Riesenmaschine

17.02.2006 | 16:20 | Sachen kaufen | Papierrascheln | In eigener Sache

Das nächste kleine Buch


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
"Das nächste grosse Ding" erklärte ursprünglich dem toten Hasen die Bilder, nämlich den Lesern der Berliner Zeitung die Gegenwart und die Zukunft. Die gesammelten Kolumnen aus zwei Jahren sind jetzt im Verbrecher Verlag erschienen. Wer meint, er könne acht Euro sparen, indem er alle Texte hier nachliest, dem sei gesagt, dass erstens alle für die Zeitungsausgabe eingebauten Fehler wieder entfernt wurden, zweitens 20 Grafiken von Riesenmaschine- und ZIA-Hausgrafiker Martin Baaske hinzugekommen sind und das Ganze drittens auf raren "Munken gelb"-Restbeständen gedruckt wurde, die ganz normalem Papier zwar täuschend ähnlich sehen, aber der Kenner etc. Viertens enthält das Buch ein nagelneues Nachwort von Christian Y. Schmidt voll unbekannter Tatsachen aus der Arbeit der ZIA sowie eine herrliche Riesenmaschine-Anzeige. Fünftens ist hintendrauf von Bibern die Rede, was weiss Gott nicht alle Bücher von sich behaupten können. Geht also hin und kauft. Lesen ist optional.


17.02.2006 | 14:50 | Anderswo

Haare in Eiskanal


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Der russische Autor Wenedikt Jerofejew trank es und der amerikanische Skeletonfahrer Zach Lund (im Bild) nahm es in Pillenform. Haarwuchsmittel. Beide hatten aber weniger die Hautanhangsgebilde im Sinn. Dem einen ging es um Illumination, dem anderen darum, mit dem darin enthaltenen Wirkstoff Finasterid, zu dem auch schon mal ein Fussballer greift, die zusätzliche Einnahme von Steroiden zu maskieren. Und ehe man sich fragt, warum sich jemand dopen muss, der flach auf einem Brett mit dem Kopf voran 120 km/h durch einen Eiskanal rast, hatte man Lund für die Winterolympiade bereits gesperrt, auch wenn er sichtlich obenrum etwas schütter wird. Für ihn und alle anderen ein Tipp von Christine65 im Forum der Pferderevue, wie man lose Haare loswird: "Ich habe drei Schimmel, die sind bekanntlich weiss, und immer zum Fellwechsel find ich sogar in der Unterhose weisse Haare.....oh graus! Immer und überall die Fusselrolle bereit halten! Zur Not gehen auch Tesastreifen, die Haare bleiben da dran hängen und die Klamotten sind einigermassen von der "Haarpest" befreit." Heute, Freitag, 17.2.: Skeleton der Herren ohne Zach Lund (17:30 & 19:00).

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (2)


17.02.2006 | 11:46 | Supertiere

Fliegende Bikinizonen


Immer wieder ein Spass: Fell abmachen, selber anziehen (hier nicht mehr abgebildet, war aber eh nicht schön)
Das Tier hat häufig Fell, der Mensch hat meistens keines, oder wenn, dann an den falschen Stellen (Nase, Ohren, Rücken). Das gibt dem Tier seit Jahrtausenden Anlass, den Menschen heimlich zu verlachen, dem Menschen jedoch dazu, das Tier zu erlegen, aus seinem Fell herauszunehmen und es dann zu verlachen. Irgendwie auch lustig ist es natürlich, das lebende Tier durch Demontage der Haare zu demütigen, das geht bei schwarzen, blonden und anderen Katzen. Eigene Tests an gutwilligen Langhaarkatzen (n=1) verliefen jedoch so unbefriedigend, dass wir dem Katzenrasieren kaum eine Zukunft als Breitensport vorhersagen können. Rasierte Biber hingegen – aber davon ein andermal.

