30.10.2005 | 16:17 | Anderswo
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Ganz, ganz früher genügte es als Reisekonzept, z.B. dorthin zu fahren, wo auf der Landkarte noch nichts eingezeichnet war, also etwa zu den Nilquellen. Später tippte man mit dem Zeigefinger irgendwo auf den rotierenden Globus und hoffte, nicht in Sibirien oder Frankreich zu landen. In den letzten Jahren konnte man die Schnittpunkte der Längen- und Breitengrade bereisen und abfotografieren, Pilgerfahrten dorthin unternehmen, wo die Internetbackbones im Atlantik verschwinden oder versuchen, mit den GPS-Koordinaten der Reiseroute einen Elefanten zu zeichnen, aber nennenswerte Distinktionsgewinne sind hier schon länger nicht mehr zu holen. Daher hier rechtzeitig zur Urlaubsplanung für 2006 das IKEA-Konzeptreise-Reisekonzept: Dänemark, Schweden und Norwegen werden anhand der IKEA-Ausstattung der eigenen Wohnung bereist (im Bild ein fiktives Beispiel). Allerdings führt nur der Besitz von Teppichen nach Dänemark, Norwegen ist recht dünn von Betten und Kleiderschränken besiedelt, und Finnland bleibt komplett unbesucht – wohl wegen seiner schwer vermittelbaren Ortsnamen; wer möchte seine Wohnung schon mit einem Uusikaupunki teilen? Wer Ergänzungsvorschläge zu diesem Plan (6,99 / 2 m) machen möchte, weil er z.B. die ganze Aktion (6,99) für billig (0,49) ausgedacht und keineswegs optimal (1,49) hält, der sei auf die unter dem Beitrag exakt (2,00 / 2 Stück) zu diesem Zweck vorgesehenen Trollfjorden (3,99) verwiesen.
29.10.2005 | 17:21 | Fakten und Figuren | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wozu haben wir in der Schule eigentlich jahrelang Bauernhöfe gestrickt, Topflappen gehäkelt, Makrameeeulen geknüpft und Stickgarnbeutel bestickt? Während die Buben Fussball spielen durften (1.-4. Klasse) bzw. frei hatten (5.-6. Klasse)? Beruhigenderweise stellt sich jetzt doch noch heraus, dass diese auf den ersten Blick sinnlosen Tätigkeiten aus gutem Grund auf dem Lehrplan standen, nämlich um uns per kostengünstiger Frauenfördermassnahme auf eine spätere Karriere in der Mathematik (gehäkelte hyperbolische Räume und Lorenz-Mannigfaltigkeiten), Robotik ( gestrickte und gestickte Roboter), in der Medizin (gestrickter Verdauungstrakt, via Boing Boing) und im Gamedesign (gewebter SuperMario, ebd.) vorzubereiten. Von einem ausgefüllten Sexualleben (Hoden-Blumenampeln aus extrakratzigem Sisal, o. Abb.) ganz zu schweigen. Danke, bayerisches Kultusministerium!
28.10.2005 | 13:44 | Berlin | Alles wird besser | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wie wir mit einer gewissen Verspätung auf dem weiten Umweg über We Make Money Not Art erfahren, gibt es ... ganz von vorne angefangen offenbar das Fach "Experimentelles Mediendesign" an der UdK Berlin. Ach, wenn man noch mal ganz jung wäre, wie viel Spass könnte man haben! Wir konnten ja damals praktisch nur Mathe, Turnen, Deutsch oder Gender studieren. In diesem Fach gibt es einen Sascha Pohflepp – ach, wenn man so hiesse, wie viel Spass könnten dann die haben, die einen kennen! Und von Sascha Pohflepp gibt oder gab es irgendwann 2005 zusammen mit Jakob Schillinger eine Ausstellung mit diversen schönen und nützlichen flickr-Aufbohrungen: Erstens einen leidlich okayen Flickr-Werbespot, zweitens fixr.org: einen bei flickr schmerzlich vermissten Zusatzservice, bei dem man detaillierte Beschreibungen der Bilder einreicht, die man nicht machen konnte, woraufhin das fixr-Team ein passendes Bild zur Beschreibung findet und damit die Lücke schliesst. "Great, and it looks so much like my sunset!" Sowie drittens den T-Shirt-Service mirrr, der anhand des flickr-Namens ein T-Shirts mit den eigenen flickr-Tags (siehe Abbildung) herstellt; zum besseren T-Shirt-Egosurfen natürlich spiegelverkehrt. Leider handelt es sich bei fixr und mirrr um sog. Kunstprojekte, was bedeutet: Das gibt es alles gar nicht, das gab es bestenfalls mal kurz. Aber wenn Herrn Pohflepps hervorragender Studiengang gegen Ende auch die Bereiche Vermarktung, Vertrieb und Reichwerden streift, kann das ja vielleicht doch noch klappen.
