Riesenmaschine

23.03.2006 | 10:23 | Berlin | In eigener Sache

Riesenmaschine plant ihre Woche


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Soeben eingetroffen: Die Termine für kommende Woche und Berlin. Am Montag, den 27.März., stellt der kürzlich sogar mit einem Orden dekorierte Erfolgsautor Joachim Lottmann seinen neuen Roman Zombie Nation im nbi vor (20 Uhr). Das anschliessende Gespräch mit dem Autor werden das Supatopcheckerbunny und Kirk Albers führen. Am Dienstag ab 20.30 Uhr präsentieren Kathrin Passig und Holm Friebe die Kolumnensammlung Das nächste grosse Ding im Festsaal Kreuzberg. Am Mittwoch findet als vorläufiger Höhepunkt der Woche und drittes Après-Bunny-Format nach Powerpoint-Karaoke und RiesenmaschineTV ebenfalls um 20 Uhr im nbi die Weltpremiere von Mutmassungen über Tiere statt. Details über das Format – ausser dem gelungenen Logo – können hier leider noch nicht bekannt gegeben werden, weil sie noch nicht feststehen. Fest steht jedoch: Es wird ein weiterer historischer Abend. Die Termine für Donnerstag und Freitag werden in Kürze hier bekanntgegeben.


23.03.2006 | 00:13 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Heute dran denken: Müll rausbringen


Foto: striatic / Lizenz
Tückischerweise tritt bereits am morgigen Freitag, und nicht wie gewohnt am 1. eines Monats, eine neue Regelung des Elektro- und Elektrogerätegesetzes in Kraft. Alte Elektrogeräte dürfen dann nicht mehr in den Hausmüll geworfen werden, sondern gehören zur kommunalen Sammelstelle. Wer also noch Tapedecks, Radiowecker, Faxgeräte, Videorekorder und ähnlich unbrauchbaren Kram zu Hause rumstehen hat: Heute raus damit! Ab morgen muss man das Zeug umständlich mit dem Auto in irgendeinen Wald bringen, was wegen des Benzinverbrauchs schlecht für die Umwelt ist.


22.03.2006 | 17:33 | Berlin | Anderswo | Alles wird schlechter

Das nennst du Kunst?


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Hartnäckig und unausrottbar hält sich die Auffassung, es liesse sich nicht über Geschmack streiten, wohl aber über Kunst. Dabei weiss jeder, der ein bisschen bei Trost ist, dass es sich natürlich exakt andersrum verhält. Der Schriftsteller David Sedaris beschrieb kürzlich im New Yorker sehr vergnüglich, wie seine Eltern ihn von vermeintlich guter Kunst zu überzeugen versuchten, und nicht er sie – er, der nicht nur besseren Geschmack hatte und hat, sondern auch genau wusste, dass das, was sie da anschleppten, Schrott war. Bei ihnen steht, weil sie geschmacksunsicher sind, immer eine diffuse Gleichung Kosten/Ausführung im Vordergrund. Und was Sedaris' Eltern nicht wussten, ist, dass sie momentan in gar nicht so schlechter Gesellschaft wären.

Denn wie die gerade eröffnete Whitney Biennale zeigt, grübelt man auch dort, wie und mit welchen Mitteln man aus der derzeitigen finanzkräftigen Sinnkrise herauskommt, ob das jetzt Glamour ist oder Infantilität, Konsum oder anonymes Kollektiv, oder schon wieder die abgedroschenen Subversionsaktiönchen des notorischen Clowns Maurizio Cattelan, der eine Galerie gründet und einen echten "Outlaw"-Künstler ausstellt, den, man kennt sowas ja bereits, es gar nicht gibt. Sowas passt dann doch eher in das Museum der schlechten Kunst in Boston, statt der diesen Text hier illustrierenden dünnen Indianerin des echten echten Outlaws Carlos Rangel. Grund zum Fremdschämen und Beweis für die Provinzialität Berlins ist, dass man sich einen Schaumschläger wie Cattelan auch noch als Kurator für die am Freitag beginnende 4. Berlin Biennale als Kurator geholt hat, Motto: "Spass am Mythos von Mitte". Ebenfalls viel schlechte Kunst, oder gute im falschen Kontext, gibt es auch in Wien zu sehen, wie dieser sehr komische Text von Diedrich Diederichsen zeigt. Schön, dass immerhin miese Kunst gute Texte wie die beiden erwähnten generiert.

