Riesenmaschine

06.05.2007 | 19:29 | Alles wird besser | Papierrascheln

Radio jetzt als Buch


Auch bald als Buch (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Schon wieder eine Hammermeldung von Technovelgy: Jun-ichiro Watanabe, angestellt offenbar bei Hitachi, hat ein elektronisches Buch erfunden, das ein Radio ersetzt. Und den Web-Browser. Und die TV-Fernbedienung. Man blättert einfach durch die Sender und wenn man genug hat, klappt man das Radio zu.

Darüber können einige Verrückte vom MIT natürlich nur irre lachen, denn sie haben schon vor zehn Jahren ein elektronisches Buch erfunden, das ein anderes Buch ersetzt. Bzw. alle anderen Bücher, denn es lädt einfach jedes gewünschte Werk in das elektronische Buch aus vielen hundert elektronischen Seiten. Allerdings existiert diese Innovation bisher nur auf Papier.


05.05.2007 | 00:13 | Alles wird besser | Fakten und Figuren

Das wohlgemeinte Klavier


Statt Genen lassen sich auch Bilder zum Ausdrücken von Musik verwenden (Foto: *Rosemea) (Lizenz)
Alle Jahre wieder beschert uns die Wissenschaft die Vertonung von Genen oder der 3D-Strukturen von Proteinen. Gerade erschien der neueste Streich, der das Abspielen von menschlichen Proteinen verbessert, in dem Akkorde und nicht nur Noten auf die 20 Aminosäuren umgelegt werden. Bei 2,5 Minuten pro Gen braucht man nur 35 Tage, um das menschliche Genom durchzuhören. Aber man spielt seine iTunes-Sammlung ja auch nie durch, sondern immer nur die Äquivalente der glycolytischen Enzyme und p53.

Noch zu finden wäre eine Form, mit der sich die Musik in Proteine mit sinnvoller Struktur überführen lässt. Dann könnte man den Genpflanzen da draussen nicht nur Mäuseproteine, sondern gleich eine Sinfonie oder ein beliebiges Bad Religion-Album mitgeben. Die Widerstände wären flugs dahin.


04.05.2007 | 13:54 | Anderswo | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt

Die Zukunft der Freizeit


Sitting-Out Area, Hongkong

Sitting-Out kurz vor Toresschluss
Was werden wir, die Metropolenbewohner dieses Planeten, eigentlich zukünftig in unserer Freizeit machen? Uns selbst in der Pfeife rauchen, wie es der einstmals sehr bekannte Zukunftsforscher Björn Engholm wohl bis heute tut? Oder werden wir uns weiterhin den momentan beliebtesten Freizeitbeschäftigungen, Sex und Sport, hingeben? Wahrscheinlich keins von allen dreien. Wir werden draussen herumsitzen, in speziell dafür geschaffenen, stahlvergitterten Sitting-Out Areas, auf gefliesten Pollern unter Stadtautobahnbrücken, so wie man das schon heute in der Megametropole und Future City Hongkong tut. Für alle andere Aktivitäten ist zukünftig kein Platz. Wird dann abends um 23 Uhr der Herumsitzraum geschlossen – der von der Hongkonger Freizeit- und Kulturverwaltung übrigens unter Pleasure Grounds gelistet wird –, legen wir uns in einer Box schlafen, und träumen von hundert Kilometer langen Bänken, auf denen kein anderer sitzt, nur wir.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Die Zukunft von keine Arbeit

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (6)


02.05.2007 | 01:14 | Alles wird besser

Autos abschaffen!


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Wo sich Lamm und Löwe guten Tag sagen (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Der vermutlich friedlichste Kreuzberger 1. Mai seit Menschengedenken, vulgo: 1987, verdankt seinen glimpflichen Verlauf einer simplen Umstellung, auf die man auch früher hätte kommen können: Die Verbannung der Autos aus dem notorischen Krawallkiez SO 36. Wo sonst gepimpte 3er BMWs viriler Männer mit Migrationshintergrund Jagd auf Frauen und Kinder machen, herrschten Friede, Freude, Köfteburger. Als hätte es niemals motorisierten Individualverkehr gegeben, gehörte das gesamte Quartier zum gestrigen Myfest den Menschen, Hunden, Fahrrädern und Kinderwägen. Wie in den kühnsten, THC-induzierten Öko-Träumen begegnete man sich zwanglos und entspannt mitten auf der Fahrbahn, Aggression und Testosteron schienen mit den KFZs verbannt. Wo die Fahrzeuge eines ganzen Stadtteils geblieben sind? Keiner weiss es, aber keiner vermisste sie. Das war die Stellschraube, nach der man so lange gesucht hat: Soziale Deeskalation beginnt mit der Vertreibung der Autos. Die Politik sollte sich durch diese Erfahrung bestärkt fühlen, das Experiment zeitlich unbefristet auf ganz Mitteleuropa auszudehnen.


01.05.2007 | 11:19 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Faraday als Creme


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Vielleicht wird der Faradaysche Käfig doch nicht erst der Trend des 22. Jahrhunderts, sondern kickt schon deutlich früher in den Mainstream rüber. Behilflich dabei könnte eine Weltneuheit aus dem Kosmetiksegment sein: Clarins "Expertise 3p" bietet Schutz gegen urbane Verschmutzung in Form elektromagnetischer Wellen. "Erstmals in der Kosmetik" hat nämlich "die Clarins Forschung einen Zusmmenhang zwischen beschleunigter Hautalterung und Strahlen festgestellt, die von modernen technischen Geräten freigesetzt werden." (Richtiger wäre wohl "Wellen" gewesen, aber das hätte zu sehr nach Wellness geklungen, 'Strahlen' hingegen klingt nach Tschernobyl.) Der gesamte umfangreiche Studienapparat wird, wie uns eine Fussnote in einem Zeitungsinserat belehrt, "demnächst Gegenstand einer wissenschaftlichen Veröffentlichung" sein. Wir brennen vor Neugier und würden gern auf dem Laufenden gehalten werden. Auch über weitere noch geheime Zukunftsprojekte der Clarins Forschung: Nachtcreme mit Wirkstoffen gegen das Gravitationsfeld des Mondes, eine Tageslotion, die gegen Voodozauber schützt, nicht zuletzt die Anti-Erdstrahlen-Schuhcreme.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: It's Fara Day


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