Riesenmaschine

31.10.2007 | 14:30 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Die HN-Offensive


Zwerg Nase bläst zum Angriff (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Nein, man kann nicht behaupten, der in der Vergangenheit betriebene Forschungs- und Innovationsaufwand zur Pflege der im Gesicht befindlichen Körperöffnungen sei auch nur annähernd gleich verteilt. Während allein in den letzten Jahren Zahnbürsten mit Ultraschall, On-Board-Computern, Benzinmotoren und eingebautem MP3-Player entwickelt wurden, erstreckte sich das zuhandene Arsenal der Nasenpflegeprodukte jahrzehntelang ausschliesslich auf die Nasendusche, die trotz neulich stattgefundenem Redesign auch ästhetisch zwischen den 1950ern und 70ern stecken geblieben war. Aber die Tage der Nasenvernachlässigung scheinen gezählt. Und zwar dank der segensreichen und gleichzeitig verblüffend schlichten Erfindung des Nasencornets (RC-Cornet®N), im wesentlichen bestehend aus einem gebogenen Rohr, das durch den Luftstrom beim Ein- und Ausatmen in Vibration versetzt wird und dadurch, mittels Druckschwankungen der Luftsäule, Verschleimungen lösen soll (man kann es leider nicht mit eigenen Worten beschreiben, man muss es zur Gänze zitieren):

Beim "Ausblasen" über die Nase entstehen Druckschwankungen, die über den gemeinsamen Ausführungsgang der Nasen-Nebenhöhlen im mittleren Nasengang die "Verengungen" aufsprengen, so dass die "Bioschlacke" abfliessen kann; zudem "massieren" die Druckschwingungen die Schleimhäute des oberen Nasen-Rachenraumes, dadurch wird die Durchblutung, der Lymphabfluss und die Schlagkraft der Flimmerhärchen verbessert.

Heureka und Bienvenido! Auf dass der Nase endlich historische Gerechtigkeit widerfahren möge. Auch wenn die Optik zugegeben noch nicht ganz so ausgegoren ist, dass man sich damit in die Öffentlichkeit trauen würde: Ab jetzt könnte man die Energien eigentlich dem noch sträflicher vernachlässigten Ohr widmen und in die Entwicklung von piezoelektrischen Ohrstäbchen mit Impulslaser-Technik stecken.


Kommentar #1 von RAL seidenmatt:

"Es flattert ordentlich in der Nase", hiesse es wohl vom Cornettodeutsch auf's Umgangsprachliche heruntergebrochen.
Übrigens: Laut Produktseite "gleicht als Nebeneffekt der positive Druck durch die erweiterte Eustach'sche Röhre ähnlich wie beim Politzermanöver den Druck zwischen Nasen-Rachenraum und Mittelohr aus" – etwas, dass gemeines Schlucken bestimmt nicht so schön zu leisten vermag.
Vor zwei Jahren konnte man als Heuschnupfengeplagter die Nase mit zwei rot leuchtenden Plug-Ins im iPod-Design beglücken. Hiess MediNose und sah so blöd aus, dass es hier bestimmt einen Eintrag bekommen hat.

31.10.2007 | 22:51

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