Riesenmaschine

21.10.2006 | 04:45 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Bin Laden!


Ich bin kein Öltank (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Das Londoner Unternehmen Moixa Energy hat mit seinem Produkt USBCELL gleich zwei dringend notwendige Dinge auf einmal vom Pflichtenheft der Weltverbesserung gestrichen: a) eine sinnvolle, nicht verspielt-bräsige Anwendung für USB-Ports finden und b) das leidige Gefrickel mit wiederaufladbaren Mignon-Akkus ein für allemal beenden. Es ist doch so: Entweder man sucht die gottverdammten Akkus oder das gottverdammte Ladegerät. Oder man hat keine Steckdose. USBCell ist ein elegantes Batteriechen, dessen oberes Ende (Pluspol) umgeklappt werden kann. Unter der Klappe verbirgt sich ein USB-Steckerli, das man nach Belieben in Notebook, Barebone oder Desktop-Rechner versenkt. Endlich kann man seine Akkus immer und überall laden und die unglaublich hässlichen, sämtliche Steckdosenleisten blockierenden Ladegeräte dauerhaft und entgültig entsorgen. Wir finden das sehr, sehr gut.


12.10.2006 | 04:26 | Sachen kaufen

Subwuffer


Töne aus der Tiefe des Bauches (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wenn ein Hund seine Schnauze hier hinein steckt, verbleibt ausserhalb jener Apparatur ein Rest. Dieser Rest kann nutzbar gemacht werden, und zwar mit den formschönen Lautsprechern der niederländischen Designer Sander Mulder und Dave Keune. Die fünf Kilo schweren Wauzis enthalten statt eines Kopfes Koaxiallautsprecher mit einer Sinusleistung von 60 Watt an 4 Ohm und fügen sich nahtlos in Manuel Andracks Wohnzimmer ein, links und rechts von den lackierten Maos.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Bullauge sei wachsam


06.10.2006 | 04:28 | Supertiere

Bullauge sei wachsam


Hund mit Durchblick (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Der unangenehmste Feind ist immer der, den man noch nicht kennt. Wir wissen nicht, ob Hunde das auch wissen, aber vielleicht ahnen sie es ja. Mit welcher Motivation sollte also ein Hund Haus und Hof des Herrchens verteidigen, wenn er von der Aussenwelt durch einen blickdichten Zaun abgetrennt ist und nicht weiss, ob draussen nur ein harmloser Kleinemädchenentführer oder eben ein gefährlicher Briefträger herumtappt. Ist dieses künstliche Dummhalten des Schutz- und Wachhundes nicht eine besonders subtile Form von psychologischer Gewalt gegen Tiere? Ist es! So sagen zumindest die Tierfreunde von www.petpeek.info und vertreiben für ungefähre 30 Dollar eine Plexiglashalbkugel, die dem geneigten Wachhund zumindest einen Teilblick auf die Welt da draussen gestattet. Schade nur, dass bei der Gelegenheit nicht an eine Wechselbellanlage gedacht wurde. Zu erwartende Line Extensions: Von der anderen Seite aus in den Zaun eingelassene Gummistiefel und Boxhandschuhe, die adäquate Gegenwehr des Eindringlings ermöglichen.


15.09.2006 | 13:17 | Essen und Essenzielles

Fleisch ist ein Stück Lebenskraft


Foto: 14723362@N00 / Lizenz
Nun also doch: Mit hoher Spätigkeit ist es in den öffentlichen Diskurs gesickert, dass billiges Fleisch nicht immer von allerhöchster Güte und mikrobiologischer Wunderbarheit sein kann, soll und darf. Was natürlich kein Boulevardblatt, das auf dem Titel "FLEISCHMAFIA" keucht, ernsthaft davon abhält, weiterhin auf Seite drei rot leuchtende "Kaisers"-Schnitzelanzeigen abzudrucken, in denen jäh aufgetautes Schweinefleisch zu Centbeträgen feilgeboten wird. Auch in den knallhart recherchierten TV- Politmagazinen raunt es immer häufiger düster: "Fleischkauf ist Vertrauenssache". Weil die Riesenmaschine sich dem Voranschreiten verschrieben hat und nicht der kleingeistigen Rückschau, empfiehlt sie den Fleischerinnungen Erinnerungen an ihre Blütephase der Werbetexterey: "Fleisch ist ein Stück Lebenskraft!" – So isses doch! Bringt fröhliches Fleisch unter die Menschen! Lasst Leberkäse und Puszta-Braten kichern! Bastelt einen, zwei, drei Mett-Igel! Auch mal wieder eine Wurst mit Gesicht kuttern! Zwar, so lehrt uns die engagierte Kannibalismusforschung, isst der Laien-Kannibale das Gesicht stets zuletzt, aber Übung macht den Meister. Für Notfälle gibt's ja immer noch den Arsch mit Ohren von Haribo.


23.08.2006 | 16:55 | Sachen kaufen | Zeichen und Wunder

Schule hat begonnen


Ich bin kein Tornister (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Es gibt bekanntermassen ein Paralleluniversum, in dem Menschen Kinder zeugen, gebären, auf- und erziehen und in diesem Zusammenhang auch in die Schule schicken. Was zu einer besonderen Form der Strassenverschmutzung in Form von unappetitlich bunt blinkenden Tornistern führt. Nun ist der Tornister, vor allem der weiland zu militärischen Zwecken gebrauchte, als solcher zwar nicht zwingend hässlich, meistens aber eben doch. Das Unternehmen sonnenleder.de zeigt, wie es anders geht. Für lächerliche 229,90 Euro bietet es einen "Startschulranzen" feil, der allein stolze 1400 Gramm auf die Waage bringt und das diesen Ranzen umhertragende Kind schon am ersten Schultag bestmöglich zum Aussenseiter macht. Einen derartigen Ranzen tragend wird man entweder täglich verdroschen, oder aber zu einem Mehrere-Klassen-Überspringer, der früh Gedichte schreibt, Stanford oder Harvard mit seiner Präsenz beehrt, Bachmannpreise bekommt oder als heroinsüchtiger Gitarrist auf der Bühne stirbt. Der Florian Illies unter den Schulranzen ist in fünf gedeckten Farben erhältlich und wird daher von uns in einer Massstäbe setzenden Vorbehaltlosigkeit empfohlen.


1 2 3 4 5 6 7 8 9

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- House-Sitting

- Scheibenputzerwels

- NATIZ! HITOLAR!

- Wacholderdiät

*  SO NICHT:

- Haargelknappheit

- Motor Ultras (total kindisch)

- Bushmeat-Landjäger

- Scheibenputzerpunk


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"The Act of Killing", Joshua Oppenheimer (2012)

Plus: 3, 8, 15, 21, 37, 42, 44, 45, 48, 56, 97, 108, 144
Minus: 26, 50, 155
Gesamt: 10 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV