Riesenmaschine

21.10.2006 | 04:45 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Bin Laden!


Ich bin kein Öltank (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Das Londoner Unternehmen Moixa Energy hat mit seinem Produkt USBCELL gleich zwei dringend notwendige Dinge auf einmal vom Pflichtenheft der Weltverbesserung gestrichen: a) eine sinnvolle, nicht verspielt-bräsige Anwendung für USB-Ports finden und b) das leidige Gefrickel mit wiederaufladbaren Mignon-Akkus ein für allemal beenden. Es ist doch so: Entweder man sucht die gottverdammten Akkus oder das gottverdammte Ladegerät. Oder man hat keine Steckdose. USBCell ist ein elegantes Batteriechen, dessen oberes Ende (Pluspol) umgeklappt werden kann. Unter der Klappe verbirgt sich ein USB-Steckerli, das man nach Belieben in Notebook, Barebone oder Desktop-Rechner versenkt. Endlich kann man seine Akkus immer und überall laden und die unglaublich hässlichen, sämtliche Steckdosenleisten blockierenden Ladegeräte dauerhaft und entgültig entsorgen. Wir finden das sehr, sehr gut.


20.10.2006 | 18:07 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

Tarnkappes


Hurra! Weg!
Vor ein paar Monaten theoretisch angekündigt, ist es jetzt endlich fertig und wird auch schon gross als Tarnkappe rumposaunt: ein Gerät, mit dem man beliebige Objekte vollkommen unsichtbar machen kann. Natürlich nur, sofern man unter "beliebige Objekte" alle komplett zweidimensionalen Objekte versteht, also Kreise zum Beispiel. Und sofern man mit "unsichtbar machen" meint, dass sie in einem ebenfalls komplett flachen Mikrowellenherd nicht mehr warm würden, weil die Mikrowellen um den Kreis herum geleitet werden. Endlich also keine warmen Kreise mehr in flachen Mikrowellenherden – es klingt wie Science Fiction, ist aber leider bloss die Zukunft von gestern. Wenn das der Grossadministrator wüsste.


19.10.2006 | 12:11 | Alles wird besser | Sachen anziehen

Krankheiten jetzt auch simuliert


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
In Zeiten, in denen es weltweit immer weniger Krankheiten gibt (hoffen wir mal), ist es nur folgerichtig, dass man sich zunehmend Gedanken macht, wie man heranwachsenden Menschen altmodische Gebrechen erklären kann. Die jungen Dinger kennen doch ausser Hangover, ADHD und Rechtsradikalismus keine körperlichen Schäden mehr. In diese Lücke fällt äusserst passend der vor wenigen Tagen in England anlässlich des Weltarthritistages vorgestellte Anzug zur Simulation von Osteoarthritis. Gut, er sieht nicht besonders elegant aus, aber dafür erzeugt er das arthritistypische Gefühl eingerosteter Knochen verbunden mit starken Schmerzen bei jeder Bewegung, und zwar auch wenn man gar keine Arthritis hat (daher 'Simulation'!). Für Simulanten bei der Musterung eignet er sich wegen seiner Unhandlichkeit zwar kaum. Jedoch ist es so nur noch eine Frage der Zeit, bis der erste Mensch mit fortgeschrittener Arthritis den Mount Everest besteigt. Wenn man erst auf die echte Krankheit warten müsste, wäre man am Ende ja viel zu alt für sowas.


19.10.2006 | 05:07 | Supertiere | Alles wird besser

Waagerecht: Gegenteil von Mäuse melken


Ach ja: Kippen kaufen nicht vergessen! (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Ein schwerwiegender Nachteil von allerlei Nagetieren aus der Zoohandlung ist, dass man sich mit ihnen nicht anständig betrinken kann. Auch mit reichlichem Angebot von Spirituosen schauen sie einen spätestens beim zweiten Mal nur mit vorwurfsvollen Knopfaugen an. Gottlob tut jemand was dagegen, nämlich John Crabbe, der gerade auf einem Treffen der Society for Neuroscience verkündete, es sei ihm gelungen, Mäuse zu züchten, die freiwillig Alkohol in gebührendem Masse zusprechen. Dabei nutzte er die alte Tugend, Alkohol erst nach Einbruch der Dunkelheit zu servieren. Das kam so gut an, dass die Tierchen jetzt trinken, bis sie weissgekleidete Menschen sehen.

Roland Krause | Dauerhafter Link


18.10.2006 | 18:11 | Anderswo | Alles wird besser

Die Rosa-Stadt-Theorie


Diebstahlsicher und massgeschneidert.
(Foto von Nelson Minar / Lizenz)
Der an sich plausiblen Broken-Windows-Theorie von Wilson und Kelling zur Genese von Gaunerei und Vandalismus – wenn man irgendwo ein Fenster einschlägt, zieht es im ganzen Stadtviertel, und zwar erst einen über und dann woandershin – ist ja manches vorzuwerfen, vor allem, dass sie die neokonservative Nulltoleranzpolitik mitverursacht hat, die amerikanischen Schülern Schulverweise wegen Handbewegungen, mikroskopischen Spielzeugpistolen und Lutschbonbons einhandelt. Eleganter Kameraschwenk auf Indien, wo in der verbrechensgeplagten Stadt Aurangabad grade eine hübsche Variante der Broken-Windows-Theorie erprobt wird. Es liegt ja auf der Hand: weil bekanntlich niemand, der bei Verstand ist, rosarote Dinge haben oder auch nur anfassen will, muss man einfach die ganze Stadt rosarot anstreichen, und schon geht das Verbrechen ein wie eine Primel, die man rosa angestrichen hat. Unbekannt ist bislang, wie Jaipur, die amtierende rosaroteste Stadt Indiens, auf die Konkurrenz reagieren wird. Hoffentlich nicht mit rosa Killerelefanten.


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"Babel", Alejandro González Iñárritu (2006)

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