Ach, wäre doch alles in Leben und Welt wie diese schönen Tische. Fein anzuschauen, mit einer polierten Oberfläche aus edlem Holz und anmutigen Rundungen, dem Auge und dem Herzen ein Wohlgefallen. Und wenn man sich am Tisch in dieser Form satt gesehen hat, beziehungsweise wenn einem umgekehrt zu wenig Tisch da ist, und man also nicht satt gesehen geworden ist, dann zückt man das Universalwerkzeug Grabbelpfote, fuhrwerkt für ein paar Sekunden zart herum, und wundersame und schöne Dinge geschehen, aus der Mitte entspringt ein Stern, und alles fügt sich nahtlos zu einem merklich grösseren Ganzen wieder zusammen. Ach, wäre doch alles so wie dies..., ah, steht ja oben schon.
"Und dann frass der Tausendfüssler die Maus, und wenn er nicht gestorben ist, lebt er wohl noch heute" (Foto: Hal Taylor) Es ist ja bekanntlich ein Lieblingshobby der gebildeten Stände, der eigenen Brut Unerhörtes und Unglaubliches aufzutischen. Diese Lügengeschichten funktionieren noch besser, wenn man die Bratzen dabei in Sicherheit wiegen kann, zum Beispiel indem man sie in einem Schaukelstuhl sitzend auftischt. Bislang musste man die Kinder allerdings seriell abfertigen, was bei verstärkter Fortpflanzungsneigung das Zeitbudget empfindlich belasten konnte. Das hat jetzt bald ein Ende, denn vorerst gibt es den Spezialschaukelstuhl von Hal Taylor zwar nur in einer Dreikindervariante mit zwei eingebauten Kindersitzen auf den Lehnen zu kaufen, aber das Konzept soll nach Angaben der Hersteller noch bis auf zwölf Kinder und drei Hunde ausbaufähig sein. So, genug für heute. Ab ins Bett, Leser.
Spinne oder Vollhorst, das ist hier die Frage. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.) Geben wir es ruhig zu, unter den Fragen, die uns nachts wachhalten, für deren Beantwortung wir Experten Gelder bezahlen würden und von deren Aufklärung wir uns einen grundguten Einfluss auf den Verlauf der Weltgeschichte und die Zufriedenheit der sie bevölkernden Geschöpfe versprechen, ist die nach der internen Anatomie einer Tarantel keine der drängendsten, noch auch ist sie eine der ersten, die zum Beispiel ein Käsethekenmitarbeiter bei Lidl nennen würde, fragte man ihn nach den schlimmsten Wissenslücken der Menschheit. Dass man jetzt aber dank Magnetresonanzbildgebungsexperimenten in Mainz endlich weiss, wie es innen in so einem Tier aussieht und zugeht, ist natürlich trotzdem schön und richtig.
Obacht: bewaffnet und belesen. (Foto: Schreiber) Es ist unter Evolutionstheoretikern umstritten, ob die Natur einen eingebauten Trieb hin zur Komplexität hat, oder ob die Entwicklung von Einkommenssteuererklärung und Schnabeltier nur auf irrtümlichen Fehlkopien bei der Herstellung von leistungsfähigeren Bakterien beruht. Der Gedanke, ein grosses Gehirn sei Ergebnis einer zielgerichteten Entwicklung, schmeichelt grossen Gehirnen natürlich, aber echte Belege für die Nützlichkeit des Eiweissklumpens fehlten bislang. Und wer selber so ein Ding hat, weiss natürlich, dass es auch zu allerhand gedanklichen Verknotungen und emotionalem Unfug taugt, von denen Streptokokken höchstwahrscheinlich verschont bleiben. Obwohl natürlich genau genommen auch hier echte Daten fehlen.
In einer kürzlich veröffentlichten Studie nun wird anhand von Vögeln erstmals dokumentiert, dass ein relativ zur Körpermasse grösseres Gehirn tatsächlich nützlich fürs Überleben ist. Man muss dann zwar im Winter zuhause bleiben, weil die dümmeren Vögel die Südstrände besetzt halten und sich da vermutlich mit Vogelbeersangria aus Eimern voll laufen lassen. Aber man stirbt mit so einem grossen Vogelhirn auch deutlich seltener, hat also mit anderen Worten die zusätzliche Lebenszeit, die man für die Entwicklung von neurotischen Zuständen so braucht, auch zur Verfügung. Wunderbares Uhrwerk Schöpfung.
Alle, äh, gefunden (Foto von ellen.w / Lizenz) Feuerwehrleute neigen zur Brandstiftung, Metzger mästen sich selber dick und Päpste sind manchmal der Antichrist oder werden zumindest so genannt. In einer Welt, die derartig in semantischer und inhaltlicher Unordnung dahinrumpelt, kann es nicht überraschen, dass ausgerechnet Ethiker nachweislich mehr Bücher klauen als andere Philosophen. Ethiker klauen sogar mehr als Juristen, sagt Eric Schwitzgebel, der die Sache aufgedeckt hat, und spätestens hier wird der Laie natürlich misstrauisch die Brauen zusammenkneifen, denn da kann ja nun was nicht stimmen. Und richtig, Schwitzgebel ist Ethiker. Hätte man sich ja denken können.