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (2)


22.03.2006 | 13:52 | Anderswo | Supertiere

Auf das Ding gekommen


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Firmentiere und -maskottchen, in anderen Branchen gern gesehen, eignen sich nur mässig für Geldinstitute. Zu gross ist die Diskrepanz zwischen Seriösität und Knuffigkeit, deutsche Banken vertrauen lieber auf komplett abstrakte Logos. Eine Ausnahme bildet da höchstens die Dresdner Bank, deren Elefant Drumbo (im Bild links) schon seit über 30 Jahren als Spardose treue Dienste leistet, sich aber in der Primärkommunikation (Anzeigen, Logo, etc.) dezent im Hintergrund hält.

Wie aber müsste ein funktionierendes Bank-Maskottchen aussehen? Vielleicht wie ein Stier, der die üblichen Börsen/Bulle/Bär-Assozationen bedient? Oder wie ein Sparfuchs, der diese Funktion schon für eine Bausparkasse und für Waschmittel erfüllt? Gar wie ein Eichhörnchen, das ja auch in der Natur als vorausschauender Sammler und Depotanleger auftritt? Oder etwa gänzlich anders? Wie ein wirr gezeichnetes Alien-Strichmännchen aus dem Nachlass von Keith Haring? Ja. Genau so muss es wohl aussehen. Danke, Bancaja, dass du uns die Augen für diese einfache Wahrheit geöffnet hast.

(vielen Dank an Philipp Dietrich für den Hinweis)


22.03.2006 | 02:13 | Alles wird schlechter | Was fehlt | Fakten und Figuren

SWF – Sinnloseste Website in Flash


Einer der besten Treppenliftsimulatoren überhaupt (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Flash ist das Tranchiermesser unter den Programmierwerkzeugen. Einige begabte Köche können damit die schönsten Gurkenhaie und Kohlrabi-Blüten schnitzen, aber in den falschen Händen taugt es leicht für ein Massaker ersten Grades, bei dem alle überlebenden Beteiligten für immer traumatisiert bleiben. Obwohl ich selbst grosser Freund der gezielten Flashanwendung bin, weil sie durch ihre flirrend bewegte Buntheit hervorragend verkaufbar ist, gebe ich gerne zu, dass viele Flashseiten so sinnlos sind wie ein verschneiter März.

Und siehe da, die Riesenmaschine wurde von Herrn Knappe Wamba aufmerksam gemacht auf die derzeit amtierende SWF, die "Sinnloseste Website in Flash". Es handelt sich um eine virtuelle Probefahrt mit einem Treppenlift der Firma Lifta (Update: die uns um Entfernung des Links gebeten hat). Der begeisterte Treppenliftaficionado kann für die Probefahrt zwischen den naheliegenden Parametern "Wandfarbe", "Treppenfarbe" und "Polsterfarbe" wählen. Als echtes Premiumfeature, was in dieser Form von keinem anderen Treppenliftsimulator weltweit angeboten wird, lässt sich die Sitzfläche auf Knopfdruck hoch- und runter-klappen – und das beliebig oft! Da gerinnt die Möglichkeit, immer wieder die Treppen hinauf und hinab zu fahren, fast zur Nebensächlichkeit.

Die Riesenmaschine möchte die Gelegenheit nutzen und von nun an den Preis "SWF" unregelmässig vergeben. Vorschläge mit kurzer Begründung gerne in die Kommentare oder an input@riesenmaschine.de schicken.


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