Improbable Research macht uns jedenfalls auf eine Forschungsarbeit aufmerksam, bei der herausgefunden werden sollte, ob Fledermäuse etwa nur fliegen können, weil sie so haarig sind. Natürlich ist klar, dass die Forscher der Ohio University nur einen Vorwand suchten, Fledermäuse mit Enthaarungscreme der Marke Nair zu behandeln, und wir wollen ihnen daraus auch gar keinen Vorwurf machen, sondern vielmehr weitere Forschungsarbeiten beantragen, die es zwingend erfordern, noch ganz viele andere Tiere (gern auch haarige Spinnen) zu epilieren, nass und trocken zu rasieren und vielleicht auch schonend und dauerhaft per Laser zu enthaaren. Womöglich ergibt sich daraus ja sogar irgendwas Nützliches, etwa dass behaarte Flugzeuge seltener abstürzen als nackte.


17.02.2006 | 01:49 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Anziehend


Stacheliges Glück (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Menschen, die Sätze wie "Dieser Magnet hat ein fantastisches Preis-Leistungsverhältnis" schreiben, können keine schlechten Menschen sein. Wie alles Gute kommt auch die hier vorliegende Geschäftsidee aus der Schweiz. Bei www.supermagnete.de kann man 1a) Erwachsenenspielzeug bestellen, nämlich superkräftige Neodymmagnete in allen erdenklichen Formen. Für schlappe 40 Euro gibt es sogar einen Todesmagneten, der das Lebendgewicht eines satt gegessenen Neandertalers tragen kann. Der Online-Shop hält unterhaltsame Fotos und ehrliche Verkaufstexte parat, wie wir sie eigentlich nur noch von Manufactum kennen. Zitat: Ich habe keine Ahnung, was man mit diesem Ding sinnvollerweise anfangen könnte – er ist einfach viel zu heftig für fast alle Anwendungen. Bildschirme, Kreditkarten, Videobänder – alles futsch.

Obwohl man dieses Angebot natürlich genauer unter die Lupe nehmen muss (Anwenderbericht folgt), ist es wichtig, inmitten der ganzen Superlative nicht den Überblick zu verlieren. Den echten Todesmagneten nämlich, genaugenommen den "stärksten Magneten der Welt", kann man ganz woanders kaufen, und er hält nicht etwa einen Neandertaler, nein, vielmehr sagenhafte sieben A4-Blätter einwandfrei an einer Pinnwand. Das immerhin hat er mit dem Magnetar gemeinsam, einem nur in kleiner Stückzahl gefertigten Neutronenstern-Magneten, der so stark ist, dass der materiefreie Raum doppelbrechend wird (Anwenderbericht folgt nicht).


16.02.2006 | 17:38 | Fakten und Figuren

Kampfkommando Willy Fleckhaus


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Der zweifelsfrei schlechteste, aber meistbeachtete Grafiker der Welt ist derjenige, der bei der Firma Google dafür zuständig ist, das Logo zu besonderen Anlässen zu behübschen, momentan zur Winterolympiade in Turin wieder mal ganz besonders harsch. So harsch wie der Schnee auf der Langlaufloipe von Sestriere.
Willy Fleckhaus hingegen war der beste Grafiker der Welt, und auch das ist frei von Zweifeln, und auch nach seinem Tod arbeitet seine von ihm beim Suhrkamp Verlag aufgebaute Grafikdivision an seiner schnörkellosen, klaren und logischen Vision weiter. Anlässlich des 75. Geburtstags von Thomas Bernhard haben sie eine seiner schönsten, autobiografischsten und ungewöhnlich versöhnlichen Geschichten (trotz einer sterbenden Perserin) neu aufgelegt, deren Cover, und das ist nun wirklich genial, nicht zufällig der orangenen Serie des grossen Bernhardvergötterers Rainald Goetz (Rave, Koons, Abfall) ähnelt. Googlemann, liest Du das?


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