Riesenmaschine

14.01.2008 | 06:10 | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

Waves are Waves


Visible on so many levels (Quelle, Lizenz)
Gute Nachricht aus den verqueren Welten der Duke University: Steven Cummer und Kollegen haben ein Gefäss entwickelt, dessen Inhalt nicht mehr mit Schallwellen interagiert. Man erinnert sich sofort an das vor einem guten Jahr von Cummer vorgestellte elektromagnetische Analogon, ein Gerät, das seinen Benutzer unsichtbar macht. Jedenfalls für Mikrowellenöfen, aber hey! Jetzt also, trotz skeptischer Kollegenprognosen, ist Unsichtbarkeit auch möglich, wenn der Feind Schallwellen zur Ortung verwendet. Die Konsequenzen sind überraschend toll: Fledermäuse zum Beispiel können uns nicht mehr aus dem Weg gehen, sondern zerschellen reihenweise an unseren stabilen Körpern. Kriegsschiffe werden sich etwas anderes überlegen müssen, um uns zu finden und anschliessend umbringen zu können, zum Beispiel Riechsensoren oder Fischwellen oderso. Endlich zerspringen die Gläser nicht mehr, nur weil man vor dem Essen wie immer die Nationalhymne singt. Und natürlich die echolose Bergschlucht, ein uralter Menschheitstraum. Einziges Problem: Das Ding muss erst noch gebaut werden, und zwar aus Metamaterialien. Keine Ahnung, was das sein soll, aber es wird schon irgendwie funktionieren.

(via Technovelgy)


10.01.2008 | 14:20 | Anderswo | Alles wird besser

Tunnelblick


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Was haben Orte in der Vergangenheit nicht alles unternommen, um Scharen von Besuchern anzuziehen: Sie haben Türme gebaut (hohe, schiefe, kaputte), Weltmeisterschaften ausgerichtet, Gebirge und Meere in die Nähe gestellt, ja, einige legten sich gar umständlich eine lange Geschichte zu, nur um heute als Weltkulturerbe zu gelten. Wie es deutlich einfacher geht, zeigt unabsichtlich Lyon, eine Stadt, die sich ansonsten kaum von, sagen wir, Würzburg unterscheidet, sieht man mal davon ab, dass sie voll mit Franzosen ist.

Die Linie D der Lyoner U-Bahn ist rein technisch betrachtet "eine grössere VAL-Version mit Stahlrädern", mit anderen Worten orange, mit Infrarotsensoren und führerlos. Das eigentliche Sensationsfeature jedoch sind die Panoramafenster an Bug und Heck, durch die man unverstellten Blick in den Tunnel hat. Denn dies ist eine besondere Eigenschaft von führerlosen Gebilden – sie bieten einen unverstellten Blick nach vorne (und hinten, aber wer kann das schon unterscheiden). Dreizehn Kilometer von Gare de Vaise bis Gare de Venissieux; runde Tunnel (im Nordteil), eckige Tunnel (im Südteil), gelb beleuchtete Tunnel, blau beleuchtete Tunnel, Einfachtunnel, Doppeltunnel, gerade Tunnel, kurvige Tunnel. Touristen strömen in Scharen in die U-Bahn, Familien bringen ihre Kinder statt auf den Spielplatz in die Linie D, alles drängt sich um die begehrten vorderen Plätze. Und wenn die Leute sowieso alle untertage im Kreis fahren, kann man die Stadt obenrum eigentlich auch gleich weglassen. Denk mal drüber nach, Lyon.


09.01.2008 | 02:29 | Essen und Essenzielles

Dunkle Hunde schlafen nicht


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Schlafen ist weiterhin ein beliebtes Hobby der reifen Jugend, aber es muss zweckfrei sein, sonst macht es keinen Spass. Man baut ja auch keine Modellflugzeuge, um zum Mond zu fliegen. Deshalb ist es an der Zeit bekanntzugeben, dass Grossvater unrecht hatte, als er behauptet hat, das beste Mittel gegen Müdigkeit wäre ein kurzes Nickerchen. Wie französische Forscher jetzt ermittelten, hält Koffein in relativ schlichten Dosen besser wach als herkömmliches Rumdösen. Ok, die Ergebnisse gelten nur für das Autofahren, aber bei irgendeiner Tätigkeit muss man ja schliesslich wachbleiben.

Jetzt, wo wir das also wissen, können wir auch in Ruhe weiter im Bett liegen und Dark Dog konsumieren, ein gelb-schwarz-rotes Dosending aus Österreich, das mit der Graffitidarstellung eines räudigen Köters verziert ist. Bestimmt kann man sich hinterher auch besser aufs Schlafen konzentrieren.

(via Energy Fiend)


06.01.2008 | 10:40 | Supertiere | Fakten und Figuren

Wie das Kleben das Laufen lernte


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Foraminiferen sind eine Art Amöben mit Hardshell, die Panzerkreuzer unter den Einzellern (im Bild ein Exemplar aus Kalifornien). Sich eine harte Schale zuzulegen ist ein kluger Schachzug, denn so wird man unsterblich: Forams sind in diversen Formen bis ins Kambrium (Gegenwart minus 500 Mio. Jahre) nachweisbar; kein einziger Mensch hat sich derart nachdrücklich in der Erdgeschichte verankert, nichtmal Hitler. Die Schalen der Forams bestehen aus zusammengeklebten Sandkörnern, und man fragt sich wirklich, was die Evolution eine halbe Milliarde Jahre lang getan hat, wenn sie schon im Kambrium Sandkörner zusammenkleben konnte. Sandkörner zusammenkleben! (Don't try this at home.)

Der amerikanische Foraminiferen-Experte Sam Bowser hat jetzt herausgefunden, dass der Klebstoff, der Foramschalen zusammenhält, nicht etwa irgendein total simples Zeug darstellt, wie man es von ordentlich-naiven Einzellern erwarten könnte, sondern im Gegenteil hochkomplex sein kann (und ausserdem wasserfest sein muss). Offenbar haben Forams nicht nur das Kleben erfunden, sondern gleich das perfekte Kleben. Intelligent Design beim Sandkleben? Ein sympathischer Weltgeist, der sich um Gehirnentwicklung und aufrechten Gang nicht schert, sondern lieber mit klebrigen Substanzen spielt.

(via Medgadget)

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


05.01.2008 | 00:00 | Alles wird besser | Zeichen und Wunder | Gekaufte bezahlte Anzeige

Europep, das crazy neue Ding


Kulturkritiker Baron Barock: "Europep ist Modern Talking meets Miami Vice auf Rädern." (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Hey Kids! Kennt ihr das nicht auch? Ihr surft mit euren Stromrechnern im Cybernet herum und dann sind da nur noch megaöde Seiten? Und im Klingelton-Abo gibt's auch nichts mehr, was fetzt? Da fehlt der Pep? Damit ist jetzt Schluss! Denn Europep.net hält täglich neue ultra-angesagte Fotos von den peppigsten Kotflügeln Berlins für euch bereit! Und nicht nur das, auch locker-flockig bedruckte Europep-Shirts kann man dort kaufen. "Das ist ja voll das art project", denkt ihr – und ihr habt recht! Mit den Worten von Moritz Metz, dem Macher von Europep: "Die Pepkultur-Spirale überschreibt sich alle zehn Jahre. Heute dürfen es mal wieder die crazy Nineties sein! Denn abgedroschen ist was anderes." Besser hätten wir's selbst nicht sagen können. Tja, Pepkultur – ein Ding, das keiner voll aussinnt!


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