Riesenmaschine

10.08.2005 | 13:44 | Anderswo

Neues aus der Schweiz – Housefucking


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Kürzlich meinte eine kluge Frau zu mir, sie glaube, es gäbe im Bereich der Fremdwahrnehmung von sexuellen Vorlieben nichts schlimmeres, als für 'lächerlich' gehalten zu werden. Abstoßend, eklig, pervers oder langweilig sei alles zu ertragen, jedoch 'lächerlich' – das sei richtig hart.
Als ernsthaften Anwärter für dieses Prädikat dürfte nun die Künstlergruppe (um nicht zu sagen: Studentengruppe) 'Das Sekretariat' mit ihrer Vorliebe fürs Häuserficken gelten.
Zwar kennt wohl jeder das Gefühl, einen schön polierten Handlauf aus Holz, eine spiegelnde Lackoberfläche oder auch nur einen massiven Betonpfeiler berühren, ja streicheln zu wollen. Aber gleich ablecken? Oder ficken? Nun, man sollte nicht vorschnell urteilen, mit Fug und Recht könnte ja auch der gewöhnliche, heterosexuelle Geschlechtsverkehr als 'lächerlich' bezeichnet werden, wenn man ihn nur aus den 'Ruf-mich-an-unter-0190...'-Werbefilmchen kennen würde.
Leider ähneln die auf 'housefucking.com' bereitgestellten Filmsequenzen stark diesen nachmitternächtlichen Werbespots: Sie brechen dann ab, wenn es interessant wird und verschweigen uns, wie man es denn nun bewerkstelligen würde, das Häuserficken.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: xplore05


10.08.2005 | 12:49 | Supertiere | Vermutungen über die Welt

Possierlichkeits-Attacke


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Wenig Verständnis bringt die Natur offenbar für Menschen auf, die durch dramatische Possierlichkeit Quieklaute von sich gebend für Stunden von der Arbeit abgehalten werden. Diese auf Madagaskar soeben neuentdeckte Lemurenart namens Mauslemur ist die momentan amtsbekannte Höchstzumutung im Bereich Possierlichkeit. Schon brandmarken Possierlichkeitsgegner das Tier als "Kindchenschema-Amoklauf der Fauna" und bilden Aktionsgruppen gegen Tiere, die zu mehr als 80% aus Augenmasse bestehen. In der Tat sieht der Mauselemur aus, als hätte ein minderbegabter Grafikdesigner auf LSD die falschen Knöpfe bei Kai's Power Goo gedrückt: das Tier legt die Vermutung nahe, dass ein humorbegabter Gott die Grenzen der Gutgläubigkeit der Menschen austesten möchte. Was kommt als nächstes, Gott, ein fünfbeiniger Ameisenlemur mit melonengroßen Augen? Hm? HM? Wir werden erneut berichten, sowie der erste Mauselemur mit Basedow'scher Krankheit entdeckt wird.


10.08.2005 | 10:22 | Fakten und Figuren | Sachen kaufen

Pirolette


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Was ist eigentlich eine Pirolette? Wikipedia kennt die Antwort weder auf deutsch noch auf englisch oder französisch, und gäbe es nicht ein altes Radio der Firma Schaub und ein französisches Weingut mit dem Namen Georges Duboeuf Domaine de la Pirolette, würde auch Google weitgehend versagen. Insofern kann man mit Fug und Recht annehmen, dass "Pirolette" ein Pliasmus ist, also ein erfundenes Fremdwort – erfunden von Tom Beshara, dem einzigen Pirolettenhersteller der Welt. Um präziser zu sein: seine Firma Turn Your Head fertigt gedrechselte Holzsäulen mit der Silhouette des eigenen Gesichts, Piroletten eben. Einfach ein Profil-Foto uploaden, $149,95 bezahlen und sechs Wochen warten. Und schon hat man eine individually customized, extremely personalized, hi-end faceshaped, absolutely unique Pirolette, von der wir ja alle träumten, ohne es bisher zu wissen. Und mit der macht man, ja, also, man kann mit der Pirolette, nun, sie taugt vor allem zu, man muss sagen, nun denn, sie ist jedenfalls irrsinnig nützlich. Strong buy. Danke, Tom.


09.08.2005 | 23:18 | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

Tütenpizza


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Die Zufuhr von Nahrungsmitteln ist mittlerweile so bedeutungslos geworden, dass sie von Millionen Menschen nebenbei erledigt wird. Dies macht zum einen verschiedene Formen von Etablissements unnötig, in denen man noch sogenannte Tische verwendet, um das Essen während der Mahlzeit abzustellen. Zum anderen erfordert es angestrengtes Nachdenken über die Usability (die To-Go-Fähigkeit) von Lebensmitteln. Die klassische Pizza zum Beispiel ist ein haarsträubend konservatives Produkt, das man, wenn man keine mittelgroße Sauerei verursachen will, besser nicht in der U-Bahn zu sich nimmt. Eine erste Verbesserung war die Pizza Calzone, die allerdings nach völlig falschem Marketing extrem unpopulär blieb. Nach jahrelangem Brainstorming liefern die Erfinder Konopizza und Crispy Cones jetzt – nahezu zeitgleich und unabhängig voneinander – die unvermutet einfache Lösung. Wie so oft muss man nur ein bereits existierendes Ding nehmen, z.B. eine Eistüte, und es für etwas völlig anderes verwenden, sagen wir: Pizza Tonno. Es ist allerdings rätselhaft, warum das so lange dauerte, denn nach der Erfindung des Spaghetti-Eises war der Schritt zur Pizza-To-Go schließlich nicht mehr besonders groß. Bleibt abzuwarten, ob die Kegelform gegen die starke Ellipsoid-Armada (Hamburger, Döner, Fischbrötchen) auf dem hart umkämpften Markt bestehen kann.


09.08.2005 | 19:43 | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt

Künstliche Intelligenz


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Die meisten von uns gehören einer Generation an, denen intelligente Kühlschränke im Zusammenspiel mit intelligenten Milchtüten und intelligenten Supermärkten versprochen wurden. Aufgrund der bekannten Kurzlebigkeit von während der New Economy Ära gemachten Versprechen wagen wir die Prognose, dass unsere Generation diese dingliche Intelligenz nicht mehr erleben wird. Um so schöner ist dann aber der Trost, dass wenigstens die Heizdecke, die dereinst unsere von Gicht kalt und steif werdenden Glieder wärmen wird, intelligent ist. Die vom Weltkonzern Sanyo hergestellte Decke ist (wie für Heizdecken weltweit gesetzliche Pflicht besteht) nicht nur vollkommen unerträglich gemustert, sondern passt sich nach einem hochkomplizierten Schema (unter obenstehendem Link zu besichtigen) der für den Stoffwechsel idealen Temperatur an. Unser Tipp: mit nur ein ganz bisschen wireless dran wird daraus ein Knaller, vielleicht sogar der Namensgeber der Generation Heizdecke.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Exgeneration X


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