Riesenmaschine

13.07.2005 | 10:48 | Berlin | Sachen anziehen

Hawaiiirritationen


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Der aufmerksame Betrachter urbanen Lebens wird diesen Sommer am neuen modischen Drama nicht vorbeigesehen haben können. Hawaiihemden sind nicht länger deutliches Zeichen der sozial benachteiligten oder sehschwachen Schichten, nein, in diesem Sommer kann jeder Geschmacksverirrte unabhängig von Haushalts-Nettoeinkommen und Dioptrien-Wert zum Hawaiihemd greifen. Schlimmer noch das Hawaiiaccessoire wie die Blumenkette, in seiner traurigen Gesamtheit zu bestellen bei tikimaster.com oder dem deutschen, preiswerteren Falksson-Shop.

Mit der textilen Tragödie rollt auch ein kultureller und gastronomischer Tiki-Tsunami durch die Städte. Obwohl niemand so genau weiss, wie Tiki schmeckt, scheint Tiki das neue TexMex zu sein: bald wird es Tropical Whatever und Pina Cococolada oder Ähnliches auch in Göttingen und Heidelberg geben.


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Klar ist, dass Hawaii das Next Big Thing sein wird. Das Prinzip Riesenmaschine zeigt aber erstmals unmissverständlich, warum das so ist. Nach dieser GfK-Studie (PDF) sind die wichtigsten Kunden 30 bis 40jährige Frauen – denn sie kaufen nicht nur für sich, sondern auch für ihre Kinder und Männer ein und bestimmen so das textile Stadtbild. Diese Frauen wurden in den 70er Jahren sozialisiert, und wenn man sich das massgebliche Sozialisiationsinstrument für Mädchen ansieht, weiss man, wo der aktuelle Hawaiitrend seine Wurzeln hat. (Nebenstehend eine "Barbie Hawaii", Erscheinungsdatum in Deutschland 1975).


12.07.2005 | 15:45 | Alles wird besser | Fakten und Figuren

Jahr der Freizeit

Unsere Pläne, dieses Jahr überwiegend am Badesee herumzuliegen, erhalten neuen Auftrieb: 2005 wird erstmals seit sieben Jahren wieder eine Schaltsekunde eingefügt, um irgendwas auszugleichen. Die findet zwar erst im Dezember statt, aber wer seine Arbeit gewissenhaft bis zum 31.12. aufschiebt, bekommt dann ein bisschen Zeit geschenkt und kann alles Erforderliche nachholen, bevor das Jahr um ist.


11.07.2005 | 12:56 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Satt sehen.


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Es gibt sie noch, die Dinge, die Orbit mit einer Zahl hintendran heißen! Zum Beispiel das unterhaltsame Spielzeug aus dem Hause der Lomographischen Gesellschaft. In China entdeckt und für gut befunden, mit satten Farben, Mehrfachbelichtungsoption und völlig entgleistem Design ausgestattet, dazu noch motorisiert, "asphärisch" belinst und günstig – kurz: die perfekte Ergänzung zur guten alten 120er Holga.: Orbit 360F, willkommen im Westen!

Ira Struebel | Dauerhafter Link


10.07.2005 | 17:25 | Anderswo | Nachtleuchtendes

Blasted

Vorläufig letzte Meldung vom Ballonabenteuer Blast: Wie geschildert, landete der Riesenballon samt angehängtem Riesenteleskop nach einem einigermaßen erfolgreichen Flug von Schweden nach Kanada sanft und problemlos auf Victoria Island. Großer Jubel, großes Schulterklopfen, eine technische Glanzleistung. Dann mußte man das Ding nur noch abholen. Dazu wickelte man es in die beste, größte und stabilste Plane, die es auf der Erde gibt, und hängte es an einen sehr großen Hubschrauber. Alles klappte wunderbar, jedenfalls bis der Hubschrauber hoch genug war. Dann zerreißen die Luftbewegungen vom Rotor die Plane und die Hälfte des Teleskops verschwindet im Polarmeer oder in der Tundra, jedenfalls ist es jetzt weg. Diese Information darf nicht an die Öffentlichkeit gelangen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Das Ende einer Ballonfahrt

Informierte Kreise | Dauerhafter Link | Kommentare (2)


09.07.2005 | 18:28 | Alles wird schlechter | Zeichen und Wunder

Eltern und Kinder 2005


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Wenn beide Eltern arbeitslos und crackabhängig sind, mag die Schule in Einzelfällen tatsächlich die schönste Zeit im Leben sein. Ungewöhnlich allerdings die Offenheit, mit der man hier eingesteht, dass auch im Leben von Eltern die schönste Zeit die ist, in der die Bälger woanders verwahrt werden. Glatt könnte man auf die Idee kommen, eine Zeit ganz ohne Kinder wäre summasummarum sogar noch schöner als eine, in der man sie immerhin morgens und abends noch ein, zwei Stunden ertragen muss.

Je nun, schließlich ist es die Bundesregierung, die hier wirbt, und da nimmt man eine gewisse Unfähigkeit auf dem Propagandasektor fast wohlwollend zur Kenntnis. Genau wie bei den außerordentlich uncoolen Uniformen deutscher Polizisten handelt es sich wahrscheinlich um aktive Vergangenheitsbewältigung. Aber wenn dann die Deutschen aussterben, ist das Geschrei wieder groß.


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