28.09.2005 | 11:02 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Neues von der Front virtueller Welten. Bei LiveScience entdecken wir eine Kugel, die den Simulatormarkt mit voller Wucht ins Herz treffen dürfte. VirtuSphere ist eigentlich ein 360°-Hamsterrad, das sich in alle Richtungen drehen kann und so insbesondere Kampfsimulationen für die moderne Infanterie ermöglicht. In der üblichen Monitorbrille werden die üblichen Polygone auf übliche Art und Weise zu den üblichen Schlachtfeldern zusammengesetzt, auf denen der Soldat dann wie üblich umbringen üben kann. Die kriegswichtigen Anwendungen sind aber trotz der leichten Überpräsenz soldatischer Models auf der Website von VirtuSphere nicht die einzige Anwendung. Vielmehr ist geplant, auch in den Spielemarkt einzudringen, die stets zu allem E-Quatsch bereiten Fitness-Studios nicht zu vergessen und auch Museen mit virtuellen Ausstellungen zu versorgen, in denen man trotzdem rumlaufen muss. Wir wissen nicht, ob die VirtuSphere ausreichend gut funktioniert, da man uns trotz freundlicher Bitte kein Rezensionsexemplar zusandte. Wenn das aber der Fall ist, dann würde es sich um den ersten ernstzunehmenden Angriff auf das Holodeck-Monopol der Firma Star Trek handeln. Grundsätzlich gegen Monopole aller Art eingestellt, weil sie die Weiterentwicklung hemmen, wünschen wir dabei natürlich Glück.
26.09.2005 | 22:26 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Größe ist beim Menschen begrifflich deckungsgleich mit Länge. Würde das bei Tieren ebenso gelten, hätten wir mit dem 60 Meter langen Schnurwurm Lineus longissimus das größte Tier der Welt. Lässt man es bei Maschinen auch gelten, dann wirft ein neuer Konkurrent seinen Riesenschatten auf den Markt, der sogar die Riesenmaschine selbst übertreffen könnte. Es handelt sich um ein 100.000 Kilometer langes Gerät, nämlich um einen Space Elevator, einen Fahrstuhl ins All. Wie auf MSNBC zu lesen, gab es kürzlich eine Probefahrt über immerhin 300 Meter, ausgeführt von der Firma Liftport. Man ist dort sehr zuversichtlich, bis 2018 einen funktionierenden Alllift hergestellt zu haben. Zwar müssen noch einige kleine Schwierigkeiten behoben werden, wie die Herstellung eines Liftkabels, das immerhin knapp eine Drittel Lichtsekunde lang ist. Dafür sind die Aussichten für viele Bereiche der Zivilisation mehr als rosig. Neben dem Aufblühen des Billig-Alltourismus mit Schwerelosigkeitserfahrung lassen sich andere Großprofiteure durch simples Nachrechnen erahnen: Die derzeit schnellsten Fahrstühle der Welt schaffen um 1000 Meter pro Minute, bräuchten für die Strecke also 70 Tage. Wir prophezeien einen kaum für möglich gehaltenen Boom der Fahrstuhlmusik und empfehlen, jetzt schon James Last-Aktien zu kaufen.
26.09.2005 | 13:44 | Alles wird besser | Was fehlt | Sachen anziehen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die Frau auf der nebenstehenden Illustration hat nicht etwa ein Problem mit urinfarbener Transpiration, sondern ein Hemdchen aus einer speziellen Faser an. Via Popgadget erfahren wir von der Designerin Diana Irani, die sich heilende Mode ausdenkt. Vermittelst oben erwähnter Faser gibt das Hemd auf der Haut homöopathische Präparate in gewohnt kleinen Dosen ab, die direkt ins Blut wandern sollen. Wir erinnern uns: Homöopathie ist die auf wundersame Art funktionierende Heilwissenschaft, bei der es einen großen Unterschied macht, ob man kein Arsen oder kein Blei in sein Heilwässerchen tut. Auf diese Art sollen die Produkte von Frau Iranis Modelabel re_medi zur Feel-Good-Kleidung werden. Doch halt: geringdosierte Substanzen, Mode – das fordert doch Ausbaustufen in zwei gut zusammenpassende Richtungen heraus. Zum einen würden sich Hemdchen mit anderen launesteigernden Mitteln sicher besser verkaufen. Zum anderen wäre mit Kate Moss gerade ein Toptestimonial werbevertraglich ungebunden, die in beiden Bereichen über höchste Glaubwürdigkeit verfügt.
