Riesenmaschine

03.07.2006 | 06:39 | Anderswo | Alles wird schlechter | Vermutungen über die Welt

Les Mots et les choses


Wer braucht schon web2.0 (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Viel Dummes wurde schon gesagt über das Internet. Und viel Dümmeres wird künftig noch gesagt werden. Den aktuellen Stand haben wir Ende Juni von Senator Ted Stevens (R- Alaska) erfahren dürfen.

Dass das Internet lediglich aus einer Reihe von Röhren ("series of tubes") besteht, ahnte man längst. Dass diese schon mal durch "enormous amounts of material" verstopft sein können, hat man bereits am eigenen Download erlitten. Woran das allerdings liegt, wer den Klempner bezahlen muss und wie überhaupt Politik so passiert, weiss man nun endlich ganz genau: Ted Stevens' Mitarbeiter sind Schuld, denn sie verschicken das komplette Netz über das Netz. "I just the other day got, an internet was sent by my staff at 10 o'clock in the morning on Friday and I just got it yesterday. Why?" empört sich der Senator in seiner ausgesprochen unterhaltsamen Rede, um hernach im Senate Commerce Committee gegen ein net neutrality-Amendment zu einer umfassenderen Telekommunikations-Gesetzesvorlage zu stimmen. Es kam wie es angesichts solch hart durchgebriefter Entscheider kommen musste, nämlich zum Patt. Nach der Sommerpause will Stevens mit den Demokraten weiter verhandeln.

Man darf schon jetzt gespannt sein, wie uns Ted Stevens demnächst die Ordnung der Dinge erklärt, wenn etwa Entscheidungen über den Weltraum, das Wetter oder den Videorekorder anstehen.


29.06.2006 | 13:58 | Alles wird schlechter

Die armen Preise


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Preisen geht's heutzutage nicht so gut, sie müssen sich zum Beispiel wie am Sonntag der Bachmannpreis ihre Aufmerksamkeit u.a. auch noch mit dem Publikumspreis teilen, und dann geht er auch noch bekanntermassen an die gleiche Autorin. Und dann wurden zu allem Überfluss auch noch am selben Tag der Binding-Preis (50.000 €), der Börne-Preis (20.000 €), der Strabag-Preis (10.000 €) und der Lovis-Corinth-Preis (0 €) vergeben. Den Preisen der österreichischen Futtermittelketten Merkur und Billa geht's noch schlimmer, ihnen geht's wirklich an den Kragen. Nachdem Merkur die Tiefpreislatte eingeführt hat, konterte kurz darauf Billa (Billiger Laden) mit dem Tiefpreishammer. Und jetzt ist es soweit, Billa geht in die Sommeroffensive und lässt den Preis ganz einfach sterben, siehe Bild. Kann man Preise oder Preisträger jetzt noch beneiden? Lohnt sich ein Wettbewerb unter diesen Bedingungen eigentlich überhaupt noch?

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (6)


26.06.2006 | 22:46 | Alles wird schlechter

Armbandy


Speist seine Energieversorgung direkt aus dem Blutkreislauf des Trägers, durch katalytischen Blutkörperverzehr: das Armbandy. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Während sich die Indizien verdichten, dass parasitär an den Ohren angeflanschte Elektronikbatzen nicht zufällig zu katatonischen und dementen Lautäusserungen führen, sondern tatsächlich in die Blutversorgung der Neuronen eingreifen, hat die feindliche Lebensform Handy in der rauhen chinesischen Umwelt den nächsten Evolutionssprung durchgeführt und sich mit dem Schockarmband verpaart. Durch formschöne Gestaltung und hohe Funktionalität lockt das Armbandy das Wirtstier an, dem nichts schwant, bis es zu spät ist. Und dann natürlich erst recht nicht mehr (via Technovelgy).

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Hässlichstes Gadget der Welt entdeckt (uPod)


22.06.2006 | 12:33 | Anderswo | Alles wird besser | Alles wird schlechter | Essen und Essenzielles

Essen calling

Anstatt in Regionen mit schlechter Netzabdeckung (Wüste, Weltmeere, Berliner Hinterhöfe) die Wahl seines Mobilfunknetzes zu bereuen, kann man ja auch einfach sein Handy aufessen. Am besten eins mit Lasagne-Platine. Das essbare Bauteil, aber auch (bereits in Japan erhältliche) kompostierbare Mobiltelefone und Handygehäuse mit eingebauten Sonnenblumensamen zeigt jetzt eine Schau des Londoner Science Museum. Beerdigt man sein derart präpariertes Mobiltelefon, wächst irgendwann eine Sonnenblume raus. Nickel-Metallhydrid-Komponenten zu vergraben, damit das Symbol der europäischen Grünen herauswächst – wenn das die Antwort der britischen Forscher ist, was war dann die Frage?


20.06.2006 | 21:56 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Kinder, das dürft ihr nicht


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Kleinkinder wollen alles immer gleich essen, das ist ihre Art "Ich liebe das, das gehört mir" zu sagen, denn sprechen können sie ja noch nicht. Und auch wenn die Industrie, die perverse Sau, das weiss, kommt sie doch immer wieder mit Produkten, die so verführerisch, so unwiderstehlich lecker aussehen, dass man sie einfach essen MUSS. Die grösste Gefahr besteht hier bei quellbarem Spielzeug, deshalb empfiehlt sich für jeden Haushalt die Anschaffung des Schweizer Prüfzylinders, denn Quellendes ist nicht sofort erkennbar.
Wenn Kinder gerne Insekten essen, dann geben Sie ihnen lieber diese Tierchen in Essbernstein, die Spinnen der Firma WOM hingegen kann man nur aussaugen, wie all deren Tiere, in ihnen ist eine Flüssigkeit zum Trinken, der ideale Durstlöscher für den heissen Sommer vor der Tür. Aber Vorsicht, diese Wasserflasche ist keine, daraus bitte nicht trinken, denn Schraubenschlüssel quellen zwar nicht, liegen aber schwer im Magen. Auch in diesem iPod sind keine kleinen Zuckerstückchen, sondern ist richtige Musik. Ganz besonders perfide ist der süsse MAFFY, bezeichnenderweise von der Firma Devilrobots kreiert, sie sehen zwar aus wie Marshmallows, aber man darf sie nicht essen, bei der Bestellung bitte trotzdem folgende Geschmacksrichtungen wählen:
M – Chocolate
A – Orange-Chocolate
F – Cafe Mocha
F – Strawberry Milk
Y – Milk

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (1)


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