Riesenmaschine

22.08.2007 | 17:32 | Berlin | Alles wird besser | In eigener Sache

9to5 – Wir nennen es Arbeit


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die ortlose Riesenmaschine erprobt ab morgen drei Tage lang erstmals das Konzept "Redaktionssitz", und zwar im Radialsystem V bei 9to5 – Wir nennen es Arbeit. Dort werden die kleineren unter unseren Autoren (also schon mal nicht Sascha Lobo) in einem winzigen, von Martin Baaske noch zu gestaltenden Pappkarton auf Kinderstühlchen kauern und Beiträge schreiben. Der Wetterbericht ist gut, wir werden es daher überwiegend nicht Arbeit, sondern "Herumlungern auf Liegestühlen" sowie "Unternehmen von Spreerundfahrten auf Dampfschiffen" nennen. Vor Ort können auch die noch übrigen Riesenmaschine-T-Shirts sowie (kommender Jahreszeitentrend "Herbst"!) bisher unveröffentlichte Riesenmaschine-Kapuzenpullover erworben werden.

In der Kernzeit zwischen 21:00 und 5:00 finden dort auch allerhand Vorträge und Workshops statt, z.B. mit Tom Hodkinson ("How to Be Idle") und Regine Debatty (We Make Money Not Art). Aus Eitelkeit und Platzmangel seien hier nur die Veranstaltungen aufgeführt, an denen Riesenmaschine-Autoren beteiligt sind: Am Freitag ab 22:00 Supatopcheckerbunny und Hilfscheckerbunny in "Berlin Bunny Lecture Economy", ab 2:30 Kathrin Passig mit dem Arbeitsvermeidungsworkshop "Putting the Pro in Procrastination", ab 4:00 Kathrin Passig und Sascha Lobo mit "Wie ich die Dinge geregelt kriege – ohne einen Funken Selbstdisziplin", am Samstag ab 16:00 Holm Friebe und Philipp Albers in "Was wäre ein linker Neoliberalismus" sowie um Mitternacht Kathrin Passig, Bettina Andrae und Klaus Cäsar Zehrer in der Lesung "Subventionen selbstgemacht", bei der jeder Zuhörer 5 Euro Eintritt erhält. Wer da nicht dabei ist, wird es lange bleiben.

Wer in den Kommentaren zu diesem Beitrag am glaubhaftesten darlegen kann, dass er/sie etwas ungemein Uneinträgliches Arbeit nennt und dringend eine dreitägige Kur mit Sonne, Liegestuhl und WLAN benötigt, bekommt ein Dreitagesticket geschenkt (kostet sonst 50 Euro). Zweiter Platz: ein Abendticket (kostet sonst 20 Euro) und als Trostpreis gibt es ein T-Shirt mit der Aufschrift "In Wirklichkeit bin ich viel wichtiger als Holm Friebe" (unbezahlbar).


20.08.2007 | 09:46 | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

Trinkboykott

Muss das wirklich sein? Durst hin, Konsumsucht her, aber irgendwann muss auch mal Schluss sein mit den Getränkeinnovationen, die in den letzten Jahren über uns hereinbrechen wie Xerxes und seine Horden über die Spartaner. Jetzt ist es vorbei, ab heute nur noch Leitungswasser, kein Funke Begeisterung bleibt übrig, um über Microgravity Enterprises zu berichten, die Getränke anbieten mit Zutaten, die, haha, echt schonmal im Weltraum waren: das Energiegetränk Antimatter (falls jemand jetzt ein Getränk mit Antimaterie auf den Markt bringt, hat er namenstechnisch ein Problem) und das Elektrolytwasser Space2O. Vielleicht ist das alles auch ein schlechter Hoax, aber in Zeiten der Getränkeüberflutung macht es wirklich keinen Spass, sich auch noch über Softdrink-Humor Gedanken machen zu müssen. Nehmen wir also mal an, sie meinen es ernst, dann kann man, gähn, anhand einer speziellen Nummer auf der Flasche nachsehen, wann die Inhaltsstoffe im All waren und sich auch noch, gähn, den Raketenstart ansehen. Totaler Bullshit, wer bitte braucht sowas? Ach, ich bestelle den Quatsch einfach mal.


