18.06.2007 | 00:27 | Alles wird besser | Fakten und Figuren
(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.) (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Vor zwei Wochen zeigte sich Erddrache Google Earth gnädig und spuckte eine neue Reihe von Intimaufnahmen mit sensationell übertriebener Auflösung von 50cm pro Pixel aus, die mittlerweile auch beim Drachenputzerfisch Google Maps angekommen sind. Unter den seltsam willkürlich ausgewählten Orten, für die das Update erhältlich ist: Toronto, die sympathische Kleinstadt nördlich des Reichs der Schatten. Im oberen Bild vom Flughafen Pearson International kann man gut erkennen, dass grosse Dinge jetzt nicht mehr klein aussehen, nur weil man sie von weitem betrachtet, sondern eben gross, wie es sich gehört. Interessanter jedoch das untere Bild von einer Stadtgegend am Humber River. Es zeigt natürlich nicht, wie Blog TO vermutet, Brutstätten für Aliens (Aliens werden kaum auf der Erde ausgebrütet, sonst wären es ja keine Aliens). Sondern nämlich eine gigantische Zeitmanufaktur, in der die weltweit ständig verlorengehende Zeit mit Hilfe von Uhrenrückkopplung und Vollintegralgetriebe durch brandneue, unbespielte Zeit ersetzt wird. Auch von Greifswald gibt es neue Superdetailbilder. Wo mag dort das Zeitkraftwerk stehen?
17.06.2007 | 13:13 | Fakten und Figuren
Wird nie in einem Atemzug mit Hitler, Stalin und Pol Pot genannt werden. Ausser hier jetzt mal. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Als Sachbuchautor hat man es auch nicht leicht. Wie schnell passiert es, dass man ein Buch über ein unverfängliches Thema veröffentlicht, "Schön und schlank durch Selbstbetrug" etwa, oder "Weniger schlecht programmieren in 21 Tagen", und schon wenige Jahrzehnte später hat das Buch über 100 Millionen Menschen das Leben gekostet und man wird in einem Atemzug mit Hitler, Stalin und Pol Pot genannt. So geschehen bei Rachel Carson, deren Buch "Der stumme Frühling" in letzter Zeit häufiger für die Einstellung der Malariabekämpfung mittels DDT und alle daraus folgenden Malariatodesopfer verantwortlich gemacht wurde. Jetzt können die Sachbuchautoren aufatmen, denn Rachel Carson war gar nicht schuld. In Wirklichkeit hat sie sich nämlich für eine intelligentere Malariabekämpfung statt flächendeckendem Sprühen, aber keineswegs für deren Einstellung eingesetzt, und ausserdem schon früh vor DDT-Resistenzen bei den malariaübertragenden Insekten gewarnt. Und genau diese Resistenzen traten dann auch auf, so dass die 100 Millionen statt auf Carsons Konto auf das der Anophelesmücke gehen, die sich in Zukunft nicht mehr herausreden können wird. Weitere Insekten, die mit ihren ungewaschenen Prätarsen auf anständige Sachbuchautoren zeigen wollen, überlegen sich besser schon mal eine neue PR-Strategie.
16.06.2007 | 13:20 | Essen und Essenzielles
Der internationale Saftmarkt gehört zu den lebendigsten Wesen auf dem Planeten. Vermutlich liegt es an der wachsenden Bereitschaft der Menschen, Substanzen zu konsumieren, die nicht vorher dreissigmal chemisch und physikalisch geprüft und runtergebrochen worden sind; der Safterfolg also eine direkte Konsequenz der sich anbahnenden Hochrisikogesellschaft (vgl. Mortalstatistik Mt. Everest). Einer der Profiteure dieser Entwicklung ist Arthur's Juice, im Jahr 2007 auf Platz 25 der am schnellsten wachsenden Unternehmen in Kanada. Im Frühjahr 2006 zeigten sich unabhängige Tester überzeugt von Arthur's grünem, dickflüssigen Saft Green Energy, vor allem, weil er über das hervorstechende Merkmal verfügt, genauso auszusehen wie die Trendfarbe grün, nämlich grün. Geschmacklich jedoch so ausgepresst und daher lala, lebt der Energiesaft einzig von seiner Modefarbe.
Ein gutes Jahr später. Immer noch ist Arthur's Green Energy im Angebot und Top-Seller der Bioschmieren-Kollektion. Jedoch, und das ist eine schockierende Enthüllung, die exklusiv an dieser Stelle erfolgt, grün ist Green Energy nicht mehr. Schamhaft umwickelte Arthur irgendwann innerhalb des letzten Jahres sein bestes Pferd mit grüner Plastikfolie, nur um nicht eingestehen zu müssen, dass der spektakulär grüne Saft mittlerweile, man wagt es kaum usw., braun ist. Und so ist es wohl: Zieht man lange genug von oben am Grünen, so kommt irgendwann etwas zum Vorschein, das genaugenommen wie Dreck aussieht. Öko ist braun, nicht grün.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Durst? Grünwein!
16.06.2007 | 00:56 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser
(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Früher waren Beamer unbezahlbare Wundergeräte. Man konnte auf Messen und in Clubs mit ihnen Eindruck schinden und wer tatsächlich einen zu Hause stehen hatte, brauchte nicht mehr nett zu seinen Mitmenschen sein. Es reichte, ihnen in Aussicht zu stellen, dass sie einem aus der Besenkammer durch die halbgeschlossene Zimmertür fünf Minuten dabei zuschauen dürfen, wie man das Testbild justiert, und schon taten sie alles, was man wollte.
Doch dann setzte ein plötzlicher Niedergang ein. Beamer waren auf einmal gar nichts Besonderes mehr, und allerspätestens seit der Fussball-WM sind sie zum profanen Haushaltsgegenstand auf Mikrowellenniveau verkommen. In jedem Hörsaal, jeder Wohnung und jeder Kneipe stehen Beamer, es gibt sie bald ins Handy integriert und wenig später sicher auch als Schlüsselanhänger, Teil eines Schweizer Tassenmessers oder als Dreingabe im Happy Meal.
Nur irgendwas wirklich Neues (GPS- und USB-Lösungen scheiden aus) kann dem Beamer wieder zu seinem alten Status zurückverhelfen, und das ist jetzt anscheinend der Entwicklungsabteilung von Sanyo gelungen: Der LP-XL 50 (via OhGizmo) projiziert eine Bilddiagonale von 80 Zoll aus 8 cm Abstand. Endlich Businesspräsentationen im Fahrstuhl! Endlich Grossbildleinwand-Fussball im Hausflur gucken! Und endlich wieder ein Beamer als Statussymbol (Preis voraussichtlich 600.000 Yen)!
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Erbrochenes ignorieren
- Ohrensessel
- stille Feiung
- Flieder-Telekom
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- Magentahaut
- Quersumme 23
- Einerkette
- Augenringe
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"My Name is Bruce", Bruce Campbell (2007)
Plus: 8, 10, 26, 30, 63, 76, 78, 112 Minus: 160 Gesamt: 7 Punkte
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