27.10.2005 | 18:50 | Alles wird besser | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)In der kopierenswerten, aber wohl leider in Deutschland zielgruppenlosen US-Fernsehserie Survivorman gelingt es dem kompetenten und einzigen Darsteller Les Stroud Folge für Folge, jeweils eine Woche in irgendwelchen gottverlassenen Wildnissen von Seehundsaugäpfeln, Fröschen und Schilfwurzeln zu überleben, wobei sich seine Kamera-Akkus auf wundersame Weise niemals leeren. Trotz seiner zahllosen Fähigkeiten versagt Stroud beim Bau eines Iglus jedoch kläglich, gibt nach stundenlangem, vergeblichen Stapeln krummer und schiefer Schneeklötze auf und rollt sich entnervt im Windschatten seiner Iglu-Ruine zusammen. Das Iglu-Bauen, so scheint es, ist gar nicht so einfach, wie es überhaupt nicht aussieht. Aber wie unnötig das Leiden, wie einfach die Lösung! Der Outdoor-Anbieter "Grand Shelters Inc." hält, wie wir bei Make erfahren, für solche Fälle den schaufelförmigen Iglu-Baustein-Former Icebox bereit. Für 176 US$ bekommt man das Gerät und ein Anleitungsvideo; auf der Website erfährt man ausserdem gratis und nebenbei, dass in Nederland, Colorado jeden Winter ein Festival mit dem schönen Namen "Frozen Dead Guy Days" stattfindet. Das perfekte Weihnachtsgeschenk für alle, die bislang nicht genug Steine zum Hausbau gefunden haben (Geschenkalternative für Sparfüchse: Steine).
25.10.2005 | 18:48 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser
 Hier war ein schönes Bild von San Francisco aus Götterspeise, das man hier noch besichtigen kannAus Götterspeise, einer der edelsten Erfindungen der Menschheit, kann man Brustimplantate (die altmodischen ohne Bluetooth) und Haargel für Synchronschwimmer machen, man kann mit ihr die Lichtgeschwindigkeit oder das EEG von Götterspeise messen und Schusswaffen testen, aber auch Prototypen erdbebenfester, wohlschmeckender und gutaussehender Städte herstellen (im Bild Elizabeth Hickoks San Francisco, gesehen bei Boing Boing). Für den besonders erdbebengebeutelten indischen Subkontinent wird sich schon irgendeine rindergelatinefreie Lösung finden lassen. Verschwörungstheorien, es handle sich insgesamt nur um einen weiteren Schritt in Richtung der totalen Überwachung im durchsichtigen Privathaushalt, sind wackelige Verschwörungstheorien auf götterspeisenen Füssen, die wir entschieden von der Hand weisen müssen.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Quetschkommode mit Schraubzwinge verwechseln
- Dänemark
- zuschlagen (Gewalt)
- gerader Weg
SO NICHT:
- Grütze als Buchzeichen
- Steinigen
- zuschlagen (Rabatt)
- gerade weg
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Inside Out", Pete Docter, Ronnie Del Carmen (2015)
Plus: 37, 45, 80, 101, 117, 123, 132, 140 Minus: 1 Gesamt: 7 Punkte
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