26.09.2005 | 02:16 | Alles wird besser | Fakten und Figuren
Wie wir kürzlich berichteten, gibt es ziemlich viele Menschen, die Musik produzieren, in der sich alles um Mathematik dreht. Das ist schön und lobenswert, aber leider zu kurz gedacht, denn Mathematik ist bereits Musik, allerdings selten besonders gute. Wir erinnern in diesem Zusammenhang an den fraktalen Tonbrei, den der Commodore C64 in Kooperation mit einem Mandelbrotprogramm zu erzeugen in der Lage war. Stephen Wolfram, von Beruf Genie, beglückt die Welt nun mit einer neuen Generation Mathematikmusik, basierend auf dem Zellularautomaten, einem äußerst vielseitigen Ding, das anderswo dafür verwendet wird, Autobahnen, Nahrungsketten oder auch das Ende der Welt zu simulieren. Wir verstehen natürlich haargenau, wie WolframTones funktioniert, können hier aber nicht im Detail darauf eingehen; die Grafik unten verdeutlicht das grobe Prinzip. Viel wichtiger: Der Online-Musikgenerator hat unzählige Regler und Buttons, man kann endlos herumspielen, es ist herrlich und hört praktisch nie auf. Die Musik der zellulären Automaten klingt zudem eindeutig besser als das Zeug, mit dem man immer in Supermärkten und Aufzügen beschallt wird, und uns sind nicht viele Radiosender bekannt, die Rhythm'n'Blues auf lydischer Tonskala mit 157 BPM spielen. Natürlich kann man das alles dann auch noch als Klingelton abspeichern. Die Mathematik, treuer Diener der Spaßgesellschaft.
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
25.09.2005 | 17:41 | Alles wird besser | Sachen kaufen
 Hier war ein Bild von zwei aufeinandergestapelten Heineken World Bottles, an dem wir aber die Rechte nicht haben – bitte selber googeln Und hier war ein Bild von einer äusserst bong-förmigen WodkaflascheAnfang der 60er Jahre beauftragte der Bierbrauer Alfred Heineken, entsetzt über die Wohnbedingungen in der Karibik sowie über die grosse Anzahl leerer Heineken-Flaschen ebendort, den holländischen Architekten John Habraken mit dem Entwurf der legosteinartigen "World Bottle" (Abbildung oben). Der Bauplan für ein einfaches WOBO-Haus sollte auf einem Aufkleber auf jeder Flasche stehen. Angeblich wurden um die 50.000 World Bottles hergestellt, aus denen Heineken selbst sich ein Gartenhaus bei seiner Amsterdamer Villa errichtete. In der Karibik kam die Idee weniger gut an; das Projekt wurde wieder fallen gelassen. Eventuell wird dem bei OhGizmo! gesehenen Bong Vodka grösserer Erfolg beschieden sein. Nach dem Austrinken der einen Droge lässt sich die Flasche – so deuten es zumindest Name wie Abbildung an – zum Konsum anderer Drogen weiterverwenden: "The distinctive character of Bong Vodka serves to unite those of various lifestyles together in spirit ..." Neben der intelligenten Verpackung gibt es hier also einen Versuch der kulturellen Verschmelzung des bislang eher Unverschmelzbaren zu kaufen. Allerdings ist es nach wie vor preiswerter, andere Getränkeverpackungen wie Plastikkanister, Dosen und überhaupt fast alles per schlanker Just-in-Time-Produktion (vereinfachte Lagerhaltung und Beschaffungslogistik!) zur Wasserpfeife umzufunktionieren. Das sieht man vermutlich in der Karibik genauso.
... 148 149 150 151 152 [153] 154 155 156 157 158 ...
|
IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Retro-Schmähnamen ("Polente")
- Overground (rockt voll)
- Wasserbett
- Partykeller (reetgedeckte Bar!)
SO NICHT:
- oldschool Nagelscheren
- Zig-Zag (Rockhotel in Zürich)
- Physiknobelpreis einfach aufessen
- Futon
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"13 Assassins", Takashi Miike (2010)
Plus: 12, 14, 79, 143 Minus: 116, 140 Gesamt: 2 Punkte
KATEGORIEN
ARCHIV
|
|