Riesenmaschine

01.12.2006 | 17:53 | Anderswo | In eigener Sache

United States of Cornelius


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Als Fry in der Futuramafolge "I, Roommate" eine riesengrosse, schöne und erstaunlich preiswerte Wohnung besichtigt und nach dem Pferdefuss fragt, erfährt er: "No catch. Although we are technically in New Jersey ..." Schnitt, Fry sucht weiter. ZIA-Kollege und Kulturwissenschaftler Cornelius Reiber teilt als Sopranos-Verehrer diese Vorurteile gegen New Jersey nicht und ist daher dem Ruf der Universität Princeton willig gefolgt. Statt einer ungeheizten Kammer in Berlin bewohnt er jetzt ein modernes Gebäude, vor dessen Fenstern schneeweisse Murmeltiere spielen. Agent Reiber wird in den kommenden Jahren die Supatopmacht USA von innen erforschen und seine Erkenntnisse in Form von Videos und (demnächst) Interviews vorstellen. Regelmässige Besucher der Berliner Après Bunny Formate kennen die ersten vier Folgen bereits, alle anderen können das Versäumte unter United States of Cornelius nachholen.


30.11.2006 | 12:10 | Anderswo | Nachtleuchtendes

Cykelbelysning


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Ausgerechnet aus Schweden, einem Land irgendwo am Nordpol, in dem vermutlich ewige Nacht herrscht, kommt das solarbetriebene Ugglan-Fahrradlicht (via Smart Stuff). Anscheinend kann man es in Deutschland nicht kaufen, wenn man sich nicht auf das undurchsichtige postförskottsavgiften einlassen möchte. Aber stattdessen kann man zwischen zwei formschönen Solar-Grableuchten (ganz unten auf der Seite) wählen. Lieferung mit Erdspiess! Lux perpetua luceat eis.


27.11.2006 | 02:29 | Was fehlt

Ich ... Neukölln


Schon ok, Jesus. Wir können ja Freunde bleiben.
Bis in die achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein konnte man nur entweder dafür oder dagegen sein, für beides gab es entsprechende Autoaufkleber. Dieses duale System vereinfachte das Enthaupten der jeweils anderen Seite nach Revolutionen. Mittlerweile aber haben Fortschritt und Zivilisierung ein differenziertes Meinungswesen hervorgebracht, dem sich die Aufkleberkultur bisher verweigert. "I ❤ NY", wer kann so was heute noch ohne präzisierende und einschränkende Zusätze behaupten? Und wo bleibt die Indifferenz? Wie müsste ein Aufkleber aussehen, der "Ich stehe dem Stadtteil Neukölln vollkommen gleichgültig gegenüber" ausdrückt? Und wie ein Agnostikerfisch (so schon mal nicht)? Welches Symbol bräuchte man für den Aufkleber "Meine Haltung zur politischen Situation auf dem Balkan ist mit vollständiger Verwirrung nur unzureichend umschrieben"? Das könnten wir dann auch gleich bei der nächsten Wahl anstelle des Kreuzchens verwenden, wenn man uns wieder solche Fragen stellt.


25.11.2006 | 00:53 | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles

Glück im Beutel


Wochenration (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Ein Kinderspiel ist es, Produktverherrlichungsbeiträge über Gadgets zu schreiben, die mit Design, USB, Solarstrom, Open Source, extrahellen LEDs und neuen, herrlichen Möglichkeiten zur Zeitverschwendung daherkommen. Schwieriger wird es schon, wenn man einem Tee huldigen will, einem hippiesk angehauchten und illustrierten Tee aus Boulder, Colorado noch dazu, den man nur im Ökoladen kaufen kann und dessen Hersteller auf seiner Website unter "Our Mission" erklärt, seine Tees seien sowohl "beautifully artistic" als auch "philosophically inspiring". Und trotzdem muss es gehen, denn "Bengal Spice" von Celestial Seasonings ist der beste Tee, der je erfunden wurde, ein Trinklebkuchen aus Zimt, Ingwer, Kardamom, Nelken, Pfeffer und Muskatnuss. Er süsst sich – eventuell durch die eingebaute Zichorie und/oder das Johannisbrot – selbst, enthält keine künstlichen Aromastoffe, wirbt nicht mit albernen Gesundheitsvorteilen und wird immer besser, je länger er gezogen hat. Ausserdem steckt er in viereckigen Teebeuteln ohne Inkompetenzdemonstrationselement aus Heftklammer, Faden und Etikett, das bei jedem nicht zwanghaft veranlagten Menschen sofort in der Kanne versinkt. Im Vergleich zu Bengal Spice sind alle anderen Tees auf dem Dachboden zusammengefegter Staub. Vielleicht verschickt man die kostenlosen Probepackungen aus guter weltverbessernder Gesinnung ja sogar bis nach Deutschland, denn das Riech- oder Schmeckinternet wird leider erst morgen erfunden. Die vermutlich mehrwöchige Wartezeit lässt sich mit dem Ausmalen der Bengal-Spice-Illustration überbrücken. Oder mit dem Zusammenfegen von Staub auf dem Dachboden.


24.11.2006 | 01:44 | Berlin | Fakten und Figuren

Kurze Geschichte des Witzes für Arme


"Acht Arme für Sie" (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Vielleicht fing alles mit "helft den armen vögeln" an, vielleicht aber auch viel früher, nämlich als Jesus das Brot brach und unter den Armen verteilte. Im Englischen ist Homonymie, Homophonie und ähnliches Zeug die Grundlage unzähliger Witze, im Deutschen geht das nicht ganz so einfach, wir müssen also möglichst oft recyceln, was wir haben. "Jung von Matt für Arme" war einst auf einem Fake-Tattoo der Werbeagentur zu lesen, und "HipHop für Arme – HipHop für Beine" hiess es bei Fischmob. Einen neuen Dreh hat in den Zeiten des Ein-Euro-Jobs die Installateursfirma BRIZ gefunden, wobei sich in der Praxis dann doch wieder herausstellt, dass es sich bei den Mitarbeitern gar nicht um acht Arme, sondern um zwei angesichts der Stundensätze vermutlich recht Wohlhabende handelt.


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