Riesenmaschine

14.11.2005 | 15:56 | Anderswo | Zeichen und Wunder

Konsequenz auf Rädern

Mit der traurig reimlosen deutschen Meals-on-Wheels-Übersetzung Essen auf Rädern fing alles an, und nicht nur machte der ADFC Essen daraus das vorhersehbare und ein wenig an Flann O'Brien gemahnende "In Essen auf Rädern", sondern es folgten Pillen auf Rädern, Tierärzte auf Rädern, Dieter Hildebrandts Gedächtnis auf Rädern, Rauschgift auf Rädern, Sinn auf Rädern, Reime auf Rädern (laut Steputat übrigens nur "Bädern") und der Schwäbische Kofferfisch auf Rädern. Nur in Kanada hat man, wie so oft, das Rad schon wieder eine ganze Umdrehung weiter gedreht und Nägel mit Köpfen auf Rädern gemacht:

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)


11.11.2005 | 12:20 | Anderswo | Was fehlt

Amerika von oben


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
"Window Seat" von Gregory Dicum erklärt anhand von Satellitenfotos die Landschaft Nordamerikas, die man theoretisch vom Flugzeug aus sehen könnte, wenn man einen Fensterplatz hätte, schönes Wetter herrschte und es draussen nicht dunkel wäre. Kleinliche Amazon-Rezensenten bemängeln, dass Satellitenfotos ja wohl nicht aus Flugzeughöhe aufgenommen werden, aber wir haben ein ganz anderes Geflügel, wenn schon nicht mit Gregory Dicum, so doch mit der deutschen Verlagslandschaft zu enthaaren: Warum wurde diese Buchidee seit Erscheinen des Buchs Anfang 2004 nicht schon längst schamlos geklaut als Inspirationsquelle für ein ganz anderes, eigenständiges Buchkonzept zum Thema "Europa von oben" genutzt? Und das in Zeiten, wo man sich überlegen muss, ob man zu Fuss zum Supermarkt an der Ecke geht oder doch lieber fliegt, weil das billiger ist? Müssen wir denn alles selber machen?


10.11.2005 | 13:09 | Anderswo

Zu Besuch beim Geschreiadler

Für Menschen, die statt Kirchen oder Landschaften lieber schöne Wörter besichtigen, kann es derzeit kaum ein besseres Urlaubsland geben als Tschechien. Immerhin leben im Riesengebirge der Geschreiadler und 120 aderige Pflanzen, das Wetter ist nur selten bewölklich, alle Zimmer haben perfekte Sozialausstattung, eigenen Sanitärhintergrund oder doch wenigstens Zusammensanitäreinrichtung und im "Gasthof zum gebackenen Entlein" wartet auf den Gast vor dem Essen ein Tontopf voll mit der Gebrodelsuppe. Auch kann man die Erfrischung haben, z.B. im interessanten gesamthölzernen Objekt des Waldcaffes. Die Preiswürdigkeit können Sie in dem Hoteltresor verstecken. Und mit all dem zögert man besser nicht zu lange, denn die unberührte Schönheit der tschechischen Wörter wird vermutlich durch die Gestaltung der Konzeption des Fremdenverkehrs zügig dem Deutschen gleichgemacht.


09.11.2005 | 12:41 | Anderswo | Zeichen und Wunder

Westlich von Japan


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Dass die Amerikaner Australien für den Iran und Norwegen für die Hauptstadt von Schweden halten, ist nicht neu. Aber wie die nebenstehend abgebildete, von Riesenmaschine-Informant Patrick in Japan erworbene Papiertüte zeigt, weiss der Japaner seinerseits auch nicht viel mehr, als dass Amerika ein grosses, dreiecksförmiges Land im Westen ist. Das hätten wir von Japan, immerhin der Hauptstadt Koreas, nicht gedacht!


08.11.2005 | 18:51 | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt

Aussen Perlen, innen Säue


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Ein Handy aus massivem Gold mit 2.590 blauen Diamanten zum Etwas-geiler-als-Geiz-Preis von über 1 Million US$ mit Ultraschrott-Innenleben von Motorola – genau das richtige Weihnachtsgeschenk für alle Freunde des Absurden, die vegetarisches Essen in Tierschädeln auf Pelztischdecken servieren! Es muss sich wohl um ein weiteres Anzeichen des schon länger propagierten Trends zur "Luxese" handeln, bei der das oberste und teuerste Segment sowie die Discounter und Ramschmärkte boomen, die Mitte aber ausstirbt. (Die Mitte, das wäre in diesem Fall das mit 6-24.000 Euro mittelteure, aber dafür auch richtig mittelgute Handy Vertu.) Ganz neu ist beim Gold-Motorola allerdings die Verschmelzung von Luxus und Askese in einem einzigen Produkt, und da können wir nur sagen: Jetzt aber schnell, Maybach/Lada, Inscene/Prada und Unox Heisse Tasse/KPM!


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