31.08.2005 | 04:46 | Anderswo | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Gerade erfahren wir via DailyCandy, dass es in unserem Lieblings-Spa, im "Cooper Aerobics Centre", jetzt neu und der Jahreszeit angemessen eine "Icecream Pedicure" gibt, bei der Füße und Beine erst mit köstlichem, erfrischenden Vanilleeis, dann mit Paraffin und anschließend mit einem Topping aus geschlagener Minzcreme verrührt werden. Das ist doch endlich mal eine erfreuliche Abwechslung im ewigen Spa-Einerlei aus Regenwaldverjüngung, europäischem Rosenschlamm, Mandel-Vanille-Maniküre, Mikrodermabrasion und italienischem Nährfango. Beim nächsten Wellness-Wochenende sollte man sich die Eisbecherbehandlung jedenfalls auf keinen Fall entgehen lassen. Cooper Aerobics Centre findet man in der Preston Road in Dallas, fünf Blocks südlich vom Highway 635.
30.08.2005 | 13:47 | Berlin | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die Zukunft der Sexualität liegt, wie man mit einem Blick in dieses Internet leicht feststellen kann, in der Diversifikation, hat man doch in letzter Zeit herausgefunden, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Dinge interessant finden. Einer der durchaus drittgrößten Interessenbereiche ist am Samstag, den 3. September, in Berlin auf dem Folsom Europe*-Straßenfest vertreten: es geht um Leder/Fetisch, wie die Schwulen sagen bzw. SM, wie die Heteros sagen, in jedem Fall um "eine Veranstaltung, die jenseits der guten Sitten liegt und an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten ist", wie die Berliner CDU sagt. In San Francisco, wo es dasselbe schon seit 1984 gibt, zieht die Folsom Street Fair um die 300.000 Besucher an, und hey! Diese Sexualitätsangelegenheiten könnten ja eventuell ein Wirtschaftsfaktor sein! So denkt man sich im Berliner Senat, bei der IHK und bei der Berlin Tourismus GmbH; vermutlich, nachdem man einen Blick in dieses Internet geworfen hat. Wir sind stolz auf unsere Stadt, in der man sich so kluge Dinge denkt, und erwarten gespannt weitere Entwicklungen und Ausdifferenzierungen (gemeinsame Fußfetisch-/Flipflop-Messen, DB-Sonderfahrten der bisexuellen Trainspotter), die wir, wenn es demnächst so weit ist, uneingeschränkt befürworten werden. Schon aus Prinzip.
30.08.2005 | 03:42 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Es gibt Zukunftsvisionen, die sind so erschreckend phantastisch, dass man vor lauter Verzückung nicht mehr weiß, wo vorne und also gehen wir es mal logisch an. Es geht um Licht. Licht kann einerseits Dinge beleuchten, Beispiele Sonne, Glühbirne, Kerze. Licht kann zum anderen aber auch Informationen übermitteln, entweder einfach durch Farbe, Beispiel Ampel, oder durch kompliziertes Herumspielen an diesen Wellen, aus denen Licht ja wohl besteht, Beispiel Glasfaserkabel. Und jetzt folgendes: Man könnte eigentlich auch beides miteinander verbinden, und zwar indem man endlich die mittelalterliche Glühbirne abschafft und durch schöne, leistungstarke LEDs ersetzt. Es ist schwer, die Konsequenzen dieser Entwicklung auszumalen, ohne sofort vor Freude völlig durchzu, aber plötzlich könnten alle Geräte, die Licht aussenden (und das wird bald jedes Gerät können wollen), miteinander kommunizieren; Autos werden mit Ampeln sprechen, Kühlschränke mit Brotschneidemaschinen, Straßenlaternen mit Straßenlaternen (sie mögen keine Fremden). Und es geht noch weiter: Die Tageszeitung, die SMS, ja, das komplette Internet wird direkt aus der Schreibtisch-LED kommen – endlich wird der Laptop mit Recht sagen können "geh mir aus dem Licht, ich verstehe nichts". Man wird Kabel durch Lichtschranken ersetzen, es wird light-mails geben und light-commerce, und am Schluss wird das Elektron, die Geißel des 20. Jahrhunderts, verzweifelt aufgeben und das Feld dem würdevollen, unantastbaren, masselosen Photon überlassen. Zu diesem Zeitpunkt sitzen wir alle schon in leeren, weißen Räumen, von allen Seiten mit Power-LEDs angestrahlt, starr vor Begeisterung und Euphorie.
29.08.2005 | 13:21 | Alles wird besser | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Schon seit einiger Zeit gibt es U-Bahn-Pläne verschiedener Grossstädte für den iPod zum runterladen (gesehen unter anderem bei Cool Hunting). Vor einigen Tagen ist als erste deutsche Stadt nun Berlin dazugekommen, Grund genug für uns, darüber zu berichten und natürlich: mehr zu fordern. Denn der nächste Schritt ist ebenso naheliegend wie wunderbar. Es möge sich ein Grüppchen Programmierer finden, die die erfolgreichste Internet-Anwendung (google maps) und die erfolgreichste Hardware (iPod) der letzten Zeit miteinander verbinden. Entwickler! Schreibt Programme, damit wir google maps auf unseren iPod Photo laden können! Erfindet endlich podmapping! Wir wollen die ganze Welt in der Westentasche!
27.08.2005 | 21:12 | Alles wird besser | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Telling Names sind von jeher in der Literatur ein beliebtes Stilmittel. Nun haben sie ihren Weg hinunter ins Wortsediment der Sanitäraccessoirbenamung gefunden. Der führende Toilettenraum-Ausstatter Ille hat unter anderen folgende Produkte im Angebot: die Seifenspenderin Soap Susi, den Wellness-Spender Tricky Ricky, den Handtuchspender Hanky Panky, aber auch Big Willy und Little Joe, die beiden Toilettenpapierbehälter. Dazu kommen Polly Dolly, die Toilettenbürste und Smoky, der Aschenbecher. Im Bild übrigens Triple Willy links und rechts, Sie werden es geahnt haben, lehnt Freddy Fresh lässig an der Wand, der für freshe Luft durch freshen Duft zuständig ist. Würden alle Hersteller von unbeachtetem, aber notwendigem Kram so umsichtig handeln wie Ille, die Welt wäre lustiger und dadurch besser. Liebe Hersteller unter den Lesern, verstehen Sie das durchaus als Vorwurf und Aufruf, Ihr nächstes Produkt nicht WRT54GSV2.0 (ein ansonsten fantastischer Wireless Router) zu nennen, sondern einfach mal Dieter Drahtlos. Bis dieser Aufruf wirkt, können wir uns ja die Zeit vertreiben zu raten, wie ein Kondomautomat von Ille heissen würde. King Kongdom vielleicht.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Melodica
- Lazarett-Airbus
- Paddelboot aus Flachbildschirmen
- Einkaufsnetz (statt Tasche)
SO NICHT:
- Sattelledergeschmack
- Lebensmittelmässigkeit
- Zweiertischchen (zu klein)
- Mundharmonika
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Ein fliehendes Pferd", Rainer Kaufmann (2007)
Plus: 21 Minus: 22, 23, 38, 41, 62, 142 Gesamt: -5 Punkte
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