(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Ein Windows-PC mit dem Look and Feel eines Macs wäre doch ähnlich komisch wie ein intelligentes Schwein, das verwurstet werden würde, obwohl die Menschheit nur Äpfel essen will. Trotzdem ist das Ganze nichts wirklich Neues. Das schmucke Programmpaket namens Flyakite OS X ist mehr als eine schlabbrige Skin, denn es betreibt ein totales Rebranding, das heisst: Alles, was nach Windows riecht, wird gründlich aus den Festplatten-Banlieues gekärchert.
Die Umkrempelung der Optik führt das kognitiv konditionierte Kleinhirn und seinen verlängerten Arm namens Mauszeiger zwar anfangs auf Abwege, die nach oben gewanderte Taskleiste sollte aber niemanden wirklich aus der Fassung bringen. Ausserdem ploppt alles Mögliche plötzlich auf enorm juvenile Weise durch die Gegend und macht dabei Geräusche, die wie die Vertonung eines Films mit kleinen Kätzchen klingen.
"Na und?" mag sich der Mac-Benutzer denken, der schon lange Windows in seinem Boot Camp herumexerzieren lässt. Die Ähnlichkeit von Windows-Sytemen mit der unberechenbaren, verdorbenen realen Welt ist allerdings nicht zu leugnen. Der Umstieg in die Apfelwelt führt zu einer Menge blinder Flecke. Mit Flyakite OS X dagegen hält man es ambivalent wie Salinger: Thousands of little kids, and nobody's around – nobody big, I mean – except me. And I'm standing on the edge of some crazy cliff. What I have to do, I have to catch everybody if they start to go over the cliff.
Ja, es gibt hunderte toller Musikvideos, zum Beispiel das hier. Aber nur wenige von ihnen zeigen eine deutlich bessere Welt und müssen daher kurz erwähnt werden. Eine Welt, in der ausgestorbene Ungeheuer wie Dinosaurier und Kurznasenbären ausgestorben bleiben, und dafür ausgestorbene Computer, sagen wir Macintosh Plus, aus dem Meer steigen und das ausgestorbene Toronto erkunden. Freudetrunken und einsam stolpern sie über die armseligen, "The Beaches" genannten "Strände" der Stadt, klettern über die Mauern von Casa Loma, die leicht übersehbare "Burg" Torontos, erbaut 1911 von Selfmade-Pleitier Sir Henry Pellatt, bis sie zunächst im High Park und anschliessend im Beer Store landen. Denn schliesslich bauen wir diesen ganzen Quatsch nicht für unsere Kinder auf, die hoffentlich nie geboren werden, sondern für unseren Elektroschrott, der ästhetisch ohnehin viel besser zu urbaner Architektur passt.
Speedfoodschuppen in Kashgar Noch einer in TurpanFast Food gilt in seiner Heimat wenig. Jedes Jahr kommt ein Film heraus, in dem das praktische Essen schlecht gemacht wird; von Büchern ganz zu schweigen. In Fast Food Nation, einem Film zum Buch, wird es ab dem 17. November in den USA (respektive dem 27. Januar in Deutschland) eklig zugehen; u.a. soll Bruce Willis einen Big Mac spielen und Avril Lavigne eine Tüte Pommes, die Kühen aus der Klemme hilft.
Dagegen hat Fast Food in weiten Teilen der Dritten Welt einen guten Klang. So galt in China noch bis vor ein paar Jahren ein McDonalds als Nobelrestaurant. Das hat sich inzwischen geändert, auch weil es jetzt so viele sehr gute Restaurants gibt wie Hamburgerfilialen. In der Provinz jedoch schreibt manch einfacher Reis- und Nudelkoch noch immer "Fast Food" über seine Garküche, weil das so flott klingt, modern und weltläufig. Tatsächlich wird in China traditionell sehr schnell gebrutzelt und auch serviert, es sei denn die Xiao Jie hat die Bestellung wieder mal vergessen.
Noch schneller kochen nur die Uiguren in Xinjiang, der Upper Westside Chinas. Hier wird Speedfood auf den Tisch geschossen. Die Abbildungen lassen allerdings vermuten, dass es sich auch dabei um nichts weiter als des Turkvolks Standardessen handelt: Fetten Hammel am Spiess, Safranreis mit fettem Hammel, Nudeln mit Hammelfleisch (die fettere Sorte) und sehr leckere, mit nicht ganz magerem Hammelfleischhack gefüllte Dumplings. Doch wer weiss? Vielleicht sind die Dumplings hier nichts anderes als Speedballs, hat man den Reis mit Amphetamin gestreckt und getrunken wird dazu Benzedrin-Tee aus Crystal-Gläsern? Wir haben es nicht ausprobiert. Wir hatten es gerade eilig.
Super. (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)"Der Kunde ist das neoliberalste Wesen, das man sich vorstellen kann", sagt der redefreudige Spiegelschreiber Gabor Steingart, der auch sonst in seinem Buch "Deutschland. Der Abstieg eines Superstars" bewiesen hat, dass er mit der platten Hand auf den Schlamm hauen kann, dass es spritzt. Der Kunde ist aber in Wirklichkeit etwas begriffsträge und analyseschwach und deshalb nur so neoliberal, wie man ihn lässt. Er mag leicht dümmlich daherkaufen, aber er ist im Grunde ein gutmütiger, einfach auszurechnender "Character" (bitte engl. Aussprache). Man muss ihm nur gute Produkte geben und dann ist er froh mit seinem Status quo. Und bleibt deshalb Kunde und tut das kund, hat die Kundenkunde herausgefunden. Dass es tatsächlich so einfach ist, beweist das nebenstehende Produkt der Firma Ricola, namentlich die Zitronenmelisse-Bonbons ohne Zucker. Gott, sind die super. Jede Pastille bedeutet vier Minuten Hals-Nasen-Rachen-Nirvana. Wenn ich jetzt noch dazu sage, dass die famosen Schweizer diese Lukulluslutschlinge als "Kräuterbonbons im Böxli" verkaufen, wer möchte dann nicht der Böxlibegeisterung verfallen und Kunde werden? Die Lösung aller Markt- und Marketingprobleme ist eine Formel, bestehend aus einem Wort: Superprodukte! Dann ist auch gar nicht mehr so wichtig, dass vorne draufsteht "zuckerfrei", aber dafür irgendein Maltose-Zeug drin ist.
(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Kläglich, aber wahr: Auch im 21. Jahrhundert hat die Menschheit bei der sinnvollen Verbindung von spassigen und notwendigen Tätigkeiten keine grossen Fortschritte gemacht. Nach wie vor lernt man beim Volleyballspielen nicht automatisch Fremdsprachen, bringt Sex nur wenig gegen das Artensterben und kann man seinen Lebensunterhalt nicht dadurch bestreiten, dass man alle Futurama-Folgen auswendig kennt. Immerhin gibt es jetzt Tetris Weightlifting (gefunden im MAKE-Blog): Um den Tetris-Stein nach links oder rechts zu bewegen, muss man am entsprechenden Gewicht ziehen, beim Druck der auf Daumenhöhe angebrachten Knöpfe wird der Klotz gedreht. So geht es in 20 einfachen Levels zur Traumfigur und ist das Ziel erstmal erreicht, muss man sich auch nicht länger in seinem Tetris-Cosplay-Kostüm verstecken, wenn man auf die Strasse geht.