25.07.2005 | 03:22 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Immer mehr deutet darauf hin, dass doch noch zu meinen Lebzeiten ein Mensch den Mars betreten wird. Mit überwältigender Mehrheit wurden letzte Woche die leicht größenwahnsinnigen Pläne von Präsident Bush vom Kongress bestätigt, und um es gleich klarzustellen: Das ist richtig und gut. Klar weiß niemand so recht, was das alles kosten soll, und natürlich kommt sofort der Einwand, dass man mit dem Geld auch endlich mal was gegen dieses ganze Elend undsoweiter, aber andererseits: Jeder Dollar, der in der Raumfahrt landet, kann nicht mehr für, sagen wir, Liegefahrräder oder Wasserstoffbomben ausgegeben werden. Wir müssen aber aus einem anderen Grund unbedingt zum Mars. Ich habe genug davon, mir von meinen Urahnen von der Mondlandung oder vom Zweiten Weltkrieg vorschwärmen zu lassen und andächtig vor Kolumbus-Denkmälern auszuharren. Wovon sollen wir bitte unseren Enkeln erzählen? Wie wir uns einst an Bahngleisen festketten ließen? Wir laufen Gefahr, als "Generation der Prokrastination" in die Geschichte einzugehen, man wird sagen, dass wir wohl abundan vorhatten, etwas wirklich Großes zu tun, aber dann, wisst ihr, ach, später vielleicht. Und außerdem ist es auf dem Mars nicht so verdammt heiß wie bei uns.
24.07.2005 | 03:40 | Anderswo | Supertiere | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Ein bisschen albern sieht er ja aus, Tuffy, der stoßzahnlose Elefantenbulle, aber zumindest hat er so seine Ruhe. Elfenbeinjäger in Asien und Afrika führen mittlerweile einen recht interessanten Kampf gegen die Evolution, die zur Zeit, so muss man es wohl sehen, knapp in Führung liegt. Jeder zehnte chinesische Elefantenbulle kommt mittlerweile ohne sein hervorstehendes Gebiss auf die Welt, berichtet Zhang Li von der Universität Peking. In einer seltsamen Umkehrung des Prinzips der natürlichen Auslese leben die eigentlich leicht behinderten Elefanten ohne Zähne länger als ihre normalen Artgenossen, deren Gebiss schon bald auf Klaviertasten landet. Und weil Tote weniger Kinder haben als Lebende, setzt sich Tuffy wahrscheinlich am Ende durch. Es kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass er stattdessen aus irgendeinem anderen Grund stirbt (später).
23.07.2005 | 02:56 | Anderswo | Alles wird besser | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Bildungsfernsehen in Amerika, das klingt erstmal nach einem schlechten Scherz, jedenfalls bis man zum ersten Mal Mythbuster gesehen hat. Ziel dieser Show ist es, alle wirklich wichtigen Fragen der Welt zu beantworten, und zwar nicht etwa mit theoretischem Gerede oder langwieriger Recherche, sondern mit rücksichtsloser Empirie, also indem man es einfach mal ausprobiert: Wieviel Tischtennisbälle muss man wohl in ein gesunkenes Schiff pumpen, damit es wieder aufsteigt? (27000) Stirbt man wirklich, wenn in einem fliegenden Jet ein Schuss abgefeuert wird? (nein) Ist es gefährlich, bei Gewitter zu telefonieren oder gar zu duschen? (ja) Alle Experimente werden natürlich in Originalgröße aufgebaut und mit großer Ernsthaftigkeit betrieben, mit richtigen Flugzeugen, Schiffen, Blitzen, echten Raketen und Astronauten (siehe Bild), ganz abgesehen von Drogen, Zahnbürsten und natürlich Stinktieren. Die Hauptakteure von "Mythbuster" sind Adam Savage, der als Beruf "Sachen bauen" angibt, und Jamie Hyneman, Experte für Survival, Maschinen und gefährliche Tiere, beide nebenbei bemerkt für die Spezialeffekte von "Starwars" und "Matrix" verantwortlich. Mit unbegrenztem Budget große Sachen bauen und dann wieder kaputtmachen – es wäre wohl der schönste Beruf der Welt, wenn man nicht für die Riesenmaschine arbeiten würde.
21.07.2005 | 03:44 | Alles wird schlechter | Was fehlt | Selbstversuche
Muss es eigentlich sein, dass moderne Schrauben und Muttern nach höchstens dreimaligen Rein- und Rausdrehen sofort aussehen wie ein unverständliches Ergebnis vom Silvesterbleigießen? Indem nämlich entweder der Schlitz (es gibt wirklich kein Fremdwort dafür) oder alle Kanten ruiniert sind? Habt ihr denn gar nichts aus dem Flaschenöffnerdilemma gelernt? Wieso ist es so schwer zu verstehen, dass Dinge, die mit Hartem zu tun haben, selber auch entsprechend hart sein müssen? Wann werdet ihr Schrauben aus Schaumgummi anbieten? Ich habe es soeben ausprobiert, und tatsächlich alle Schrauben in der Wohnung (Toaster, Fahrrad, Telefon) waren nach wenigen Versuchen unbrauchbar, einzige Ausnahme: Schrauben in sehr alten Möbeln. Gibt euch das zu denken? Ich sehe ein, dass es verlockend ist, vergängliche Produkte herzustellen, um mehr zu verkaufen. Andererseits, Schrauben, das ist ähnlich krisensicher wie Brot oder sagen wir Gullideckel, könnte man dann nicht auf so durchsichtigen kapitalistischen Quatsch verzichten? Und, Klebstoffhersteller, bitte endlich eine brauchbare Alternative zur Schraubverbindung, schnell.
20.07.2005 | 01:16 | Anderswo | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Brisant: Die kanadische Flotte plant die Rückkehr zu bewährten Antriebskonzepten, um den Problemen der Zukunft (Stichwort Energiewende) auch militärisch gewachsen zu sein. Nebenstehendes Bild zeigt eine Brigantine in voller Takelung in der Nähe von Toronto. Gut zu erkennen sind die Luken für zahllose riesige Kanonenrohre. Geheime Dokumente sehen vor, ruhig das Ende der Erdölvorräte abzuwarten, um dann über den St.-Lawrence-Strom in den Atlantik vorzustoßen, und die hilflos herumdümpelnde US-Marine kurz vor Boston zu erledigen. Zeitgleich wird eine Stoßtruppe mit Pferden und Kampfbibern von Montreal aus ganz Massachusetts einnehmen. Das Projekt läuft unter dem Codenamen "Rache für 1812", in Erinnerung an den völkerrechtswidrigen Angriff der USA auf Kanada vor knapp 200 Jahren. In Europa hat nur Playmobil die Zeitenwende begriffen und bringt eine neue Version des Piratenkaperschiffes auf den Markt, mit schießender Kanone "Dicke Berta" und geräumigem Laderaum (für Schätze).
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- voll abrocken zu Popmusik
- Zusammenhang ignorieren
- Der Castrop Rauxel Blues
- Korkworld (alles aus Kork)
SO NICHT:
- Kloschilder "Brüder"/"Schwestern"
- Sondervorstellung im Hormonzirkus
- Halbgares
- voll abpoppen zu Rockmusik
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"The Cabin in the Woods", Drew Goddard (2011)
Plus: 3, 8, 37, 41, 49, 64, 66, 79, 80, 94, 97, 138, 151 doppelt Minus: 118, 137, 198 Gesamt: 11 Punkte
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