Riesenmaschine

27.08.2005 | 14:42 | Nachtleuchtendes | Supertiere | Alles wird besser

Vorsicht, nachtleuchtendes Reh


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Das fluoreszierende Quallenprotein GFP wurde ja in den letzten Jahren in alles eingebaut, was nicht bei drei auf den Bäumen war, und in die Bäume gleich mit, aber die eigentliche Killer- bzw. eben nicht Killerapplikation der genetisch modifizierten Leuchttierherstellung ist ganz klar das Nightsafe Deer oder nachtleuchtende Reh (vorgestellt bei Improbable Research). Über 500.000 Wildunfälle pro Jahr ließen sich mit Hilfe des Leuchtrehs vermeiden, die Versicherungen sparten Milliardenbeträge und hunderte Autofahrerleben (ganz zu schweigen von zigtausenden Rehleben) könnten gerettet werden; das Patent sei bereits angemeldet. Tagsüber – und auch gebraten auf dem Teller – sollen die genmodifizierten Rehe weiterhin ganz normal aussehen.
Zugegeben, der Internetauftritt der Firma genetiate macht nicht den allerseriösesten Eindruck. Denkbar, dass sich hinter dem vermeintlich menschen- und rehfreundlichen Projekt Fördergelder aus der Reh-Fressfeindebranche verbergen. Vielleicht ist es noch zu früh, gleich neue Leuchtwildwechsel-Verkehrsschilder in Auftrag zu geben. Aber dass die Genforschung sich zur Abwechslung mal um die Lösung ganz konkreter Alltagsprobleme bemüht, das wollen wir in jedem Fall ausdrücklich loben. Am Ende nimmt sich doch noch jemand unseres seidigen Greifschwänzchens an.


26.08.2005 | 03:51 | Anderswo | Alles wird besser

Zukunft von gestern


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Engadget ist seit wenigen Tagen nicht nur in den Geschmacksrichtungen Chinesisch, Japanisch und Spanisch, sondern auch in 1985 verfügbar. Der lange Beitrag über Gadgets von vorgestern enthält neben Fotos in ungefähr 16 Farben auch zahlreiche solide Scherze, die allesamt hierherzukopieren wir uns mühsam verkneifen. Wir merken jedoch vorsorglich schon mal an, dass wir die Idee "Riesenmaschine 1906" schon vor mehreren Wochen hatten, sie rechtzeitig zu unserem 100-jährigen Jubiläum in die Tat umsetzen werden und dann keine Plagiatsvorwürfe hören wollen. Wir können alles beweisen!


25.08.2005 | 16:48 | Anderswo | Alles wird besser

Dosenhygiene


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Es gibt Probleme, derer man sich erst bewusst wird, wenn man die Lösung dafür sieht. Getränkedosen etwa führt man mit dem Trinkbereich zum Mund – und der wird vorher alles andere als hygienisch transportiert und gelagert. Im besten Fall ist das Fritieröl an den Händen der Imbissfachkraft noch so heiß, dass alle Keime beim Anfassen abgetötet werden. Dieses Problem wurde durch zigarettenspitzenartig alberne Aufsätze zwar schon mal gelöst, aber so etwas möchte ja niemand ständig mit sich herumtragen. In Italien, genauer gesagt in Mailand, wurde die nebenstehende Lösung gesehen. Es handelt sich um eine Art Dosenkondom, eine Schutzfolie, die über den Trinkbereich gestülpt ist. Die so geschützte, saubere Dose hätte schon aufgrund des Placebo-Geschmackseffektes bestimmt viel besser geschmeckt. Wenn es sich um vernünftige Coke gehandelt hätte und nicht nur um Pepsi.


25.08.2005 | 13:51 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt

Superrelativ


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Seit Jahren, ach was, Jahrzehnten werden uns ein ums andere Mal von Medien und Werbung die Superlative um die Ohren geschlagen, selbst wenn das Begründungsfundament dafür fragwürdig ist: die größte Online-Partneragentur für langfristige Beziehungen (Parship), das schönste Dankeschön (Walmart), das beste Waschmittel aller Zeiten (Persil). Ebenso wie uns scheint es einem Optiker aus Linz mit dem ewigen Wettkampf um den ersten Platz gereicht zu haben. Er preist sein Produkt als "zweitkleinste Lesebrille der Welt" an. Ist das die Speerspitze der Neuen Bescheidenheit in der Werbung? Vielleicht bekommen wir demnächst solche Werbetexte zu sehen: "Ein relativ okayes Produkt für einen mittelguten Preis!" Die Riesenmaschine wird Sie auch weiterhin am zweitbesten über die Entwicklung auf dem Laufenden halten.


25.08.2005 | 07:34 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Der dicke, grüne Steinschreiber


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Clint Eastwood wäre heute nicht Clint Eastwood, sondern entweder erhängt oder erschossen, hätte es nicht schon zu seiner Zeit Stifte gegeben, die auf Felsen schreiben konnten. Nur so war es ihm möglich, glaubhaft vorzutäuschen, dass er den Ort, an dem das Geld versteckt ist, auf einen Steinklumpen schreibt, was er selbstverständlich niemals wirklich tut. Während diese Superstifte im 19. Jahrhundert also offenbar zur Grundausstattung jedes verarmten Banditen gehörten, ist es heute gar nicht so einfach, auf Stein schreibende Stifte zu finden. Man mag einwenden, dass man mittlerweile vielleicht auch ohne ganz gut zurechtkommen kann; trotzdem freut man sich, wenn es den Klassiker unter den Steinschreibern, den Faber-Castell Multimark, jetzt auch in einer Jumbo-Version gibt. Für den harten Einsatz in der Hitze des amerikanischen Bürgerkriegs bietet der Multimark Jumbo zwei zusätzliche, vielleicht lebensrettende Features: Zum einen widersteht die Tinte auch starker Sonneneinstrahlung. Zum anderen kann man sie mit dem eingebauten Spezialradierer problemlos wieder entfernen – auch von Steinen – und so den nichtsahnenden Widersacher ziemlich raffiniert reinlegen.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


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