Riesenmaschine

03.06.2007 | 01:20 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

Oberfläche, winzigweich

Es ist ja fast zu schön, um wahr zu sein: ein tischförmiges Farbdisplay, das draufgelegte Gadgets wie Digitalkameras, Telefone und Ipods erkennt, mit ihnen Kontakt aufnimmt und die darauf befindlichen Daten automatisch neben dem Gerät darstellt, von wo man sie dann durch einfaches Zugreifen manipulieren und auf andere Geräte schubsen kann. Zusätzlich kann dieser Tisch Ausweise und Kreditkarten lesen, den Stand des Kaffees in der Kanne nebenan anzeigen, und Solitaire kann man darauf bestimmt auch spielen, ist ja von Microsoft. Eigentlich ist das Ding sogar viel zu schön, um schon wahr zu sein, aber, hey, man kann ihn ja sogar sehen, da links oben im Video, den Zaubertisch. Und können Bilder etwa lügen?

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Das neue Scrollen


02.06.2007 | 13:51 | Nachtleuchtendes

An Exercise in Humiliation


Credit: NASA / JPL-Caltech / L. Jenkins (GSFC)
Der Coma-Haufen ist keinesfalls eine Akkumulation von hingeschluderten Dorfalkoholikern, sondern eine gedrängte Versammlung von Galaxien im Haar (Coma) der Berenike, wer auch immer das wieder war. Genaugenommen ballen sich dort ein paar tausend Galaxien in einem Volumen, das, wie alles im Universum, winzig klein und direkt nebenan ist (relativ betrachtet). Fotografien von Coma zeigen ein unüberschaubares Durcheinander von Flecken und Fleckchen, alles Sternsysteme wie unsere Milchstrasse. Jeder sollte täglich zwei Stunden vor Coma-Bildern stehen.

Jetzt hat der Spass jedoch ein Ende: Mit dem Spitzer-Weltraumteleskop entdeckte ein amerikanisches Team noch ein paar tausend neue Galaxien, Zwergmilchstrassen zwar, jedoch trotzdem alle mit vielen Millionen Sternen – folglich vermutlich auch vielen Millionen Planeten und Quietschtieren. Das reicht jetzt, Kosmos. Wir wissen, dass wir klein, nichtig, unbedeutend und nichtig sind. Wir wissen, dass wir Dreck sind, verglichen mit der Herrlichkeit des ganzen anderen Drecks da draussen. Wir wissen auch, dass Du uns jederzeit in den sternzeitlichen Orkus befördern kannst. Aber auch wenn wir das alles wissen, man sollte nie nie einen unterlegenen Gegner reizen (NIE!). Er könnte erbost mit seinen winzigen Füsschen aufstampfen.


01.06.2007 | 14:04 | Supertiere | Alles wird schlechter

HAI; VISIBLE "Überschrift"; KTHXBYE;


Ja muss denn sowas wirklich sein? Brauchen wir das?
Hilft es Nagetieren in Not? (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Seit einigen Monaten geistern durch die Internetze die hart an Spasspostkarten und Bürohumor entlangschrammenden LOLcats. Die teils infantile, teils am 13375P34K orientierte Sprache der Katzenbetitelungen entwickelte sich über die Monate des LOLcat-Fiebers zu einem eigenen LOLcat-Dialekt, mit vagen Regeln und immer wiederkehrenden Satzmustern. Jetzt haben die virulenten Katzen offenbar eine Art kritischer Masse überschritten, denn das Mem schwappt über. LOLbots, LOLpresidents, LOLTapirs und aller möglicher anderer Quatsch breiten sich aus. Man mag über die meisten dieser Spassbildchen bedenkenträgerisch die kultivierte Stirne runzeln, aber an der schlichten Poesie der auf der LOLcat-Grammatik aufbauenden Programmiersprache LOLcode ist nicht zu rütteln. Wollen wir hoffen, dass die Entwicklung der Spezifikation schnell voranschreitet, damit bald schon richtige Programme in ihr geschrieben werden können, und nicht nur die obligatorische "Hello World"-Demo.

HAI
CAN HAS STDIO?
VISIBLE "HAI WORLD!"
KTHXBYE


01.06.2007 | 01:42 | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

Salz der Erde


Manche Leute behandeln ihre Eier, als hätten sie noch ein paar im Kühlschrank. (Foto: thenaturalizer) (Lizenz)
Wenn man ein schön gekochtes Frühstücksei vor sich auf dem Tisch stehen hat, geköpft oder aufgeklopft, dann kann man durch das Draufstreuen von Salz dessen Geschmack so modifzieren, dass es noch besser schmeckt, also eine zentrale seiner inhärenten Eigenschaften verbessern. Klingt vielleicht überraschend, ist aber so. Noch überraschender ist, dass es bei der Erde, obwohl sie auch wie ein aufgeklopftes Frühstücksei aussieht, ganz anders ist. Überdüngung und Austrocknung führen zur Versalzung, und darüber freut sich niemand so recht, nicht einmal, wenn sie eigentlich ganz gut zum Namen passt. Pflanzen wachsen in Versalzenem nicht mehr gut, und auch das ist beim Frühstücksei (Ausnahme: Kressekopf-Ei) erwünscht, bei der Erde aber eher lästig. Die Lösung des Problems – salzfressende Pflanzen – liegt wie alle guten Ideen eigentlich auf der Hand, es musste nur erst jemand drauf kommen. Das ist jetzt geschehen, und selbst wenn jemand Einwände haben sollte, kann man ja einfach eine Pflanze züchten, die sich von Argumenten ernährt. Alles prima also, und wir können uns wieder den wirklich wichtigen Problemen widmen, unserem Frühstücksei zum Beispiel. Igitt, was wächst denn da drauf?


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