sich keinesfalls um einen Hitlergruss, denn ins Zweidimensionale projiziert sieht ein Hitlergruss komplett anders aus, wie jeder weiss, der es schonmal ausprobiert hat (vor weisse Wand stellen, von hinten anleuchten, Richtung Wand gruessen). Sascha Lobo ist mitnichten der einzige, der des unsouveraenen Kommentars maechtig ist, es handelt sich immerhin um eine der leichtesten Uebungen in einer Welt, die an Uebungen nicht arm ist.

28.09.2007 | 11:32

Kommentar #6 von Sascha Lobo:

So tief runter wie Du komme ich aber nicht, zugegeben.

28.09.2007 | 11:56

Kommentar #7 von von ler Deyen:

Sorry, leider geht die ganze Diskussion von vorn herein am Problem vorbei. Der Flughafen – und das ist nicht akzeptabel – hat nicht nur Bereiche, die für Behinderte gesperrt sind, es gibt sogar spezielle Räumlichkeiten, wo Mann seiner Frau eine überbraten darf. So sieht's nämlich aus! Schaut halt genau hin.

28.09.2007 | 12:41

Kommentar #8 von Sascha Lobo:

Ich finde, der vorherige Kommentar ist sexistisch, weil er davon ausgeht, dass nur Frauen Kleider tragen dürfen und nur Männer Hosen. Wie Piktogramme generell zum Symbolsexismus neigen.

28.09.2007 | 12:44

Kommentar #9 von irgendwem:

Was wäre besser daran, wenn Frauen in Hosen männliche Dirndlfetischisten herpritschten? Plötzlich befindet man sich in einer Verbal-Kabbelei um die Diskriminierung von Mannweibern und Tunten. Dabei – und ich weise gerne zum wiederholten Male darauf hin – geht's ums Verhauen im Allgemeinen.
Oder...Moment mal.
Wird vielleicht der Herr Lobo am Ende vom Flughafen Nürnberg bei der Vergabe kleiner Aufmerksamkeiten berücksichtigt? Bahnt sich da ein Skandal an? Nicht, dass die ganze Riesenmaschine über ein schwarzes Schaf in ihren Reihen stolpern tut.

28.09.2007 | 13:13

Kommentar #10 von ding der unmöglichkeit:

wenn alles ach! von vorne wie von hinten ist, dann fehlt es an tiefe. und wo man nicht eindringen kann, daran läuft man grusslos vorbei.
aber wer ist eigentlich 'deck'?

28.09.2007 | 17:49

Kommentar #11 von irgendwer:

ich glaube, er möchte seinen Arm um sie legen. pitktogrammdesigner sind sexisten. auch der röcke wegen. oder die ganze zeichnungen, das geht jetzt gegen andere designer, wenn neue gebäude in den medien vorgestellt werden und auf der terasse knutschende menschen, sie mit kurzem rock und er ganz dicht dran, rumstehen und das auch noch bei verwaltungsbauten. obwohl der verwaltungsmittelbau diesen staates sicher mehr sex vertragen könnte. fazit: für pitkrogrammerdenkung bitte nur noch piktogrammerdenkerinnen zulassen, die im schnitt 7mal weniger am tag an sex denken.

28.09.2007 | 20:34

Kommentar #12 von grafiklown:

@#7: Offenbar ein Rezeptionsfehler ihrerseits, es heisst schliesslich "Zuschauer"- und nicht "Zuhauer"-terrasse.
@#10: 'Deck' ist die sog. "shortform" für 'Derrick', bekannterweise ein Meister der Observation.
etc: Eine weitere mögliche Deutung wäre übrigens, dass der/die Hosenträger/in der/dem Rockträger/in soeben einen leckeren Hering/in .. äh quatsch.. in den hungrigen Rachen geworfen hat, wie man es beispielsweise von lustigen Darbietungen mit Seelöwen/möwen her kennt. Ein durchaus zuschauenswerter Vorgang!

28.09.2007 | 20:35

Kommentar #13 von ding der unmöglichkeit:

zwei an der turnstange. der eine kann sogar einhändig? äh, ja, hände, hm.
mann und frau beim umzug. mann: ich lass deinen katzenkratzbaum gleich fallen?

28.09.2007 | 22:54

Kommentar #14 von irgendwer:

ja (!), eine neue olympische disziplin – von piktogrammerdenkern mit hilfe von mafioesen machenschaften der oeffentlichkeit suggeriert – bahnt sich an: doppelbarrenturnen. awesome! wo doch schon paercheneislaufen so beliebt ist. mit oder ohne haende, ohne haende wird es schwer.

29.09.2007 | 16:56

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