Riesenmaschine

26.07.2006 | 03:43 | Vermutungen über die Welt

Ist Kühe hüten Sport?


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Rhythmus ist eine Sprache, behauptet die reisende Gummistiefelgruppe Gumboots. Genausogut könnte sie sagen, dass Gummi eine Sprache ist; z.B. das Quietschen – wir könnten es gar nicht ohne Gummi. Die Sprache der Marken ist weitestgehend entschlüsselt, so auch die Sprache der Stiefel; Herr und Knecht, Reiter und Ross, Macht und Unterwerfung, Stall und Jauche. Nebenstehendes Bild zeigt eine esperantoartige neue Stiefelsprache, die der globalen Unvereinbarkeit, des Zusammenwachsens, was nicht zusammengehört. Cowboys spielen Fussball, das kennt man aus Texas. Dass Missy Elliott, die Marika Rökk des Gangsta Rap und neue Schusterin bei Adidas, dies jedoch zum interkulturellen Trend erheben will, ist wundervoll blauäugig. Aber mit schwulen Cowboys hat ja bis vor kurzem auch niemand gerechnet. Ebensowenig wie mit Erwachsenenpuppenturnschuhen, von denen man sich wünscht, dass 50 Cent sie zusammengenäht hätte.

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (5)


24.07.2006 | 17:23 | Supertiere

Abu


Symbolelefant (Foto:Intruder / Lizenz)
Zwischen vergangenem Mittwoch und Donnerstag wurden in einer Nacht- und Nebelaktion Abu und seine Mutter von Wien nach Halle abgeschoben, kein Mensch hat das mitbekommen. Weiss Halle, wer Abu ist, kennt es sein dunkles Geheimnis? Abu ist fünf und ein Elefant. Der erste, der in Europa durch eine künstliche Besamung in Gefangenschaft geboren wurde. Er wurde rasch zum Publikumsliebling, was sich schlagartig änderte, als er vor ca. einem Jahr seinen Pfleger mit einem Zahn pfählte. Und auch wenn dieses dunkle Kapitel in Halle unbeleuchtet bleiben wird, man die Bevölkerung davon verschont, so bleibt doch eine Sache unumstösslich: Der Elefant-Mord verjährt nie.

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (3)


24.07.2006 | 01:43 | Essen und Essenzielles

Affenwurst


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Weil sich unsere Vorfahren nun mal entlang der Austernbänke und nicht entlang der Brombeerbüsche verbreitet haben, stopfen wir uns jetzt alles, was bei zwei nicht rechtzeitig auf den Bäumen ist, in den Mund, in erster Linie Schweine und Kühe. Denn Essen muss zäh sein und Widerstand leisten, das unterscheidet uns vom breiessenden Kind und dem Affenfutter essenden Erwachsenen. Neben üblichen essbaren Kreaturen tauchen in letzter Zeit in Europa und den USA immer häufiger auch Essaffen auf. Illegal, meist in Kühltaschen importiert, ist das Fleisch in erster Linie für Einwanderer bestimmt, die ein bisschen den Ebolageschmack von zu Hause in der Fremde haben wollen. Die Einfuhr ist zwar verboten, aber der Verzehr bleibt straffrei. Sowas ähnliches denkt sich wohl auch die Grossmetzgerei Eggelbusch, die jetzt Affenwurst im Repertoire hat. Wie sie an die Affen kommt, bleibt im Dunkeln; es müssen deutsche Affen sein, die bei zwei nicht schnell genug auf den Bäumen waren.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Chimpsmissbrauch

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21.07.2006 | 10:36 | Fakten und Figuren

Am Ende sind es immer die Beatles


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die Herrschaften, die hier zu sehen sind, also diese Mischung aus AR Kane und Milli Vanilli, sind vermutlich die Beatles. Bzw. deren Darsteller. Schon zu Zeiten als es die Beatles noch gab, mutmasste man vom Tod des einen oder anderen Mitglieds und stellte Überlegungen an, wer denn dann wohl für ihre Musik verantwortlich sei. Sechs Jahre, nachdem die Band offiziell aufgelöst wurde, reformierte sie sich unter dem Tarnnamen Klaatu, während sie aber auch parallel unter dem Namen The Residents einige musikgeschichtlich wichtige Platten (Third Reich´n´Roll) veröffentlichten. Im März 2006 benannte endlich die offizielle Homepage der Band die Bandmitglieder als "John, Paul, George and Rheingold", womit Spekulation aus den 70er Jahren endgültig bewiesen sein sollten, dass es sich bei ihnen um die Fab Four handeln muss.

Oder etwa doch nicht? Denn momentan wird gerade ein anderes Phantomkollektiv namens Lansing-Dreiden allenorts bejubelt, das all die Qualtitäten auf sich vereint, die eine Supergruppe auszeichnet. Noch nennt man sie "grauenvoll toll", vergleicht sie mit den Beach Boys, Prefab Sprout, Pet Shop Boys, Pink Floyd, Cocteau Twins, Dimmu Borgir, AR Kane und, hüstel, Kajagoogoo, wagt den Vergleich mit den Beatles aber noch nicht. Für die gerade laufende US-Minitour steht "L-D Section II" (Bild) auf der Bühne, eine vom Kollektiv gecastete Darstellerband, um den logischen Kreis von Dieter Bohlen zu den Beatles zu schliessen.

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (1)


20.07.2006 | 13:09 | Anderswo | Alles wird besser

Give Six


Sechs Bier bitte
Dass Lordi in Finnland durch seinen Sieg beim Eurovisionssongcontest einen enormen Popularitätsschub für seinen Kaugummi-Metal erfahren hat, kann man daran erkennen, dass bei einer Spontandemonstration gegen die unlautere Demaskierung des Lateinlehrers und Kiss-Fans aus Rovaniemi/Lappland durch ein Revolverblatt 15.000 Menschen eine Karaokeversion seines Siegertitels "Hard Rock Halleluja" vor der grössten Kirche Helsinkis zum Besten gaben, worauf hin sich das Blatt bei ihm entschuldigen (Anteeksi Lordi) musste. Oder auch daran, dass bereits Dreijährige Lordishirts tragen – zwar nur diese, aber sie sind ja immerhin Finnlands Zukunft.

Lordis neuer Hit heisst "Chainsaw Affair", und er thematisiert nicht, wie man vermuten könnte, die Berufsunfälle finnischer Waldarbeiter, auch nicht die Interessen der Apotemnophilen, also der Selbstverstümmler, denen das eine oder andere Gliedmass über kurz oder lang lästig geworden ist, und sie durch den dadurch entstandenen Platz mehr Lebensfreude erzielen können.
Dass ein Finne wie Lordi das alles nicht im Sinn gehabt haben kann, beweisen die gliedmassenglorifiziernden Zugrestauranttüren der finnischen Eisenbahngesellschaft, denn wenn sechs Finger schon nicht ausreichen, darf man sie auch ruhig mit dem Fuss auftreten. Nicht allerdings darf man sie mit Koffer, Mantel und Hut betreten. Aber ein Hut ist ja auch kein Körperteil.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Dezimal ist auch keine Lösung

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (3)


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