Riesenmaschine

25.08.2005 | 22:04 | Anderswo | Sachen kaufen

Neues aus der Schweiz II – die Elektro-Nikotintherapie


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Es sollen hier keine Vermutungen angestellt werden, wie lange es wohl noch dauern wird, bis das Schweizerkreuz als Qualitätsauszeichnung ausgedient haben wird, wenn es weiterhin von allerlei zwielichtigen Firmen als Teil des Logos geführt wird, deren Produkte mit der Schweiz an sich nur wenig zu tun haben. Allzulange kann es aber nicht mehr dauern, wenn es schon einfach so hinter den Schriftzug ADDiCT✚ gestellt wird.
Es soll vielmehr um Gehirnelektrostimulationstherapie gehen. Dazu nämlich hat die Zuger Firma "Addict – swiss care products" ein kleines, im sympathischen Heimwerkerlook gestaltetes Gerät auf den Markt gebracht, das dem Benutzer über Elektronen, die "diskret hinter den Ohren des Benutzers platziert werden", Stromstösse in einer "spezifischen Frequenz" ins Hirn jagt. Es soll damit die Dopaminproduktion im Hirn anregen und so das bei Rauchern durch Nikotin hervorgerufene "Gefühl der Freude" ersetzen.

(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Ob das Gerät tatsächlich funktioniert, ist schwierig zu sagen. Die Homepage wirkt seriös – doch welche Seite, die Grau-Weiss mit gezielt gesetztem Schweiz-Rot kombiniert, wirkt nicht seriös? Auch den Absatz "Was sind die Nachteile, wenn man mit dem Rauchen aufhört?" (Konzentrationsstörungen, Niedergeschlagenheit, erkältungsähnliche Symptome, Gewichtszunahme, kurz, ein "Heer von Nebenerscheinungen") würde man so nicht auf der Homepage eines zweifelhaften Produktes vermuten.
Auch wenn die Stromstosstherapie tatsächlich wirken sollte, bleibt zumindest die Frage offen, ob das Design des Gerätes auch wirklich geschickt gewählt wurde. Kann es aus sicherer Distanz noch für einen selbstgebauten iPod-Klon duchgehen, könnte es zumindest aus der Nähe etwas seltsam wirken, wenn einer verkabelt und mit der grossen, roten Aufschrift ADDICT am Arbeitsplatz erscheint.


10.08.2005 | 13:44 | Anderswo

Neues aus der Schweiz – Housefucking


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Kürzlich meinte eine kluge Frau zu mir, sie glaube, es gäbe im Bereich der Fremdwahrnehmung von sexuellen Vorlieben nichts schlimmeres, als für 'lächerlich' gehalten zu werden. Abstoßend, eklig, pervers oder langweilig sei alles zu ertragen, jedoch 'lächerlich' – das sei richtig hart.
Als ernsthaften Anwärter für dieses Prädikat dürfte nun die Künstlergruppe (um nicht zu sagen: Studentengruppe) 'Das Sekretariat' mit ihrer Vorliebe fürs Häuserficken gelten.
Zwar kennt wohl jeder das Gefühl, einen schön polierten Handlauf aus Holz, eine spiegelnde Lackoberfläche oder auch nur einen massiven Betonpfeiler berühren, ja streicheln zu wollen. Aber gleich ablecken? Oder ficken? Nun, man sollte nicht vorschnell urteilen, mit Fug und Recht könnte ja auch der gewöhnliche, heterosexuelle Geschlechtsverkehr als 'lächerlich' bezeichnet werden, wenn man ihn nur aus den 'Ruf-mich-an-unter-0190...'-Werbefilmchen kennen würde.
Leider ähneln die auf 'housefucking.com' bereitgestellten Filmsequenzen stark diesen nachmitternächtlichen Werbespots: Sie brechen dann ab, wenn es interessant wird und verschweigen uns, wie man es denn nun bewerkstelligen würde, das Häuserficken.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: xplore05


27.07.2005 | 20:59 | Alles wird besser | Sachen anziehen

Bay Watch


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Nein, es handelt sich nicht um die Weiterentwicklung eines 'Push-up'-Büstenhalter für den etwas größeren Effekt, auch nicht um ein Sextoy für Leute, die eigentlich aufblasbare Gummipuppen lieben, aber trotzdem eine erfüllte Ehe führen wollen. Es handelt sich um nichts Geringeres als eine lebensrettende Sofortmaßnahme, um ein 'Bikini Life-Jacket' nämlich. Das ist sehr praktisch, wenn man im Freibad versehentlich ins Schwimmbecken fällt! Und in verschiedenen anderen Situationen auch! Wie alle anderen wirklichen Innovationen (Gummi-Bärenfell, Fischstäbchen-Bratpfanne) wird es leider nicht in Serie hergestellt. Im
Unterschied zu anderen Designern ist sich Thomas Bernstrand, der Schöpfer nicht nur des 'Bay Watch' genannten Bikini Life-Jackets, sondern auch des Kleiderhakens für kleine und kleinste Kleidungsstücke, immerhin der vollkommenen Sinnlosigkeit seines Tuns bewusst und versieht den Prototypen gleich selbst mit der Bildunterschrift: "prototype today and tomorrow and hopefully for all eternity".


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