Riesenmaschine

15.05.2007 | 17:48 | Anderswo | Essen und Essenzielles

Wozu denn das jetzt auch noch?


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Es ist ja nicht so, dass die Finnen eben wenig ausgefallene Produkte haben, Teershampoo, Blutknäckebrot, Weinpulver, Salmiakwodka, also ein Schnaps, mit dem man auch das Klo putzen kann, in das man gerade gekotzt hat. Jetzt schauen sie, was sich aus dem Ausland Wunderliches so importieren lässt, sehr populär gerade aus Russland eine giftgrüne Estragon-Limonade namens Tarhun, aus Estland eine Wurst, die ausschliesslich aus Käse besteht und ein Käse namens Hiirte Juust, also Mäusekäse, der ursprünglich für Fallen produziert wurde. Und wenn man den einen oder anderen Abend etwas zuviel Fisu erwischt hat (Wodka mit Fishermans Friend Pastillen, um sich das abendliche Zähneputzen zu ersparen), dann gibts für den Morgen danach eine einzelne belebende Salzgurke im Glas namens "Good Morning".
Warum nicht gleich mit Teer gurgeln und das Klo mit Käse putzen?

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (3)


15.05.2007 | 08:13 | Anderswo | Alles wird besser | Sachen anziehen

Muskeln zum Anziehen

Beim neuesten Erfindungsstunt aus Japan handelt es sich um den Muskel-Anzug (Achtung, PDF-Link). Nachdem sich weltweit Skelett-Snobisten darauf vorbereiten, ab 2008 ihre handelsüblichen Knochen gegen ein neues japanisches Exoskelett zu tauschen, musste man fast damit rechnen, dass es nicht mehr lange dauert, bis man sich auch die dazugehörigen Muskeln kaufen kann. Was der MuscleSuit von der Universität in Tokio genau tut und wieviel er kosten soll, weiss man nicht, weil die japanischen Forscher in ihren Dokumenten eine seltsame Geheimschrift verwenden, aber man wird wohl mit ihm viel stärker sein als ohne ihn, sonst hätte es ja keinen rechten Sinn. Und man sieht noch bescheuerter aus als mit richtigen Muskeln! Dieselben Wissenschaftler bieten übrigens zum vollendeten Lebensglück auch eine "Milking Machine", eine "Skin Estimation" und einen "Multifunctional DVR" an, ausserdem einen "Active Walker" und einen "Swallowing Robot".

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Körperliche Gebrechen


14.05.2007 | 20:51 | Anderswo | Was fehlt | Essen und Essenzielles

Es gibt Reis!

"Du warst das erste Mal bei mir, ich hatte immer noch keine Sitzgelegenheit" singen Tocotronic auf einer ihrer zumindest bis zur Jahrtausendwende doch sehr guten Veröffentlichungen in dem Lied "Vier Geschichten von Dir".


Mohn in Potenz (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Ähnliches könnte das sich derzeit wieder einmal die Lenden gürtende und zur Welthauptstadt der zeitgenössischen Kunst rüstende Kassel singen, wenn es denn eine Musikgruppe wäre. Nachdem nämlich auf der Wiese vor der Orangerie in den Karlsauen, auf der bei vergangenen Ausstellungen die Besucherinnen und Besucher Erholung suchten, zwischenzeitlich die Bürgelschen Gewächshäuser erfolgreich errichtet wurden, fallen nach und nach die paar weiteren Rasenplätze weg, auf denen man sich bei früheren documenten kostenlos niedersinken lassen konnte: Vor ein paar Tagen wurde berichtet, dass die grosse Wiese vor dem Fridericianum von der kroatischen Künstlerin Sanja Ivekovic komplett mit rotem Klatschmohn eingesät wurde, und jetzt kam raus, dass Sakarin Krue-On aus Thailand vor Schloss Wilhelmshöhe Reisterrassen anlegen wird.

Irgendwas müssen Ai Weiweis 1000 Chinesen ja auch essen, über die der Künstler bislang lediglich verlauten liess, dass es keine Nackten zu sehen geben wird, womit sich ein zweifelhafter Bogen vom Eingangssatz dieses Beitrags schlagen liesse zu den Tocotronic-Vorgängern S.Y.P.H., die bereits 1985 "Tausend nackte Neger" am Strassenrand nicht erkannten.


14.05.2007 | 13:42 | Anderswo | Alles wird besser

Ersatzsaft


Man kann Blut auch aus kleinen Fotos zusammensetzen. Aber kommt die Forschung auf sowas? Sie kommt nicht.
(Foto: genista) (Lizenz)
Mancher wissenschaftliche Durchbruch basiert auf so grossem Unfug, dass man als normaler Mensch niemals draufgekommen wäre. Verbogene Raumzeit? Wellenteilchen? Doppelhelixförmige Säurestrickleitern? Get outta here, gimme a break, what the fuck! Andere Neuheiten sind so unmittelbar einleuchtend und gleichzeitig so nützlich, dass man ihre Autoren beim besten Willen (und wer hat den schon) nicht ernst nehmen kann. Blutersatz aus Plastik, mit einem Eisenkern zum Sauerstofftransport? Sowas kann mein Dreijähriger auch, dazu muss man doch nicht an der Universität studieren. Und das alles von unseren deutschen Steuergeldern! Obwohl, wo ist dieses Sheffield noch mal?


14.05.2007 | 01:31 | Berlin | Fakten und Figuren | Vermutungen über die Welt

Das neue DTP


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Warum? Weil es geht. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Setzt man historische Printerzeugnisse der letzten dreissig Jahre dem unmittelbaren Vergleich nach Jahrgängen aus, so fällt um das Jahr 1992 herum eine erstaunliche Schriften-Inflation in Verbindung mit einer unsouveränen Häufung von dreidimensionalen, Schatten werfenden und in sich verwundenen Schriftblöcken auf, ganz unabhängig davon, ob die Arbeiten von Laien oder Profis stammen. Offensichtlich waren seinerzeit auch die professionellen Gestalter den Verlockungen des
Desktop Publishing und seinen schier grenzenlosen Möglichkeiten erlegen. Vieles wurde gemacht, einfach weil es ging – und wirkt gerade deshalb heute ephemer.

Ähnliches ereignet sich derzeit auf dem Feld des Produktdesigns durch die Einführung erschwinglicher Rapid-Prototyping-Techniken und 3D-Plotter. Über die dadurch katalysierte neue Ornamentik gibt die zentrale Ausstellung zum Thema "Digitability" des diesjährigen Designmai beispielreich Auskunft. Selten so viel verspielte serielle Opulenz im milchigen Weiss der Thermoplaste, Duromere und Polycarbonate auf einem Haufen gesehen.

Dabei wird Rapid Prototyping doch erst richtig spannend, wenn die Maschinen nicht weisse Seesterne oder Plastikmännchenlampen ausspucken, sondern sich selbst, wie Adrian Bowyer vom Projekt Reprap auf dem zugehörigen Symposium eindrucksvoll ausführte. Danach dauerte es – die Ressourcenrestriktion ausser Acht gelassen – rechnerisch nur 18 Tage, bis jeder Erdenbürger so ein Ding bei sich zu Hause stehen haben und damit neben neuen Repraps auch eigene Blütenkelchstühle oder 3D-Schriftblöcke produzieren könnte. Wie dann wohl die Wohnungen aussähen?


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