19.08.2007 | 20:14 | Alles wird besser

Easy von der Küche ins Bad

Durch die Einführung der Möglichkeit eines CO2-Ausgleichs beim Fliegen verschlechterte sich die Welt zunächst. Natürlich machte sich niemand die Mühe, umständlich auf irgendeiner dubiosen und kurzlebigen Website einfach so Geld für gar nichts zu bezahlen. Gleichzeitig beseitigte das blosse Vorhandensein der Option das schlechte Fluggastgewissen so restlos, dass alle den Billigflieger von der Küche ins Schlafzimmer nahmen, statt zu laufen.

easyJet bietet jetzt einen gleich bei der Buchung entrichtbaren CO2-Ausgleich an, der den guten Vorsatz und dessen Verwirklichung näher zusammenrücken lässt. Ablasspreise von durchschnittlich 4 Euro 50 wirken zwar verdächtig niedrig, aber wir wollen den praktischen Gedanken loben und keine Details bemängeln, also z.B. auch nicht, dass der CO2-Ausgleich per default aus-, die sinnlose Reiseversicherung aber eingeschaltet ist statt umgekehrt. Bei dieser Gelegenheit sei auf das ebenso neue Schrottausgleich-Angebot der Riesenmaschine hingewiesen: Blogger, die bei uns ein entsprechendes Zertifikat erwerben, dürfen dafür ohne schlechtes Gewissen Schrott in ihrem Blog veröffentlichen. Wir schreiben dann zum Ausgleich Qualitätstexte in die Riesenmaschine.

Hinweis: Dieser Beitrag unterschlägt die sonstigen Umweltbeeinträchtigungen durch Luftverkehr sowie die Tatsache, dass Emissionen in der Stratosphäre und so weiter.

Kathrin Passig / Lukas Imhof | Dauerhafter Link | Kommentare (6)


18.08.2007 | 02:53 | Anderswo | Alles wird besser

The Great Climb


Foto, Lizenz
BBC ist dort, wo es wehtut, und entdeckt das Bergsteigen als Live-Spektakel. Klar, in Zeiten von gedopten Radhelden, schwulen Basketballern und verletzten Fussballern bleibt kaum ein anderer Ausweg. Warum nicht Bergsteigen. Den kompletten Samstag nachmittag, heute also, sechs Stunden lang, wird der Sender mit grossem Elan The Great Climb übertragen, live und gestreamt aus den Cairngorm Mountains in Ostschottland. Seien Sie dabei, wenn Weltstar Dave MacLeod in Regen, Schnee und Sturm eine neue superschwere Route in Hell's Lum ausprobiert, einem Felsmassiv zwischen Cairn Gorm und Ben MacDui. Hier schonmal sein Eindruck von der Strecke, Dave: ... "E11" popped into my head. But yesterday I got stuck into it and found that I could actually pull on those holds. That was quite a surprise, and after a while I linked it in one go at hard 8a+. Thing is, falling from the hard part or the sustained moves above would mean certain death, no question. So where Indian Face is 7b with bad pro, this is top end 8a+ with even worse pro. Hmmm E10 for sure... Soweit Dave. No questions asked, whatever it takes, sechs Stunden Hardcore-Fernsehen. Endlich Rache für die ausgefallene Tour de France.

Update: Verschoben auf Sonntag, "adverse weather conditions". Schönwettersportler.

Noch ein Update: "The Great Climb" fällt reluctantly aus. Sportklettern scheint nicht unmittelbar geeignet zu sein für schottische Berge. Achwas, Berge, zur Zeit, an einem Sonntag im August, 10 Grad in den schottischen Niederungen, so geht das nämlich, Klimakatastrophe.


12.08.2007 | 22:47 | Alles wird besser | Fakten und Figuren | Essen und Essenzielles

Schlaflos-Statistik


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84.81 cans of Beaver Buzz + You = Death. Soviel erfährt man in der Koffein-Abteilung der Datenbank für Softdrinks, jedenfalls wenn man 62 kg wiegt. Dabei enthält eine Dose Beaver Buzz nur 110 mg Koffein, also fast exakt genausoviel wie ein Small Coffee bei McDonald's und deutlich weniger als eine Dose Nuclear Waste Antidote, ein Energiedrink, bei dessen Kauf man offenbar seinen Beitrag zur Beseitigung von atomaren Problemen leistet. Energyfiend, die sinnvollste Erfindung seit dem Handtuch und zudem das beste Koffein-Blog auf dem Markt, zeigt nur zu deutlich, wie wir unsere fortschreitende Vergiftung noch besser optimieren können (via Medgadget). Nämlich durch den Konsum von Fixx, Testgewinner mit 500 mg Koffein pro Flasche (Letaldosis: 18,66 Flaschen). Übrigens: Eine Flasche Lucozade enthält 68 g Zucker, das entspricht etwa 17 Teelöffeln. Noch was: THERE IS NO FREAKING ANTIDOTE FOR RADIATION POISONING!


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