Riesenmaschine

29.10.2007 | 17:15 | Supertiere | Vermutungen über die Welt

The Nature strikes back

Früher war es einfach für die Natur: die Menschen hatten ja nichts und so konnten sie ihre Freizeit nur damit füllen, die heimische Flora und Fauna entweder anzuschauen oder aufzuessen. Doch dann wurden hintereinander Buchdruck, Photographie, Radio, Supermärkte, Fernsehen und schliesslich der Computer erfunden, und auf einmal interessierte sich niemand mehr für die olle Natur. Eine Zeitlang begnügte sie sich damit, doch dann besann sie sich auf ihre Stärken und nahm die Herausforderung an. Seitdem haut sie Woche für Woche bizarre, vorher verborgen gehaltene Details aus der Tier-, Pflanzen- und Pilzwelt raus, um endlich wieder die Marktführerschaft zu erlangen.

Mittlerweile wurde die Schlagzahl so sehr erhöht, dass man innerhalb von 24 Stunden auf Boing Boing mal eben folgendes lesen kann: 1. Der New Scientist berichtet, dass australische Forscher interessante Dinge über die Funktionsweise des Penis von Ameisenigeln entdeckt haben (s. Video). Der Penis hat übrigens nicht weniger als vier Köpfe, von denen aber immer nur zwei ejakulieren, und könnte einen evolutionären Link zu den Reptilien darstellen. 2. Dann wurde vor einiger Zeit ein Tintenfisch entdeckt, der einen menschlichen Mund hat, also echte zahnförmige Zähne, ordentlich in zwei Reihen angeordnet. 3. Und ausserdem gelang es mittels eines interphylumalen Gentransfers, eine Vogelspinne mit einem Streifenhörnchen zu kreuzen (Beweisbild), was im Sinne der Nagetierverherrlichung zu loben, aber auch zu bemängeln ist. Allerdings ist es auch ein wichtiger Schritt in Richtung Igelzoo, also bitte.

Eine dieser drei Geschichten stimmt übrigens gar nicht, sondern basiert auf Manipulation durch Bildbearbeitung. Den Computer mit seinen eigenen Waffen schlagen, soso. Man könnte meinen, die Natur hätte das mit dem Survival of the Fittest ziemlich gut verstanden.


Kommentar #1 von unteranderem:

wer hier wirklich zurükhschlägt ist boingboing. aber mimikry ist natürlich eine der ersten waffen die von der natur kopiert wurden...

29.10.2007 | 19:42

Kommentar #2 von Jacob:

Nicht nur, dass dieser lustige Tintenfisch einen menschenähnlichen Mund hat, auch seine Form ähnelt sehr dem menschlich-männlichem Genital An dieser Stelle habe ich einen überflüssigen Smiley hingemacht, wofür ich mich dereinst schämen werde.

29.10.2007 | 21:09

Kommentar #3 von Bo Vist:

Ich bin wirklich noch am Zweifeln dranne, ob es wirklich die Geschichte mit dem Tintenfisch ist, an der optisch herumgeschraubt wurde, also, ich hatte schon Kneipenbekanntschaften... Wo bekommt man denn so einen lustigen Ameisenigel (der ja trotz des Namens überraschend gross aufällt)?

30.10.2007 | 10:36

Kommentar #4 von Freibrief:

Wahr oder unwahr, echt oder falsch, das spielt manchmal gar keine Rolle. Schliesslich hat es auch Loriots Steinlaus in den Pschyrembel geschafft. Und wer weiss, vielleicht nimmt sich die Natur ja ein Beispiel an dem, was sich Menschen mit Computern oder Zeichenstiften so ausdenken. DAS wäre mal ein Zurückschlagen!

30.10.2007 | 11:52

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Fegefeuer der Streicheleinheiten

- Sackhüpfen (voll dynamisch)

- Trojanisches Pferd zu Tode reiten

- Hafenrundfahrt (informativ)

*  SO NICHT:

- Pornobildwitze

- Laufmaschendraht

- Literaturattrappen

- Tauziehen


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Marie Antoinette", Sofia Coppola, 2006

Plus: 2, 3, 14
Minus: 1, 2, 3, 10, 13, 15, 27, 36, 37, 38, 41, 51, 61, 75, 93, 107, 110, 112, 121, 123, 127, 132
Gesamt: -19 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV